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Schweinfurt
Musikschule plant keine Gebührenerhöhung
Der Zweckverband Musikschule Stadt und Land hat seinen Haushalt verabschiedet. Wie durch Kooperationen mit Schulen Türen für den Musikunterricht geöffnet werden.
Hier hat schon so mancher junge Mensch sein musikalisches Handwerk gelernt. Die Musikschule in der Schweinfurter Schultesstraße.
Foto: Helmut Glauch | Hier hat schon so mancher junge Mensch sein musikalisches Handwerk gelernt. Die Musikschule in der Schweinfurter Schultesstraße.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:20 Uhr

Da ist Musik drin! Aktuelle Zahlen und der Haushalt wurden bei der Sitzung des Zweckverbandes Musikschule Schweinfurt vorgestellt. Die Musikschule unterrichtet junge Leute und auch Erwachsene aus Stadt und Land. Der amtierende Verbandsvorsitzende Landrat Florian Töpper begrüßte deshalb neben den Verbandsräten auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé.

Die Zahlen, präsentiert von Verwaltungsleiter Thomas Barisch, können sich sehen lassen. Der Haushalt für 2019 bilanziert mit kalkulierten 3 341 640 Euro. Der durch Gebühren, Staatszuschüsse und sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf zur Finanzierung im Verwaltungshaushalt (Umlagesoll) wird auf genau 1,7 Millionen Euro festgelegt und auf die Verbandsmitglieder umgelegt.

3244 Schüler in Stadt und Land werden unterrichtet

Dafür wird eine ganze Menge geboten, denn der Zweckverband Musikschule Schweinfurt betreut 3244 Schüler in der Stadt und weiteren 17 Mitgliedsgemeinden. 1063 Schüler kommen aus der Stadt selbst. So viele waren es seit gut 25 Jahren nicht mehr. 2130 kommen aus dem Landkreis Schweinfurt und sogar Nachbarlandkreisen, um in der Musikschule das instrumentale Handwerk zu erlernen. Damit wurde von der Schülerzahl her betrachtet der Vorjahresstand in etwa gehalten.

Die Schüler werden in 1240 Wochenstunden unterrichtet. Im Instrumentalunterricht, so Barisch, sei die Tendenz zu kleineren  Gruppen und zum Einzelunterricht gestoppt. Durch Kooperationen mit Grundschulen und Kindergärten konnten im laufenden Haushaltsjahr wieder größere Gruppen im Elementarunterricht gebildet werden. So gelingt es, die beinahe gleiche Schülerzahl in unterm Strich 60 Stunden weniger zu unterrichten. Ein Stundenrückgang, der vermeiden hilft, dass die Verbandsumlage spürbar angehoben werden musste. Dennoch konnte eine moderate Steigerung der Verbandsumlage um 50 000 Euro nicht vermieden werden, denn die Personalkosten sind tarifbedingt um durchschnittlich vier Prozent gestiegen.  Eine Gebührenerhöhung, und das ist die gute Nachricht, ist aber für das nächste Jahr nicht erforderlich.   

Regelmäßig Erfolge bei "Jugend musiziert"

Neben den Zahlen zählt natürlich vor allem das, was geboten wird und welche Ergebnisse der Musikunterricht zeitigt. Die Qualität der pädagogischen Arbeit zeige sich anhand der Erfolge beim Wettbewerb "Jugend musiziert", bei Veranstaltungen und Spielaufträgen. Seit 2011 führt die Musikschule darüber hinaus freiwillige Leistungsprüfungen nach dem Vorbild des Nordbayerischen Musikbundes (D1 bis D3 Prüfungen) durch. So werde die Qualität der musikalischen Ausbildung nicht nur verstärkt, sondern auch belegt. Synergien geschaffen werden auch durch Kooperationen. So kooperiert die Musikschule in verschiedenen Modellen mit den vier Schweinfurter Gymnasien, der musischen Realschule in Schonungen und neun Grundschulen in Stadt und Landkreis. 

Auch Kindern aus einkommensschwachen Familien wird an der Musikschule traditionell die Möglichkeit eröffnet, ein Instrument zu erlernen. 64 Familien mit zusammen 93 Kindern kamen in den Genuss der in diesem Zusammenhang gewährten Gebührenermäßigungen. Ein Großteil der Kinder aus sozial schwachen Familien wird durch Kooperation mit drei städtischen Schulen erreicht.  

Musikschüler im Erwachsenenalter

Auch Erwachsene entdecken ihre Musikalität. 91 davon nehmen im laufenden Jahr am Instrumental- und Ensembleunterricht teil. Der Erwachsenenzuschlag bringt knapp 10 000 Euro in die Kasse. Viel wichtiger für den Musikschulbetrieb ist aber der Staatszuschuss, den es so nur in Bayern gibt. Und der wurde 2017 auf 320 000 Euro angehoben. Dazu kommen kleinere Förderbeträge für Förderklasse, Kammermusik, Chor und Kooperationsstunden.

 "Toll, dass so viele zu uns kommen", das ist auch die Meinung von Andrea Schärringer, musikalisch-pädagogische Leiterin der Einrichtung. Mehr als 1000 Schüler alleine aus der Stadt, das habe es lange nicht mehr gegeben. Insgesamt seien die auf hohem Niveau stabilen Schülerzahlen auch ein Erfolg der Kooperationen mit den Schulen in Stadt und Land.  Ebenso erfreulich sei, dass man den Leistungswettbewerb "Jugend musiziert" direkt im Hause habe. Regelmäßig könne man erfolgreiche Schüler zu den Landeswettbewerben entsenden, wie in diesem Jahr nach Hof. 

Eine Erfolgsgeschichte

Auch Verbandsrat Ralf Hofmann, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, betonte, dass die Musikschule eine Erfolgsgeschichte sei, dass man stolz sein könne so eine Einrichtung zu haben. Eine Einrichtung, deren Nutznießer zu sein auch ein Genuss sei, so OB Remelé, der sich auf viele weitere hochwertige musikalische Veranstaltungen freut. 

 
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