gerolzhofen (novo) Zwei Morde erschütterten im vergangenen Jahrhundert das Leben in der Kleinstadt Gerolzhofen. Der zweite und letzte jährte sich am 12. Dezember 1983 zum 20. Mal. Opfer war der 83-jährige Rentner Anton Tippelt. Er war in seiner Wohnung in der Weiße-Turm-Straße erstochen worden. Der erste Mord ereignete sich in der Nacht zum 23. Februar 1925. Der Gedenkstein, der an die Tat erinnert, wurde jetzt dank der Eigeninitiative von Bürgern vor dem Verfall gerettet und renoviert.
Sie erwartete ein Kind von ihm
Ein 20-Jähriger hatte damals an der Volkach in der heutigen Kolpingstraße - dort steht heute noch in einiger Entfernung vom eigentlichen Tatort entfernt an der Zufahrt zur Straße "Am Schießwasen" vor dem Anwesen Allianz- Bauer der besagte Gedenkstein - dem aus Bischwind stammenden Dienstmädchen Wilhelmina Schleiss aufgelauert, das von ihm ein Kind erwartete.
Der Mörder feuerte zunächst einen Schuss auf die 21-Jährige ab und zertrümmerte der Verwundeten schließlich mit einem herumliegenden, schweren Schleifstein den Schädel.
Anschließend war der aus der Marktstraße (heute Schuh-Krämer) stammende junge Mann zu dem ihm bekannten damaligen Nachtwächter Johann Fuchsenberger geflüchtet und hatte blutverschmiert um Unterschlupf gebeten.
Dieses Ansinnen habe ihr Großvater, so Betty Turbeis aus der Salzstraße, allerdings abgelehnt. Daraufhin habe sich der junge Mann in einem unterirdischen Gang in der Altstadt versteckt, wo er schließlich von seinen Verfolgern aufgespürt werden konnte.
Hinrichtung durch das Fallbeil
Der Täter war am 9. Mai 1925 vom Schwurgericht in Schweinfurt zum Tode verurteilt und am 4. September durch das Fallbeil hingerichtet worden.