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GEROLZHOFEN
Müritzsee und Geschichte
Die Mecklenburgische Seenplatte war das diesjährige Ziel des Katholischen Frauenbundes Gerolzhofen. Fünf Tage lang lernten die Teilnehmer Natur sowie auch Kultur des geschichtsträchtigen Nordens kennen.
Foto: Sauer | Die Mecklenburgische Seenplatte war das diesjährige Ziel des Katholischen Frauenbundes Gerolzhofen. Fünf Tage lang lernten die Teilnehmer Natur sowie auch Kultur des geschichtsträchtigen Nordens kennen.
ks
 |  aktualisiert: 15.12.2015 10:08 Uhr

Der größte Binnensee Deutschlands, der Müritzsee, war das Ziel des Jahresausfluges des Katholischen Frauenbundes Gerolzhofen. „Entwirf deinen Reiseplan im Großen und lass' dich im Einzelnen von der bunten Stunde treiben. Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt, sieh sie dir an“, schrieb schon Kurt Tucholsky. Man könnte sagen, Rita Spiegel und Beate Glotzmann haben sich den Dichter zum Vorbild genommen und ein wunderschönes Fleckchen Welt ausgesucht.

Jeden Tag neu entdeckte die Reisegruppe die vielfältige, überwiegend von Natur geprägte Landschaft mit zahlreichen kleinen und größeren Seen. Doch Mecklenburg-Vorpommern hat nicht nur Natur zu bieten. kultur- und religionsgeschichtliche Umwälzungen fanden hier ihren Ursprung.

Auf Luthers Spuren

Bei einer Stadtführung durch Wittenberg wurde man sich bewusst, dass die große Religionsspaltung von hier ausging. Man bekam Einblick in Luthers Leben und Wirken an der damals wohl berühmtesten Universität des Landes. Markante Sprüche des Theologen, trefflich vom Stadtführer vorgetragen, sorgten für Schmunzeln bei den Teilnehmern. „Es passt sich aber nicht, dass einer auf dem andern Arbeit hin müßig geht, reich ist und wohl lebt, während es dem Arbeitenden übel geht, wie es jetzt die verkehrte Gewohnheit ist“, so viel hat sich gar nicht geändert, meinte er.

Viel geändert hat sich seit der Wiedervereinigung. Das Grau der Häuser ist verschwunden. Schmuck stehen sie heute da, die kleinen Orte und Städtchen wie Müritz, Waren oder Neustrelitz. Bei einer abendlichen Freiluftaufführung konnten die Reiseteilnehmer die regionale Geschichte miterleben. Die „Müritz-Saga“ erzählte vom Leid der Bevölkerung während des 30-jährigen Krieges.

Eine der schönsten Städte der Region ist Güstrow mit all seinen wunderschönen historischen Sehenswürdigkeiten, den Bürgerhäusern und dem imposanten Dom, der seit 1538 als evangelische Hofkirche des Güstrower Fürstenhauses diente.

Schwerin ist Deutschlands kleinste Landeshauptstadt mit ungefähr 100 000 Einwohnern. Geprägt wird die Stadt vom Schweriner Schloss, romantisch auf einer Insel gelegen, und seit 1990 Sitz des Landtages. Einer der imposantesten Bauten der Backsteingotik ist der Dom; die ebenfalls sanierte Altstadt mit Marktplatz lud zum Verweilen ein.

Wenn schon Mecklenburgische Seenplatte, dann gehört eine Schifffahrt auf dem Müritzsee dazu. Durch kleine, natürliche Kanäle steuert der Kapitän das Schiff von See zu See. Nur einen ganz kleinen Teil des großen Nationalparks Müritz erkundete die Gruppe auf einer Pferdekutsche. Der Nationalpark wurde 1990 unter Schutz gestellt und umfasst 322 Quadratkilometer. Auch wenn die Temperatur weit über 30 Grad stieg, ließ man es sich nicht nehmen, auf der Rückreise die einstige mittelalterliche Messestadt Naumburg mit ihrem prächtigen Dom zu besuchen.

Abschließend dankte Hannelore Hippeli den beiden Reiseleiterinnen Rita Spiegel und Beate Glotzmann für die wundervolle und lehrreiche Reise. Ihr Dank galt auch Fahrer Marco, der seinen Bus sicher und verantwortungsvoll durch die Untiefen des Verkehrs steuerte.

 
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