zurück
Gerolzhofen
Mögliches Naturschutzvergehen? Sträucher und Bäume an der Klesenmühle bei Gerolzhofen radikal abgeholzt
Mit einer Kettensäge wurden reihenweise Obstbäume und Sträucher gefällt. Zusätzlich wollte man wohl sichergehen, dass diese absterben.
Im Bereich der Klesenmühle bei Gerolzhofen wurden Sträucher und Bäume in großem Umfang abgesägt. Ob es sich dabei um einen Verstoß gegen das Naturschutzgesetz handelt, wird nun geprüft.
Foto: Michael Mößlein | Im Bereich der Klesenmühle bei Gerolzhofen wurden Sträucher und Bäume in großem Umfang abgesägt. Ob es sich dabei um einen Verstoß gegen das Naturschutzgesetz handelt, wird nun geprüft.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:56 Uhr

Am vergangenen Wochenende hat jemand im Bereich der Klesenmühle am östlichen Stadtrand von Gerolzhofen mit einer Kettensäge eine Menge Bäume und Sträucher gekappt. Vielleicht ging diese möglicherweise als Aufräumaktion gedachte Maßnahme in der grünen Natur jaber zu weit. Es steht nämlich der Verdacht im Raum, dass hier gegen das Naturschutzgesetz verstoßen wurde. Die Naturschutzbehörde des Landratsamtes Schweinfurt ist über den Fall informiert und die Polizeiinspektion (PI) Gerolzhofen ermittelt.

Der Bereich, in dem Bäume und Sträucher gefällt wurden, beschränkt sich nicht nur auf einen zuvor dicht bewachsene Garten, der sich an die alte Klesenmühle, die leicht oberhalb der Kartbahn liegt, anschließt. Im Garten selbst wurden auch etliche Obstbäume umgesägt, andere Bäume, darunter Nussbäume, wurden nur leicht zurückgeschnitten und blieben stehen. Doch auch außerhalb des Gartens, entlang des alten Mühlgrabens, der an einem Feldweg entlang in Richtung Volkach-Bach verläuft, wurden mehrere Sträucher beseitigt.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Ortstermin von Polizei und Naturschutzbehörde

Das Landratsamt bestätigt auf Nachfrage den geschilderten Sachverhalt. Die Kreisbehörde habe, nachdem ihr das Abholzen der Sträucher und Obstbäume gemeldet worden war, die Polizei in Gerolzhofen um Amtshilfe und die Sicherung möglicher Beweise gebeten, berichtet Melina Bosbach von der Pressestelle des Landratsamtes. Der stellvertretende Leiter der PI Gerolzhofen, Marco Erhard, erklärt gegenüber dieser Redaktion, dass Beamte der Polizei in dem Fall bereits ermitteln. Am Freitagvormittag habe es auch einen Ortstermin mit Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde gegeben. Es gehe in der Folge nun darum, den Verursacher festzustellen.

Im Garten direkt im Anschluss an die alte Mühle fielen auch Obstbäume der Kettensäge zum Opfer.
Foto: Michael Mößlein | Im Garten direkt im Anschluss an die alte Mühle fielen auch Obstbäume der Kettensäge zum Opfer.

Da die Ermittlungen erst angelaufen sind, sei es derzeit noch zu früh, eine Aussage darüber zu treffen, ob es sich bei dem radikalen Zurückschneiden des Gehölzes um eine Ordnungswidrigkeit oder womöglich um eine Straftat im Sinne des Naturschutzgesetzes handelt, heißt es seitens des Landratsamtes. Im Falle einer Ordnungswidrigkeit würde sich die Naturschutzbehörde um die Ahndung kümmern. Das Verfolgen einer Straftat wäre dagegen Aufgabe der Staatsanwaltschaft.

