Ganz im Verborgenen, diskret und vertraulich, unentgeltlich und unbürokratisch arbeitet seit neun Jahren das "Bunte Netz", die Nachbarschaftshilfe Sennfeld. Die Corona-Pandemie fordert die Ehrenamtlichen auf besondere Weise bei ihren Diensten für ihre Mitmenschen.
Einen Rückblick auf das vergangene Jahr hielten die Verantwortlichen aus den vier Säulen der organisierten Nachbarschaftshilfe bei ihrer Kuratoriumssitzung: Helmut Bandorf vom Leitungsteam des "Bunten Netzes", Bürgermeister Oliver Schulze für die politische Gemeinde, Pfarrerin Nadine Jung-Gleichmann für die evangelische und Pastoralreferent Michael Pfrang für die katholische Kirchengemeinde.
In seinem Bericht erläuterte Bandorf, wie Corona die Hilfeleistung erschwert, wenn bei Besuchen Abstand gehalten oder bei Bring-Fahrten zum Impfzentrum Maske getragen werden müsse. Gleichzeitig bräuchten Menschen mehr Hilfe, auch wenn jemand in Quarantäne sei und für ihn eingekauft oder der Hund Gassi geführt werden müsse.
Erfreulicherweise habe er aber wahrgenommen, dass in diesen Zeiten viele echte Nachbarn mehr aufeinander achten und gerade nach Alten und Alleinstehenden sehen. Auch einige neue Helfer seien während der Corona-Pandemie zum Team der mittlerweile 30 ehrenamtlichen Hilfsanbieter dazu gestoßen.
Bürgernottelefon konnte wieder eingestellt werden
Das zu Beginn der Pandemie eingerichtete Bürgernottelefon der politischen Gemeinde habe nach einiger Zeit mangels Nachfrage wieder eingestellt werden können, blickte Bürgermeister Schulze zurück. Zumal neben der Nachbarschaftshilfe auch die beiden Kirchen Hilfsangebote gestartet hatten.
Die Angebote des "Bunten Netzes", etwa die Spielenachmittage und –abende, mussten coronabedingt häufig ausfallen, informierte Bandorf. Gelungen war allerdings im Oktober das Reparatur-Cafe. Wenn es die Umstände zulassen, soll es im Frühjahr und Herbst wieder angeboten werden.
Um eine noch schnellere Vernetzung der Hilfswilligen und Hilfesuchenden zu ermöglichen, wurde die Idee einer Whatsapp-Gruppe eingebracht. Ein weiterer Vorschlag war, dass sich die Seniorenbeauftragten der beiden Kirchen sowie der Seniorenbeirat der politischen Gemeinde regelmäßig mit der Leitung der Nachbarschaftshilfe treffen, um mögliche Synergien zu finden, um die Hilfe zu bündeln.
Es sind in der Regel die kleinen Dienste für Menschen jeden Alters, die das Bunte Netz erbringt: Einkaufen, Kinder betreuen, mal den Rasen mähen, ein Regal aufhängen oder kurzfristig Schnee schippen. Das Bild der "sozialen Feuerwehr" prägte daher Helmut Bandorf.
Ein großes Dankeschön richtete Bürgermeister Schulze an das Bunte Netz. Es sei eine nicht zu unterschätzende Hilfe für die Sennfelder und dahinter stehe eine gesellschaftlich wertvolle Haltung der Ehrenamtlichen.