Nach drei Jahren Pause lud der Musikverein Schwebheim wieder zu einem Herbstkonzert ein. Er konnte dabei durchaus an die Qualität der vergangenen Konzerte anknüpfen.
Man habe etwas Schwierigkeiten gehabt, einen Dirigenten zu finden, erklärte Vorsitzender Gerald Riedl die längere Pause. Stefan Popp hatte die Kapelle 2014 übernommen, zog dann aber aus beruflichen Gründen nach Oberfranken. Ersatzweise übernahm Winfried Östreicher, Mitglied der Musikkapelle, dann den Dirigentenstab, bis man mit Jochen Hart nun einen „musikalischen Hochkaräter“ verpflichten konnte.
Beim Herbstkonzert zeigte sich, dass die Vereinsführung die richtige Wahl getroffen hatte. Die Musikanten zogen mit dem River-Kwai-Marsch ein und hatten schon beim dritten Stück, den altbekannten Melodien der Comedian Harmonists, die Herzen des Publikums erobert. Toni Götschl, der durchs Programm führte, erwies sich als unterhaltsamer und kompetenter Moderator.#
Mit viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Musikstücken, aber auch immer wieder einmal mit humorvollen Gedichten und Geschichten sorgte er für kleine Verschnaufpausen für die Musiker und für die Unterhaltung des Publikums.
Die Kapelle bot ein ebenso abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm. Das zeigten die Musiker gleich nach der Pause mit dem lateinamerikanischen Militärmarsch „Semper fidelis“. Nachdem sie sicher durch den 6/8 Takt gekommen waren, sah man ihnen ihre Freude über die gemeisterte Herausforderung regelrecht an. Danach entführte die Kapelle ihre Gäste nach „Bella Italia“ und in russische Weiten. Altbekannte Melodien verführten zum Mitsummen und Mitklatschen. Die Les Humphries, die Beach Boys und die wilden Songs von Abba aus den 1970er-Jahren rissen die Zuhörer in der vollbesetzten TSV-Halle mit.
Als dann eine junge Dame „17 Jahr, blondes Haar – griechischen Wein – aber bitte mit Sahne“ servierte, gab es kein Halten mehr. Das Udo-Jürgens-Medley riss die Zuhörer von den Plätzen, stehende Ovationen und langanhaltender Applaus waren der Dank. Drei Zugaben musste die Kapelle noch zum Besten geben, bevor die Konzertbesucher sich langsam auf den Nachhauseweg machten.
Götschl stellte nach und nach, oft in Versform, auch die Musiker vor. Dirigent Jochen Hart bekam ein eigenes Gedicht von Georg Ried: „Ein Mensch, der gar nicht bläst und schlägt und trotzdem meint, er hat Talent, nur weil er seinen Arm bewegt, den Menschen nennt man Dirigent.“
Das aber ließ der nicht so im Raum stehen und zeigte bei der Zugabe, dass er sehr wohl ein Instrument blasen kann. Gemeinsam mit Tobias Metz und unterstützt von der Kapelle spielten die beiden den Beatles-Hit „Hey Jude“ auf der Posaune. Wobei das Publikum eine Zugabe in der Zugabe forderte.
Im Rahmen des Herbstkonzerts ehrte der Vorstand auch mehrere Mitglieder des Musikvereins für ihre 25-jährige Treue. Es waren dies: Helga Reuther, Erwin Hey, Rolf Guse, Heinrich Vogel, Norbert Hübner, Dora Müller, Heidi Schuhmann, Günter Seifert, Wilhelm Elsen, Edmund Kasper, Folas Panagiotis, Ilse Husseneder, Hilde Engelbrecht, Franz-Georg Weigand, Bernd Bleicher, Fred Müller, Friedrich Bausch und Friedrich Helmut.