
"Wenns läfft, dann läffts", heißt das Programm des Oberschwappacher Mundart-Kabarettisten Otmar "Oti" Schmelzer. "Geloffn" ist es auch bei den Kulturfreunden, die den "Oti" eingeladen hatten. Innerhalb von 90 Minuten waren die 100 Platzkarten der Veranstaltung im Bürgersaal ausverkauft.
Mit Gschichtli, Gedichtli und Liedern aus dem Landleben begeistert der Sprachakrobat, verfeinert das fränkische Kulturgut, betont jedoch: "Zu Text und Inhalt geh ich voll auf Distanz".
Sein Outfit mit Dreispitz, rot-weißem Federschmuck, Krachlederner und Ziehharmonika erinnern an seine Auftritte bei Fastnacht in Franken. Nach Alpträumen zum Reizklima Bayern und Franken und etlichen Witzli und Gschichtli bei denen "frau" nicht gut wegkommt, versöhnt er als Mutter Theresa der Kabarettisten mit seinem Frauen-Einschleimlied vor der Pause.
Als Reiseführer nimmt Oti sein Publikum mit auf Wallfahrt: "Im Schweiße meiner Füße, send ich dir viele Grüße." Beim fränkischen Wallfahrerlied singt das ganze Publikum feierlich mit. Im Lobgesang geht es um den Hahn auf dem Heuboden und um die Abgeordneten weiter droben. Aber auch bei denen läffts nicht immer: "Denn ein übergroßer Blasendrang ist hinderlich beim Staatsempfang".
Seine Reise führt vom heimischen Steigerwald (das ist da wo man den Nationalpark nicht will, weil dort dann viele Scheriffs rumlaufen und man dann statt Holz Hasenfutter aus dem Wald klauen muss) weiter, denn Oti ist bekannt nicht nur in Franken, sondern in der ganzen Welt. Egal ob bei Obama, in Afrika oder beim Pabst, überall kennt man Oti.
Dazwischen Lokales aus dem Goldenen Buch der Gemeinde, das überraschenderweise ein Gochsheimer auf der Bühne halten darf: Das geplante Seniorenheim mit kurzem Weg zum Friedhof, die Bahn und ein Roller fahrender Bürgermeister, der auch heute noch seine Kindheit damit auslebt, sorgen für reichlich Spaß und Gelächter.
Fazit des äußerst gelungenen Kabarettabends: Wer heute nicht lachte, war selber schuld.