Die Füße still zu halten, ist schwer bei dieser rhythmischen Wundertüte aus Blues, Rockelementen und zwischendurch Boogie-Klängen. Die tiefe, rauchige Stimme von Abi Wallenstein, der auch die E-Gitarre spielt, passt perfekt zu Steve Bakers Mundharmonika-Virtuosität und Martin Röttgers Cajon, das den Rhythmus vorgibt und problemlos jedes Schlagzeug ersetzen kann.
Energiegeladen und voller Hingabe schmettern sie mitreißende Soli, aber auch für die Fans der etwas langsameren Takte haben sie gefühlvolle Balladen zu bieten. Nicht zuletzt wegen ihrer Vielseitigkeit gab es für ihre aktuelle CD "Step in Time" den Deutschen Kritiker-Preis 2003. Unter dem Motto "Back to the roots" beweist die Band zwischendurch, dass sie auch in der Lage ist, ohne jegliche Art von Verstärkern zu spielen.
Ebenso interessant ist die Geschichte des in Hamburg ansässigen "Trio infernale" (Selbsteinschätzung) und seiner Mitglieder. Abi Wallenstein, gebürtiger Israeli, ist seit über 30 Jahren in der nationalen wie internationalen Blues-Szene unterwegs und spielte bereits im Vorprogramm von Joe Cocker. Gelegentlich kann man Abi noch heute auf der "härtesten Bühne der Welt" antreffen, wenn er neue Stücke ausprobiert - in der Hamburger Innenstadt nämlich.
Als Wallenstein und der Engländer Steve Baker 1990 beschlossen, gemeinsam auf Tour zu gehen, kannten sich die beiden bereits 15 Jahre. Baker gilt als einer der führenden Interpreten der Mundharmonika weltweit, ist ein gefragter Studiomusiker, leitet regelmäßig Harp (Mundharmonika)-Workshops und veröffentlichte 1990 sein Buch "The Harp Handbook", das weltweit vertrieben wird.
2002 wurde Martin Röttger, geboren in Schweden, von Abi und Steve zu deren jährlichem Konzert "Blues Celebration" in der Hamburger "Fabrik" als Gastmusiker eingeladen. Es stellte sich heraus, dass er mit dem Cajon die perfekte Ergänzung darstellte. Ursprünglich wird es im Flamenco eingesetzt. Röttgers ist wohl derjenige, der es für den Blues entdeckt hat.