Die Informationsveranstaltung zum Energiekonzept in Oberschwarzach beschäftigte sich mit der energetischen Gebäudesanierung. Hierzu referierten Energieberaterin und Architektin Susanne Hopf von der mit dem Energiekonzept beauftragten Firma Klärle und Baufinanzierungsberater Harald Quasigroch von der VR-Bank Gerolzhofen. Die Projektbearbeiterinnen von Klärle, Katharina Englbrecht und Melanie Krause, stellten den Stand des Projektes sowie bisherige Umfrageergebnisse vor.
Englbrecht sprach über die Auswertung des Fragebogens, der in der Marktgemeinde vor wenigen Monaten mit dem Amtsblatt verteilt wurde. Von etwa 550 verteilten Exemplaren kamen 68 ausgefüllte Fragebögen zurück, was eine eher mäßige Rücklaufquote sei. Die Auswertung der beantworteten Bögen ergab als durchschnittliches Baujahr der Gebäude 1948. Das älteste Gebäude sei im Jahr 1749 und das jüngste 2012 errichtet worden.
Den Angaben im Fragebogen zufolge nutzen die meisten Bürger fossile Brennstoffe. 82 Prozent gaben an, über einen Öl- und sieben Prozent über einen Gaskessel zu verfügen. Dahinter würden Solarthermie mit 29 Prozent, Photovoltaik mit 15 Prozent und Wärmepumpen mit neun Prozent stehen. Hinzu kommen 71 Prozent der Befragten, die ihre Energie zusätzlich durch Holz gewinnen.
43 Prozent bekundeten ihr Interesse am Anschluss an ein kommunales Nahwärmenetz, 34 Prozent an einer individuellen Energieberatung und 57 Prozent am Umstieg auf ein Elektrofahrzeug. Letzteres Interesse beziehe sich wohl eher auf einen Zweitwagen, wie Englbrecht meinte.
Was die energetische Gebäudesanierung betrifft, hätten 54 Prozent die Fenster getauscht. Weiterhin hätten 47 Prozent ihr Dach, 13 Prozent ihre Fassade und sechs Prozent ihren Keller gedämmt. Einige Bürger gaben an, solche Maßnahmen zu planen.
Susanne Hopf ging auf die Frage der Sanierungskosten im Vergleich zu dem Weniger an Energiekosten ein. Es folgte eine rege Diskussion. Dabei äußerte sich Bürgermeister Josef Radler enttäuscht darüber, dass nur 25 Gäste anwesend waren. Die machten sich insbesondere Gedanken darüber, wie man die Bürger zur Beteiligung am Energiekonzept bewegen könne. Einer der Vorschläge war, über ein Nahwärmenetz im Zentrum Oberschwarzachs nachzudenken. Dabei dachte man an das Areal um Schloss und Kirchplatz. Diese Idee kristallisierte sich bereits im Vorfeld als eine der größeren Maßnahmen heraus, die aus dem Energiekonzept hervorgehen könnten. Radler meinte, ihm wäre das Areal um Schloss und Kirchplatz zwar wichtig, doch denke er auch an andere größere und kleinere Maßnahmen, da das Energiekonzept für die ganze Gemeinde erstellt werde.
Energiekonzepte
Energiekonzepte sollen zur Energiewende beitragen. Bayernweit werden 100 solcher Konzepte aus dem Topf des vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgerufenen Sonderprogramms „100 bilanziell energieautarke Kommunen im ländlichen Raum“ gefördert. In Unterfranken sind es 13. Ein Energiekonzept ist ein mit einem Flächennutzungsplan vergleichbares Planungsinstrument. Es soll darüber informieren, welche Ideen zu erneuerbaren Energien, Energiesparen und Energieeffizienz in einem bestimmten Gebiet umgesetzt werden können. Das schließt Privathaushalte mit ein, bezieht sich aber auch auf größere Projekte.