
Es war ein folgenschwerer Verkehrsunfall, der sich am Samstagnachmittag auf der Staatsstraße zwischen Mönchstockheim und Donnersdorf ereignete. Als ein 42-Jähriger mit seinem Traktor an einem Feldweg links abbiegen wollte, übersah er laut Polizei offenbar, dass ein Autofahrer bereits zum Überholen angesetzt hatte. Trotz eines Ausweichmanövers fuhr dieser auf die landwirtschaftliche Maschine auf, die sich durch den Aufprall drehte, umstürzte und auf dem Dach zum Liegen kam. Der Traktorfahrer erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er kurz nach der Einlieferung in einem Krankenhaus verstarb.
Nach dem schrecklichen Ereignis bleibt eine Frage unbeantwortet: Haben die Rettungskräfte zu lange gebraucht, bis sie am Einsatzort waren? Mehrere Personen, die vor Ort waren, haben sich an die Redaktion gewandt und berichteten unabhängig voneinander, dass es eine halbe Stunde gedauert habe, bis der erste Rettungswagen zur Unfallstelle gekommen sei. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte hätten zunächst Ersthelfer den Schwerstverletzten reanimiert, teilten diese mit.
Hilfsfrist im ländlichen Raum bis zu 15 Minuten
Im Freistaat gibt es eine vorgeschriebene Hilfsfrist. Im Bayerischen Rettungsdienstgesetz heißt es dazu: "Notfälle im Versorgungsbereich einer Rettungswache sollen in der Regel spätestens zwölf Minuten nach dem Ausrücken eines Rettungswagens, Notarztwagens, Intensivtransportwagens oder Notarzteinsatzfahrzeugs erreicht werden können."
Für Notfälle und den Rettungsdienst in der Region Main-Rhön ist die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) zuständig. Dessen stellvertretender Leiter, Klaus Wörner, verweist auf Nachfrage zunächst darauf, dass in ländlichen Gebieten die Hilfsfrist sogar bis zu 15 Minuten betragen darf. Dies gelte für den Unfall in Mönchstockheim, und hier seien die Rettungskräfte "binnen Hilfsfrist" vor Ort gewesen. Die Alarmierung der ILS erfolgte nach Angaben Wörners um 14.03 Uhr. Der Rettungswagen sei um 14.16 Uhr, also 13 Minuten später am Einsatzort gewesen. Eine Minute später kam der ebenfalls gerufene Notarzt hinzu.
Möglicherweise Verwechslung mit anderem Rettungsdienstfahrzeug
Er könne sich dies alles nur so erklären, dass Beobachtende vor Ort das Eintreffen des "Einsatzleiters Rettungsdienst" (ELRD) mit dem Notarzt verwechselt hätten. Beide Wagen sehen sich sehr ähnlich. Und das ELRD-Fahrzeug ist laut Wörner tatsächlich erst 30 Minuten nach der Erstalarmierung am Unfallort angekommen. "Für dieses gilt aber keine Hilfsfrist", betont der ILS-Mann. Dieser Einsatzleiter sei nur für die Koordination zuständig, nicht für die medizinische Versorgung.
Dass der Rettungswagen aus Haßfurt kommen musste, weil das Fahrzeug am Standort Gerolzhofen zur Unfallzeit schon bei einem anderen Einsatz benötigt wurde, sieht Wörner nicht als problematisch an. Das Leitstellensystem würde automatisch anhand der GPS-Daten der verfügbaren Einsatzfahrzeuge immer das nächstgelegene alarmieren.
Dennoch stellt sich eine weitere Frage: Warum wurde die ILS erst um 14.03 Uhr informiert? Denn die Polizeiinspektion Gerolzhofen erhielt nach eigener Auskunft bereits um 13.57 Uhr einen Notruf per Handy. Diesen habe sie sofort an ihre eigene Polizeieinsatzzentrale in Würzburg weitergegeben. Wann diese den Notruf wiederum an die ILS weitergeleitet hat und warum es somit sechs Minuten dauerte, bis der Alarm schließlich dort aufschlug, ist unklar. Die Bitte um eine Stellungnahme bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Nach dem Rettungsdienstgesetz wäre aber trotz dieser sechs Minuten die Hilfsfrist eingehalten worden. "Zeiten ab Notrufeingang, der Disposition und der Alarmierung werden nicht berücksichtigt", heißt es dort.
Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich!
