Tradition, Moderne, Kultur und Freunde – all das findet man nicht nur in oder durch die Musik, sondern auch am Schweinfurter Celtis-Gymnasium. Das erste von zwei Frühlingskonzerten war „klassisch“ geprägt und dem Ensemblemusizieren gewidmet.
Hier vollzog sich eine eindrucksvolle Demonstration, nicht nur hinsichtlich der großen Anzahl an Mitwirkenden und Vielfalt, sondern auch unter qualitativem Aspekt betrachtet. So brachte der Chor der Unterstufe (Christine Geiger) mit einem von kecker Choreographie und fantasievoller Body-Percussion begleiteten Ruf „Hola a todo el mundo“ gleich mal fröhliche Stimmung in die Aula. Schmissig, frisch und flott auch „Millionär“ oder „Alles nur geklaut“, dazu textsicher und prima akzentuiert in der Aussprache – das gewann schnell alle Herzen und große Sympathien!
Geschmeidig eilte das Allegro aus Wolfgang Amadeus Mozarts Quartett KV 370 voran, mit den Klarinettisten Anna Pyschkin, Jakob Besold, Anne Kraus und Nicola Zettner (Gast AvH). Ebenfalls auf Tradition setzte der Oberstufenchor (Thomas Kerzel) mit „Der Morgen im Lenz“ aus dem 18. Jahrhundert („Cover-“version heute: „Ihr Kinderlein kommet“).
Beachtliche Qualität zeigte das siebenköpfige Streichensemble, welches den Chor bei Vivaldis Chorsatz der Arie „Dell’aura al sussurrar“ begleitete. Prall-barocken Geist in klassischer Hülle weckten die Sänger alsdann mit drei Liedern des schwedischen Komponisten Carl Michael Bellman (Klavierbegleitung: Maria Plett). Dessen ausführliche „Fredmans Episteln“ leben von derb-anzüglichen Texten und eingängiger Melodik. Große Anforderungen kann Bernhard Kimmel an sein Blechbläserensemble stellen – sie lassen’s swingen und grooven, können prächtig Fanfaren blasen, solistischen Ansprüchen gerecht werden, fetzig drauflos blasen und sind einfach mit großem, nahezu professionellem Engagement dabei. Juliane Fehn, als versierte Percussionistin mehrmals im Einsatz, darf dabei nicht unerwähnt bleiben!
Für das große Orchester hatte Christoph Jeßberger Werke von Jean-Baptiste Lully und Domenico Cimarosa ausgewählt, die dem Potenzial der Musiker gut entsprachen. Farbiges Spiel und Solopassagen wurden gut herausgearbeitet, Klippen geschickt umschifft und alle waren mit großem Eifer bei der Sache. Mit „Fluch der Karibik“ setzten die Musiker dann noch auf Kraft und Emotion. Einen bärenstarken Eindruck hinterließ der Mittelstufenchor (Tobias Kuhn). Locker begann dessen „Massenauftritt“ mit einer die ganze Aula durchquerenden „Vocal Beach-Band“ – da kam Ferienlaune auf! Hier wie beim Unterstufenchor entsprach die Musik dem Erfahrungsbereich der Schüler und wurde auf hohem Niveau und sichtlicher Freude dargeboten. So gerieten „Bad Day“ und das aus einem krachenden Gewitter an Körperinstrumenten entstehende „Africa“ zu umjubelten Auftritten.