
Eine Marina und gleich zwei Martinas hatte der gut besuchte Rathaussturm der ESKAGE zu bieten. Der Rutsch in die fünfte Jahreszeit gelang mit tatkräftiger Unterstützung durch die Antöner Narrenelf und die Schwarze Elf. Das Schweinfurter Prinzenpaar 2024, Martina I. und Michael I., aus dem Hause Elektro Hartmann, beheimatet in Maibach, übernahm kurz und knackig die Macht am Main, unter dem Motto: "Mit Spannung und Watt läuft der Fasching glatt".
Das Tempo bei der Schlüsselübergabe auf der Freitreppe war auch dem frostigen Wetter geschuldet: "Da ist das Ding", kommentierte Prinz Michael, frei nach Oliver Kahn – nachdem er OB Sebastian Remelé den Rathausschlüssel abgerungen hatte, unterstützt durch ESKAGE-Chef Florian Dinkel.
Drinnen tauten die Närrinnen und Narren dann rasch auf, was nicht zuletzt an der musikalischen Begleitung durch die Ransbachtaler Blasmusik aus Weichtungen lag. Der Oberbürgermeister kam kurz ins Grübeln, bevor er dem neuen Stadtregenten die blaue Schärpe umlegte: "Sollte man in diesen furchtbaren Zeiten ungezwungen, fröhlich Fasching feiern?" fragte der temporär abgesetzte Amtsinhaber und stellte fest: "Ja, gerade dann." Nicht um die Kriege und Krisen dieser Tage in Vergessenheit geraten zu lassen, so der Rathauschef, sondern um sich hernach um so entschlossener an die Krisenbewältigung zu begeben, im Einsatz für Freiheit und Wohlstand. Dafür gab es einen Zwischenapplaus.
Es folgten die Grußworte, Helaurufe oder Blumensträuße der verbündeten Faschingsgesellschaften: Die Schwarze Elf steuerte neben Sitzungspräsident Ludwig Paul eine weitere Martina, nämlich Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth, sowie Marina (Klinger) als Schalksnärrin bei. Bei den Antönern enterte Frontmann Maurice Breitkopf die Bühne. Auch sonst hatte sich reichlich Prominenz in der Rathausdiele versammelt, inklusive Bezirkstagspräsident Stefan Funk. Zuvor war das Narrenvolk mit Tanzgarde und Blasmusik durch die Stadt gezogen, den doch recht zapfigen Temperaturen zum Trotz.