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Grafenrheinfeld
Nein zum geplanten "MainCenter"
Mit orangefarbenen Plakaten - in Anspielung auf die Kampagne 'Nein zu Sand und Kies' der Gemeinde Grafenrheinfeld - umrundeten und umstellten die Teilnehmer das geplante 'MainCenter'-Gebiet. Dabei wurden vielen von ihnen die Großflächigkeit des gesamten Projekts und die Dimension der drohenden Verluste erst richtig bewusst.
Foto: Maximilian Mai | Mit orangefarbenen Plakaten - in Anspielung auf die Kampagne "Nein zu Sand und Kies" der Gemeinde Grafenrheinfeld - umrundeten und umstellten die Teilnehmer das geplante "MainCenter"-Gebiet.
Bearbeitet von Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 14.02.2024 11:22 Uhr

Vögel zwitscherten in den Bäumen und Hecken, Bienen summten und im nahen Teich quakten die Frösche an diesem frühlingshaften, sonnigen Samstagmorgen. Zu den Füßen der etwa 50 versammelten Menschen lagen Blühwiesen und Felder. Aus Sorge, dass diese Flächen dem Grafenrheinfelder "MainCenter" zum Opfer fallen könnten, demonstrierten sie gegen den geplanten Bau.

Die altersmäßig bunt gemischten Teilnehmer formulierten ein gemeinsames klares "Nein!" in die Richtung der kommunalen Entscheidungsträger und konkretisierten dies auch durch unterschiedliche individuelle Botschaften gegen den aus ihrer Sicht völlig unnötigen Flächenfraß. Initiiert durch direkt betroffene Anwohner, die bereits über 60 Unterschriften gegen das Einzelhandels-Großprojekt "MainCenter am Bauernwehr" (Vollsortimenter, Getränkemarkt, Drogeriemarkt, 140 Parkplätze und ein Kreisverkehr auf etwa 1,2 Hektar) gesammelt hatten, waren solidarische Unterstützer aus Grafenrheinfeld, Bergrheinfeld und dem weiteren Landkreis zusammengekommen.

Dr. Angela Hauck thematisierte aus der Perspektive der Anwohner die "drohende Verschlechterung der Wohnqualität durch mehr Verkehr und Lärm" sowie die "irreversible Zerstörung des hohen ökologischen Werts des Geländes", falls die erst im Februar dieses Jahres von der Gemeinde Grafenrheinfeld geänderte Flächennutzung tatsächlich realisiert wird.

Paul Knoblach, Landtagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen, wählte ein Plakat mit dem Impuls "Natur erhalten!" und sprach als Bergrheinfelder Bürger insbesondere die nachteiligen Auswirkungen für die bestehende Nahversorgung seiner eigenen Gemeinde an, die ein solches Großprojekt nach sich ziehe. Als abschreckendes Beispiel nannte er den seit Jahren leerstehenden Lidl-Markt in Oberndorf.

Barbara Schug stellte sich auf die Seite der direkten Anwohner des Projektareals und bekräftigte deren Recht auf Ruhe, saubere Luft und das Einhalten von "gegebenen Versprechen". Gleichzeitig nahm sie als Bewohnerin des Grafenrheinfelder Altorts das Anliegen der drei jüngsten Demonstrantinnen "Bitte kein Donut-Dorf!" auf und forderte die Stärkung der im Ortskern noch vorhandenen, funktionierenden Einrichtungen. "Alles hängt ja zusammen. Wir sind doch alle Anwohner!", so ihr Fazit.

 
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  • bschug
    Zu roberterhard: A propos Kinder: Es geht ja schließlich um ihre Zukunft! Deren jungen Eltern setzen sich in verantwortlicher Weise für eine nicht vollständig zubetonierte, kommerzialisierte Umgebung ein, in der auch noch Naturerlebnisse möglich sind (wie oben: Vogelstimmen, Bienengesumm und Quaken von Fröschen, Rauschen von Bäumen im Wind). Ganz im Sinne der Weissagung der Cree: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Gerade Grafenrheinfeld sollte eben viel schonender mit seinen natürlichen Flächenressourcen umgehen, da schon das Kernkraftwerk im Naturschutzgebiet sitzt und ein Teil der Gemarkung für die Sand- und Kiesausbeute anvisiert ist. Wieso braucht man Sand und Kies? Klar – z. B. für den Bau von Einkaufszentren!
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  • robert.erhard@gmx.de
    Warum hat dieses armselige Häufchen es nötig kleine Kinder für ihre Demonstration einzuspannen?
    Objektiv gesehen ist das eine ja eine verschwindend kleine Minderheit wenn man die armen Kinder abzieht.....
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • fuchsastefan@web.de
    Den Initiatoren der Bûrgerinitiative in Grafenrheinfeld wûnsch ich viel Erfolg.
    Jeder der mit offenem Auge durch unsere frânkische Heimat fâhrt sieht den Wahnsinn des Flâchenfrasses.Niemand braucht nochmal einen Aldi,Deichmann,etc... vor den Toren Schweinfurts
    Stârkt den Altort!
    Mit fränkischem Gruße
    Stefan Fuchs
    Nußgasse 8
    Schweinfurt
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