
Nachdem sich zuletzt zwei Bewohner des Seniorenzentrums Schwebheim mit dem Coronavirus infiziert hatten, erhöhte sich die Anzahl nun sprunghaft auf mittlerweile 33 Bewohner, die positiv auf COVID-19 getestet wurden. Alle anderen 38 Bewohner wiesen ein negatives Testergebnis auf, heißt es in einer Mitteilung der AWO. Zudem haben sich elf Mitarbeiter des Hauses infiziert. Dies ergab die Reihentestung, die am Montag erfolgte.
Ulrike Hahn, Leiterin des Fachbereichs Senioren und Reha beim AWO Bezirksverband Unterfranken bedauerte, dass die zweite Welle des Virus "trotz aller Vorsichtsmaßnahmen" nun auch in der Schwebheimer Einrichtung angekommen sei. Neben dem Hans-Weinberger-Haus in Zeil am Main, das aktuell 34 positive Bewohner versorgt, sei das Seniorenzentrum in Schwebheim das zweite stark betroffene Haus der AWO in Unterfranken.
Wie soll ein weiterer Ausbruch verhindert werden?
Wie die AWO mitteilt, sollen nun weitere Reihentestungen in regelmäßigen Abständen fortgeführt werden. Die nächste Testung soll am kommenden Montag erfolgen. Zudem werden alle Bewohner und Mitarbeiter täglich auf Symptome überprüft, etwa durch Messung der Körpertemperatur. Nachdem am vergangenen Dienstag die ersten Testergebnisse vorlagen, wurden die Bewohner im Haus unverzüglich "kohordenisoliert", heißt es in einer Mitteilung. So wurden die positiv-getesteten Senioren auf zwei Isolierstationen getrennt von den negativ-getesteten Bewohnern untergebracht. "Den infizierten Bewohnern geht es im Übrigen soweit gut, da sie, bis auf eine Person, die wegen eines Sturzes ins Krankenhaus musste, keine oder nur leichte Krankheitssymptome aufweisen", so Monika Müller, Einrichtungsleiterin in Schwebheim.
Vorsorglich gilt im Seniorenzentrum ein striktes Besuchsverbot. Die ärztliche Versorgung sei laut AWO über eine Arztpraxis, die sich im Haus um die Patienten kümmert, gesichert. "Wir haben alle hygienisch notwendigen Maßnahmen ergriffen, doch der Kampf des Personals gegen das Virus in einem Pflegeheim ist nochmals schwieriger als in Kliniken, die mit entsprechendem Fachpersonal für Infektionskrankheiten ausgestattet sind", betont Ulrike Hahn. So müssten die Mitarbeiter für die Versorgung mit Nahrung, die Körperpflege oder um Medikamente zu verabreichen nah an die Senioren heran, so dass nicht immer der vorgegebene Mindestabstand gewährleistet sei.
Hilfe kommt aus umliegenden Einrichtungen
Deshalb würden die Mitarbeiter "unter strengen Hygienestandards und ausschließlich mit sicheren FFP2-Masken" arbeiten. Die Situation im Seniorenzentrum sei derzeit noch stabil, mit zunehmenden Erkrankungen unter den Mitarbeitern aber schwierig. Maßnahmen seien jedoch sofort ergriffen worden und eine häusliche Pandemieplanung schütze die Bewohner bestmöglich.
Laut Pressemitteilung kommt nun Hilfe und personelle Unterstützung aus anderen umliegenden Einrichtungen der AWO. Die Mitarbeiter unterstützten sich gegenseitig und arbeiteten in zwölf-Stunden-Schichten freiwillig mehr um zu helfen, erklärt Leiterin Müller. Zudem sei ausreichend Schutzausrüstung vorhanden.