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Alitzheim
Musik liegt in der Luft
Schlagzeuger Andreas Pickel bei seinem virtuosen Xylophon-Solo 'Erinnerungen an Zirkus Renz'.
Foto: Karina Nöller | Schlagzeuger Andreas Pickel bei seinem virtuosen Xylophon-Solo "Erinnerungen an Zirkus Renz".
Karina Nöller
 |  aktualisiert: 09.05.2019 02:11 Uhr

Ein kurzer Paukenwirbel, dann die volle Klangfülle eines symphonischen Blasorchesters – gleich in den ersten Takten des Frühlingskonzerts präsentierte sich der Musikverein Alitzheim unter der Leitung von Doris Eckert überzeugend und professionell. Nach dieser pompösen Einleitung änderte sich der Musikstil schlagartig hin zu einer leichten, beschwingten Melodie, die die Zuhörer schnell erkannten: "Musik liegt in der Luft". Die Titelmelodie der bekannten Musik-Show, moderiert von Dieter Thomas Heck, die von 1991 bis 1998 im Fernsehen ausgestrahlt wurde, war nun auch das Motto für das Konzert der Alitzheimer.

Mit dem Stück "Nanga Parbat" folgte eine Original-Komposition für symphonisches Blasorchester. Komponist Michael Geisler beschreibt hier musikalisch den gefährlichen Aufstieg auf den neunthöchsten Berg der Erde, gelegen im Westhimalaya. Die Zuhörer konnten die Gefahren, die mutigen Bergsteigern begegnen, aufgrund der Musik und der Bilder, die per Beamer gezeigt wurden, regelrecht mitfühlen. Aufgrund der vielen offenen Stellen konnten in diesem Stück einige Musiker in kurzen Solo-Passagen ihr Können unter Beweis stellen.

Solo am Schlagzeug

Gleich ein ganzes Solostück präsentierte anschließend der junge, talentierte Schlagzeuger Andreas Pickel, der inzwischen auch dabei ist, sein Hobby zum Beruf zu machen. Bei "Erinnerungen an Zirkus Renz" spielte er virtuos das Solo-Xylophon, angefeuert von den begeistert mitklatschenden Zuhörern in der fast voll besetzten DJK-Halle.

Dass das Orchester auch vor vielen Tempowechseln nicht zurückschreckt und eine große Bandbreite verschiedenster Rhythmen, vom Marsch bis hin zum Beguine souverän beherrscht, zeigte sich im nächsten Stück "Young Life" von Martin Schneider.

Mit "Viva Belcanto!" wagte sich das Orchester an ein anspruchsvolles Werk, das in die Kategorie Oberstufe eingruppiert ist. Bekannte italienische Opernmelodien wie den Triumphmarsch aus Aida und das Trinklied aus La Traviata hatte Arrangeur Alfred Bösendorfer hier eingearbeitet. Die Alitzheimer, ein solides Mittelstufen-Orchester, bewiesen, dass sie auch in der Lage sind, solch schwierigere Stücke zu meistern.

Besucher aus Mexiko im Publikum

Mit "Fiesta für Trumpets" ging es nach der Pause im feurigen, typisch mexikanischen Stil weiter – zur großen Freude von mehreren Besuchern aus Mexiko, die bei diesem Konzert zu Gast waren. "Das Phantom der Oper" und "Fluch der Karibik" gehören zum Standardrepertoire symphonischer Blasorchester. Die Alitzheimer bewiesen hier, dass sie auch Musical- und Filmmusik solide beherrschen.

Einen Ausblick auf die bevorstehende Urlaubszeit gaben die 33 Musiker mit dem Stück "Italo Pop Classics". Bekannte Melodien wie "Azzuro" und "Gloria" luden die Zuhörer zum Träumen von Sonne, Strand und Meer ein. Doch das himmlische Gefühl, dass es auch bei uns zu Hause wunderschön ist, vermittelte schließlich das Abschlusslied des offiziellen Teils, "Kein schöner Land", bei dem das Publikum kräftig mitsang.

16 Jahre lang Vereinsvorsitzender

Mit stehenden Ovationen forderten die Zuhörer eine Zugabe. Doch vorher sprach der Vereinsvorsitzende und Moderator Dieter Römmert noch einige Worte des Dankes. Besonders hervorzuheben ist hier Werner Pickel. In seiner bisher 50 Jahre langen ununterbrochenen Tätigkeit als Musiker sowie in 16 Jahren als Vereinsvorsitzender hatte er den Verein entscheidend geprägt, so dass kürzlich der Beschluss gefasst wurde, ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen.

Auch Hugo Hofmann, der in den vergangenen 45 Jahren sowohl als Musiker als auch in vielen anderen Tätigkeiten des Vereinslebens stets zuverlässig angepackt hatte, sich nun aber zurückziehen will, dankte Römmert gebührend für alles, was er geleistet hatte.

Mit den beiden Zugaben "Ein halbes Jahrhundert" sowie "Deutschmeister Regimentsmarsch" bewiesen die Musiker abschließend, dass sie auch ihre Wurzeln, die traditionelle Blasmusik, gut beherrschen.

 
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