Entscheidend ist doch, wann dem Opfer medizinisch geholfen wird - und das scheint dann halt doch länger als 13 Minuten gedauert zu haben.
Noch vor einigen Tagen war in der MainPost vom einem Verantwortlichen für den Rettungsdienst zu lesen, man könne im Bedarfsfall die Rettungskräfte auch zu Fuß losschicken!
Im Fall der Fälle hiese dies ca. 5-6 Minuten ab Gerolzhofen plus 15-20 Minuten Fußweg.
Ganz abgesehen davon, wie lange sich 13 Minuten anfühlen, wenn man dringend auf Hilfe wartet. Es ist einfach unendlich lang......
Also lassen sie bitte die "Schuld" dort, wo sie hingehört und zeigen sie Respekt vor der Arbeit der Rettungskräfte.
Was wäre, wenn es sie nicht gäbe.....
Aus der Hilfsfrist ergibt sich kein Anspruch auf ein Eintreffen eines Rettungsmittels in einer bestimmten Zeit im Einzelfall.
Die Rettungskräfte der integrierten Leitstelle sind in der Lage, auch die Polizei anzufordern.
Die sechs Minuten, bis die Meldung von Polizei 110 hier bis
Rettungsdienst/Feuerwehr 112
gebraucht hat können wirklich entscheidend sein.
wenn überhaupt noch ein Rettungsdienst kommt
so wie mit denen umgegangen wird
wenn Busfahrer krank sind fallen die Fahrten einfach aus
wenn Rettungskräfte krank sind
fahren sie trotzdem
Ich bin mir sicher, dass alle Retungskräfte d.h. Notärzte, Sanitäter, Polizei, Feuerwehr etc. alle ihr Bestes geben!
Mir missfällt der forsche Ton den Herr Pfister an den Tag legt!
Gerade in den letzten Tagen wurde z.B. berichtet dass immer mehr falsche Notrufe bei der ILS eingehen, das dort Disponenten fehlen. Über die geringe Anzahl von Notärzten wurde auch schon in der Zeitung berichtet. Und auch die Anzahl der Feuerwehrleute ist wenn es unglücklich läuft auch nicht hoch.
Und trotz dieser ganzen, nicht selbstverschuldeten Schwierigkeiten leisten alle super Arbeit.
Wie oft, und das ist allgemein bekannt, wird der Rettungsdienst für einen Schwachsinn gerufen und somit auch oft als Taxi missbraucht. Und dann ist er eben blockiert, und es muss von weiter weg einer anfahren, was dann oft zum Nachteil von wirklichen Notfällen ist.
Und es gibt hunderte von Beispielen..
Da bekomm ich einfach nur ne Wut. Und wenn solche "Notfälle" dann vielleicht auch mal nicht mitgenommen werden, oder an den Hausarzt verwiesen werden, dann gibt's auch noch Beschwerden und die Sanitäter müssen sich rechtfertigen.
Einfach nur krank, sowas...
Denkt doch bitte mal an die Familie des Verstorbenen - was das mit ihnen macht, wenn sie tagtäglich, sobald sie die Zeitung aufschlagen - ein Foto von diesem umgestürzten Traktor sehen! Lasst bitte wenigstens dieses Foto weg!
Die Folgen für die betroffenen Familien sind eh schon grausam - und es ist ein Unding, jedes Mal, wenn sie die Zeitung aufschlagen, wieder neu damit konfrontiert zu werden!
Danke @guugelfisch für Ihren Kommentar!
Ich weiß nicht warum, aber gerade das Bild dieses Traktors bzw. dessen wiederholte Verwendung finde ich noch schlimmer/ unpassenderer als andere Fotos von in Unfälle verwickelten Fahrzeugen. Vlt. weil der IHC ein eher kleiner Traktor ist und der Fahrer relativ ungeschützt sitzt oder weil er mich an meinen Papa erinnert, der ebenfalls einen hatte und auch nicht mehr lebt oder vlt. auch weil ich gerade die Traueranzeige las.
Der Verstorbene jemandes Vater, Sohn, Bruder, Onkel... - und ich denke keiner, der ihn kannte und nun vermisst, braucht die Arten von Erinnerungen bzw. Assoziationen die durch so ein Foto entstehen.
Manchmal ist ein Symbolfoto die bessere Wahl.
Für mich gilt das übrigens für alle Fotos von Unfällen mit tödlichem Ausgang. Und so ein nah-dran-Foto wie bei diesem Unfall sollte man nicht einmal im Initialbericht verwenden.