
Das furchtbare Ende des Streits eines Ehepaares aus Euerbach im Landkreis Schweinfurt hat jetzt schwerwiegende Folgen. Bei der Auseinandersetzung vor vier Monaten war die 65-jährige Ehefrau zu Tode gekommen. Ihr 70-jähriger Mann soll sich nun dafür vor Gericht verantworten: Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt klagt ihn des Mordes an, bestätigt der Leitende Oberstaatsanwalt Axel Weihprecht auf Anfrage dieser Redaktion.
Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät
Am 16. Dezember 2021 war kurz vor Mitternacht bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken ein Notruf eingegangen. Dabei wurde laut Pressesprecher Björn Schmitt gemeldet, "dass eine 65-Jährige tot in der Garage ihres Wohnanwesens aufgefunden worden" sei.
Als die erste Streife am Einsatzort in der 3000-Einwohner-Gemeinde eintraf, kämpfte der Rettungsdienst noch um das Leben der Frau. "Allerdings kam für sie jede Hilfe zu spät", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums damals.
Noch am Tatort nahm die Polizei den dringend tatverdächtigen Ehemann vorläufig fest. Der Fundort der Leiche in der Garage sei wohl auch der Tatort, sagte später Reinhold Emmert, der Sprecher der Schweinfurter Staatsanwaltschaft.
Ehemann beruft sich auf Erinnerungslücken
Inzwischen bestätigen die Ermittlungen den Verdacht gegen den 70-Jährigen. "Er hat im Rahmen einer Vernehmung die Tötung seiner Frau nicht in Abrede gestellt", sagt der Leitende Oberstaatsanwalt. Der Beschuldigte berufe sich aber darauf, sich nicht an die Tat erinnern zu können.
Weihprecht zufolge soll er seiner Frau im eskalierenden Streits in der Garage mit einem Gegenstand auf den Hinterkopf geschlagen und sie dann erwürgt haben. Ob ihm das bewiesen werden kann und was zu der Tat führte, muss das Landgericht klären - sobald die Anklage zur Verhandlung zugelassen und ein Prozesstermin festgesetzt ist.