
Die Corona-Pandemie wird Deutschland noch viele Jahre beschäftigen. Selbst wenn das Infektionsgeschehen dauerhaft abflacht, es bleiben viele Patienten mit dem Long-Covid-Syndrom, die nach einer wirksamen und effektiven Behandlung suchen, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik am Steigerwald.
Längst stellen sich Rehazentren, Kureinrichtungen und Krankenhäuser auf Long-Covid-Patienten ein – und schmieden sogar Allianzen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. So kooperiert die Klinik am Steigerwald, die ihre Patienten mit Chinesischer Medizin behandelt, mit der Immundefekt-Ambulanz der Berliner Charité. Der Austausch der fachlichen Expertise soll einerseits helfen, Long-Covid besser zu diagnostizieren und andererseits die Behandlungen voranzutreiben. Die Klinik am Steigerwald gilt durch Patientenrückmeldungen neben anderen Einrichtungen für die Charité als kompetent für die Behandlung von Long-Covid. 2022 soll eine Long-Covid-Ambulanz entstehen.
Vor jeder Therapie steht eine ausführliche Diagnostik – das ist in beiden Medizinwelten gleich. Die in der Charité entwickelten diagnostischen Standardkriterien werden nun auch in der Klinik am Steigerwald angewendet. „Wie analysieren dabei immunologische Vorerkrankungen, versteckte Depressionen, Panikattacken oder auch das Reizdarmsyndrom. Auffällig bei Long-Covid sind auch Symptome im Brustbereich, Herzkreislaufstörungen oder Herzrasen“, erklärt der Oberarzt der Klinik am Steigerwald, Paul Schmincke.
„Die zentrale Frage der Chinesischen Medizin bei der Diagnostik ist hingegen, warum das Immunsystem eine spezifische Infektion nicht bewältigt hat.“ Die Ursachen sind von Patienten zu Patienten unterschiedlich und hängen laut Schmincke mit den Vorerkrankungen des Menschen, den Rahmenbedingungen der Infektion und den Eigenschaften des Virus zusammen.
Diese Erschöpfungszustände nach Infektionen sind jedoch keine neuartigen, Corona-spezifischen Erscheinungen. Sie werden im Zusammenhang mit vielen Infektionskrankheiten beschrieben. Auch als seltene Nebenwirkung einer Covid-Impfung treten sie manchmal auf. Methoden aus der Chinesischen Medizin haben sich bei der Behandlung dieser Erschöpfungszustände beispielsweise nach Grippe oder Epstein-Barr-Akuterkrankungen als äußerst effektiv erwiesen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch bei der Behandlung des Long-Covid-Syndrom Erfolge zeigen, heißt es weiter in der Mitteilung.
Die Chinesische Medizin spricht vom hängengebliebenen Abwehrvorgang, der sozusagen zu einem Zustand ineffektiver immunologischer Daueraktivierung führt. Dieser kostet Kraft, macht müde und lässt den Prozess in die Tiefe sinken. Phasengerecht an den Krankheitsverlauf angepasste Chinesische Arzneien helfen, die Gewebe und Schleimhäute von diesen Altlasten zu befreien, die Schleimhautorgane zu ernähren und das Entzündungsgeschehen in physiologisch sinnvolle Bahnen zu leiten.
In der Regel stellt sich die nachhaltige Besserung des Müdigkeitssyndroms mit wachsender Immunkompetenz ein, die sich beispielsweise in erfolgreich durchlaufenen grippalen Infekten mit produktivem Schnupfen und Husten zeigt.
Die Klinik am Steigerwald veranstaltet regelmäßig Patienten-Informationstage zu verschiedenen Diagnosen; nun findet erstmals eine Veranstaltung zum Thema Long- oder auch Post-Covid statt. Der Infotag findet unter den aktuell geltenden Hygienebedingungen (RKI) am Sonntag, 6.März, von 11 bis ca. 14.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Vortrag und Fragestunde zum Thema von Oberarzt Paul Schmincke, Vortrag zu formalen Abläufen und zum Thema Kostenübernahmen von Bettina Meinnert. Anmeldung unter c.hoh@tcmklinik.de und Telefon (09382) 949-207 oder über die Homepage: www.tcmklinik.de