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SCHWEINFURT
Musical Mahalia: Tiefe Gläubigkeit und himmlische Ekstase
Überwältigende Stimme und schauspielerisches Talent: Joan Orleans in der Rolle der Mahalia Jackson.
Foto: Bernd Böhner | Überwältigende Stimme und schauspielerisches Talent: Joan Orleans in der Rolle der Mahalia Jackson.
Von unserem Mitarbeiter Manfred Herker
 |  aktualisiert: 26.11.2014 15:13 Uhr

Es ist der 28. August 1963. In Washington D.C. warten 250 000 friedliche Demonstranten auf die Rede von Reverend Dr. Martin Luther King, Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung gegen soziale Unterdrückung und Rassismus. Dabei ist auch die Gospelsängerin Mahalia Jackson, die nach Kings berühmter Rede „I have a Dream“ mit ihm und den vielen Tausenden „We shall overcome“ anstimmt. 1964 wird die Rassentrennung gesetzlich aufgehoben, 1968 wird King bei einem Attentat ermordet. Nun singt Mahalia Jackson für den toten Freund „Precious Lord, take my Hand“.

Dies sind nur zwei der vielen packenden und berührenden Szenen aus dem Leben der unvergleichlichen Sängerin Mahalia Jackson, der „Queen of Gospel“ (1911-1972). Die Musical-Version „Mahalia“ von Joan Orleans und Emanuel Clark Porter sorgte im Schweinfurter Theater für Begeisterungsstürme und stehende Ovationen. Dass diese Tournee-Produktion des Euro-Studio Landgraf bisher über 800-mal gezeigt werden konnte, hat zwei Gründe: ein herausragendes Regie-, Darsteller- und Musiker-Team und die schlichten, gläubigen Texte der Gospelsongs mit ihren mitreißenden, oft ekstatischen Rhythmen. Ein Glücksfall für das Publikum.

Der international renommierte Regisseur Michael Wedekind zeigt das Leben von „Mahalia“ abwechslungsreich und bühnenwirksam in 21 Bildern, Melvin Canady hat die musikalische Leitung und Einstudierung besorgt, und Robert Coverton ist für die Choreografie zuständig. In der Titelrolle kann die Gospelsängerin Joan Orleans einmal mehr mit ihrer überwältigenden Stimme und ihrem schauspielerischen Talent glänzen, ihr zur Seite das Ensemble aus sechs hochprofessionellen Musical-Darstellern. Und die Band unter Cyril Zelenak lässt die Gospels und ihre Sänger jumpen und swingen.

Das Musical zeigt wichtige Stationen auf dem Lebensweg Mahalia Jacksons, verbunden mit passenden Gospels: Die ärmliche Jugend, die frühe Zuwendung zu Gott in New Orleans (I love to praise his Name), auf Arbeitssuche in Chicago (Nobody knows you when you are down and out), im Tonstudio, in der Carnegie Hall (Amazing Grace, Nobody knows the trouble), die Begegnung mit Martin Luther King (You'll never walk alone), auf Tournee in Jerusalem und Berlin oder schließlich an ihrem Totenbett (Oh when the Saints).

Viele der langsamen Gospels werden vom Ensemble in wunderschönen A-Cappella-Arrangements gesungen, entfachen dadurch erst ihre Kraft und tiefe Gläubigkeit. Bei den schnellen Titeln treibt die Band die Songs in himmlische Ekstasen: Mit dem Ostinato-Bass des Boogie-Woogie und der außer Rand und Band jubelnden Hammondorgel. Mit solchem Feuer geht es ins Finale: „Glory to his Name“ setzt den brodelnden Schlusspunkt, und die Senioren feiern begeistert das Ensemble.

 
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