Heiß begehrt und am ersten Vorverkaufstag ausverkauft waren auch in diesem Jahr die Eintrittskarten für die Schoppenelfsitzungen in Dingolshausen.
Und wer eine solche Eintrittskarte sein eigen nennen konnte, wurde nicht enttäuscht, sondern mit einem dynamischen, abwechslungsreichen und überaus unterhaltsamen Faschingsprogramm der Superlative belohnt, das nicht zuletzt dank eines anscheinend ungebremsten Dranges von Nachwuchstalenten auf die Schoppenelfbühne auf die Beine gestellt werden konnte.
Die „Crazy Pants“ verzauberten das Publikum gleich zu Beginn mit ihrem Showtanz, bei dem Elemente aus den Musicals „Tarzan“, „Starlight-Express“, „König der Löwen“ und „Sister-Act“ tänzerisch umgesetzt wurden und phantasievolle Kostüme etwas fürs Auge boten.
„Zum glücklichen Ouzo“«
Einfallsreich und originell war der Sketch der Landjugend, in dem ein nicht gerade redegewandter Reporter und ein etwas chaotischer Kameramann im „Gasthaus zum glückliche Ouzo“ in Michelau und im „Gasthaus zum glücklichen Schoppen“ in Dingolshausen Einwohner zum mehrfach in Erscheinung getretenen Mysterium „der Marter vom Rande des Steigerwalds“ befragten. Allerdings verwechselte der griechische Wirt „Marter“ mit „Martha“ und so waren seine Hinweise alles andere als sachdienlich.
Ihr Debüt in der Bütt gaben die „Schoppenhoppers“, die eine witzige Choreographie im schwarz-weißen Outfit mit optischer Täuschung zeigten, die für einen urkomischen Anblick sorgte und das Publikum zu wahren Lachsalven hinriss. Die sechs Jungs gaben sich dabei gekonnt gelassen und hatten die Zuschauer nicht zuletzt auch durch ihren kindlichen Charme sofort auf ihrer Seite.
Manuel Menth stand diesmal als Nikolaus in der Bütt, der an der Kirchweih zu viele Schoppen getrunken und deshalb Weihnachten verschlafen hatte. Kurzerhand tauschte er sein goldenes Buch gegen sein buntes aus, in dem so einige Witze standen. Unterstützt wurde er dabei von Engel Melina Menth. Als Höhepunkt verabschiedeten sich die beiden dann in den Urlaub, wofür der Nikolaus ein ganz besonders Outfit dabei hatte.
Autolack beim Friseur verwendet
Komisch ging es auch im Sketch „Beim Frisör“ zu, in dem ein Umschüler seine Erfahrungen als Automechaniker für seinen neuen Beruf nutzte. Das äußerte sich dann beispielsweise in einem „Topfschnitt“ oder einer Schminke, die mehr einer Autolackierung ähnelte. Zwischendurch hatte die Kundinnen natürlich auch so einigen Tratsch aus dem Dorf auszutauschen.
Die „Schoppenelf-Kids“ kamen mit ihrem musikalisch untermalten Sketch, in dem zwei Ehefrauen eine Kurzreise für ihre Männer buchen möchten, wie gewohnt beim Publikum gut an. Die Mischung aus dem komischen Talent der jungen Hauptdarsteller, bekannten Melodien und einfallsreichen Kostümen sorgte für ausgelassene Stimmung in der Halle. Am Ende suchten sich die anspruchsvollen Kundinnen (Marie Walter und Marina Kleespies) aus dem Angebot des engagierten Verkäufers (David Hauck) eine Reise zum Mond aus.
Einen Showtanz zum Mitswingen boten im Anschluss die Smilies, die einen Chiggolo umtanzten. Die schwungvollen Melodien gingen gleich ins Ohr und sorgen für gute Laune bei den Zuschauern.
Sketch ohne Worte
Ganz ohne Worte kam der Sketch „Im Altenheim“ aus, der alleine mit Situationskomik den Zuschauern vor Lachen die Tränen in die Augen trieb und ein Höhepunkt des Abends war. Nicht ohne Ironie und Sarkasmus wurde hier gezeigt, wie eine schnelle und sparsame Morgentoilette im Seniorenheim aussehen könnte.
Ein etwas anderes Konzept hatten diesmal die „Schwarzen Füße“, die zahlreiche Neue-Deutsche-Welle-Schlager zum Besten gab. Diese waren wie immer zu lokalen Geschehnissen umgedichtet – allerdings diesmal alle zu einem einzigen Thema: Der Anschaffung des neuen Feuerwehrautos. Der Höhepunkt war „99 Zentimeter, die schafft aus dem Stand nicht jeder“ zur Melodie von „99 Luftballons“. Hier wurde auf die Auftritthöhe des Löschfahrzeuges angespielt, die wohl einigen Feuerwehrmännern zu hoch ist.
Zu früh in der Kirche
Was zwei Dorfweibern so alles einfällt, wenn sie eine Stunde zu früh in die Kirche kommen, zeigten Mikey Funk und Daniel Linder alias Amanda und Beate in ihrem Sketch „Ostermette“. Das Ganze gipfelte darin, dass die beiden sich gegenseitig die Beichte abnahmen und Hostien sowie Messwein plünderten.
Als Hu-Hu-Mannla vom Steigerwald ging Alfons Kleespies zunächst auf die überlieferte Sage ein, in der es um strittige Eigentumsverhältnisse im Wald geht und der spätere Waldgeist mit dem Schöpflöffel unter dem Hut und Dingolshäuser Erde in den Schuhen schwört: „So wahr ich den Schöpfer über mir habe, stehe ich auf Dingolshäuser Boden“. Dann wurde die selbstgetextete Büttenrede kritischer und politischer und nahm rasant an Fahrt auf, als es um die aktuellen Diskussionen zwischen Dingolshausen und Gerolzhofen in Bezug auf den gemeinsamen Bürgerwald ging.
Mit ihrer zünftigen Hüttengaudi beschloss das Männerballett in Dirndl und Lederhosen das vierstündige Feuerwehrwerk der guten Laune, an dessen Ende man in viele zufriedene Gesichter sehen konnte. Denn nicht nur das Publikum war voll auf seine Kosten gekommen, auch Sitzungspräsident Rudi Aumüller, das gesamte Schoppenelf-Team und nicht zuletzt die Akteure konnten einmal mehr auf zwei absolut gelungene Veranstaltungen mit über 100 Beteiligten zurückblicken. Für die musikalische Gestaltung sorgte eine Abordnung der Köhlerkapelle unter der Leitung von Stefan Müller.
Die Mitwirkenden
Crazy Pants: Jolina Bäuerlein, Anika Feuerstein, Marina Kleespies, Celine Kraus, Leonie Kraus, Emilia Schreck, Marie Loos, Nicole Bäuerlein, Coach: Andrea Kleespies
KLJB „Reportage“: Corinna Füglein, Jens Hasenkopf, René Neubauer, Dana Marschall, Nico von Falkenstein, René Hauck, Mikey Funk, Tobias Zeiß, Ute Dotzel
„Schoppenhoppers“: Tim Feuerstein, Bastian Habersack, Lukas Heigl ,Nico Schreiner, Toni Schreiner, Daniel Schröter, Anika Feuerstein, Emilia Schreck, Coach: Sonja Schreiner, Daniela Feuerstein
„Beim Frisör“: Nicole Bäuerlein, Andrea Kleespies, Beate Scholz, Lisa Scholz, Thomas Scholz
„Schoppenelf-Kids“ - Abenteuer-Urlaub: Johanna Behringer, David Hauck, Marina Kleespies, Niclas Kogler, Nico Schreiner, Sebastian Süss, Jule v. Falkenstein, Marie Walter, Coach Heidi Hauck, Birgit Walter
Smilies „Lets swing“: Nadja Berger, Larissa Eichner, Lea Geißler, Lisa Götz, Laura Grünewald, Elena Kempf, Eva-Maria Rößner, Julia Sahlmüller, René Hauck, Coach: Jutta Grünewald
„Altenheim“: Bernd Nebenführ, Mikey Funk, Jens Hasenkopf, Daniel Linder, Alexander Streng, Tobias Zeiss, Dominik Schmitt, Coach: Claudia Ebert
„Die schwarzen Füße“: Matthias Bäuerlein, Dietmar Blaurock, Jürgen Eichner, Stefan Herbig, Rainer Kleespies, Walter Loos
„Männerballett“: Florian Andretter, Christina Höhn, Michael Höhn, René Neubauer , Johannes Rößner, Tizian Röder, Stefan Sehm, Tobias Zeiß, Coaches: Dana Marschall, Marc Funk
Elferrat: Roland Kämmerer, Eugen Balling, Gerald Kämmerer, Alexander Loos, Peter Berger, Philipp Menth, Markus Schreiner, Johannes Zinner, Matthias Rössner, Alfons Zeiß
Rowdies: Matthias Hauck, Michael Hauck, Frank Kram, Richard Behringer, Sebastian Zeis, Rolf Finster, Peter Götz, Christian Behringer, Niko Schmitt
Regie: Martin Reuter, Alexander Finster
Musik: Martina Schlick, Fabian Volk, Dieter Hauck, Daniela Jahn, Sebastian Schenk, Christian Müller, Stefan Thurn, Oliver Grimme, Leitung: Stefan Müller