Arbeiten waren mit Landratsamt nicht abgestimmt

Grundsätzlich, so teilt Bosbach mit, sei es außerhalb des Verbotszeitraums, der vom 1. März bis 30. September reicht, im Sinne von Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes im Rahmen einer Pflege durchaus zulässig, Hecken auf Stock zu setzen, also Stämme und Äste knapp über Bodenhöhe zu kappen. Diese Arbeiten sollten jedoch im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden, was in diesem Fall offensichtlich nicht passiert ist.

In der Regel gehe es nach Angaben der Naturschutzbehörde bei einer ordnungsgemäßen Pflege in erster Linie um die Verjüngung von Hecken und Feldgehölzen. "Dabei ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass es nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen kommt und die Vitalisierung begünstigt wird. Weiterhin sind in Abhängigkeit der vorhandenen Strukturen immer die artenschutzrechtlichen Belange zu berücksichtigen", stellt das Landratsamt klar.

Die eingesägten Kerben in den Strunken der Sträucher sollen wohl sichergestellen, dass diese nicht wieder austreiben.
Foto: Michael Mößlein | Die eingesägten Kerben in den Strunken der Sträucher sollen wohl sichergestellen, dass diese nicht wieder austreiben.

Auf diese Vorgaben wurde im konkreten Fall augenscheinlich kein großer Wert gelegt. Denn mehrere der betroffenen Holundersträucher entlang eines Grabens wurden nicht nur auf Bodenebene abgesägt. Man hat deren Wurzelstrunke mit einer Kettensäge auch zusätzlich eingekerbt, wohl um sicherzugehen, dass die Pflanze nicht weiterwächst.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Michael Mößlein
Naturschutzbehörden
Polizei
Polizeiinspektion Schweinfurt
Schweinfurt Umwelt
Staatsanwaltschaft Schweinfurt
Sträucher
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • E. M.
    Da können wohl einige nicht zwischen Hecken und Bäumen unterscheiden.

    Weiter erinnere ich gerne an den Aufschrei des Heckenrückschnittes bei Rügshofen. Man kann sich die „verschandelte“ Hecke gerne heute einmal ansehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Da hat sich wohl einer sehr viel Mühe gegeben - und wird dafür hoffentlich ordentlich bestraft!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    wenn in dem Paragraphen "sollte" drin steht und nicht "müsste", dann stimmt was mit der Gesetzgebung nicht. Macht eure Arbeit liebe Leute von den Behörden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. Z.
    Mir fehlen noch einige wichtige Informationen um hier meinen Senf dazu geben zu können. Aber ich habe mal einen Gegenvorschlag: Die Damen und Herren der Naturschutzbehörde können ja zukünftig Ihren schönen warmen und trockenen Arbeitsplatz jährlich vom 01.10. bis 28.02. gegen einen Arbeitsplatz in der schönen witterungsabhängigen Natur verbringen und dann mithelfen, die auswuchernden Hecken / Sträucher / Bäume vom Auswuchs in Grenzen zu halten. Dann werden sie merken, ob es arbeitswirtschaftlich sinnvoll ist, jedes Jahr 10 cm weg zu schneiden oder alle 5 - 10 Jahre "das Grünzeugs auf Stock zu setzten" Das ist Jahrzehntelang erprobt, spart Zeit und Geld und vor allem die eine oder andere Neuanpflanzung da das Grünzeugs meistens neu austreibt und nach 1 - 2 Jahren habe ich endlich wieder eine grüne Hecke / Strauch und keine braune verholzte !!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. M.
    Eben… es fehlen ihnen leider wichtige Informationen. Das war eine schöne Hecke die keinen gestört hat. Und mit Rückschnitt hat das leider auch nichts zu tun wenn der Baumstumpf so eingeschnitten wird dass er nicht mehr austreibt. Zudem handelt es sich nicht nur um einen Strauch sondern um eine ganze Heckenzeile die vernichtet wurde! Mutwillige Vernichtung war das!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. H.
    Blödsinn! Bäume stehen im Wald! Was weg muss ..muss weg!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @HeilHK: Der "Nationalparkfan" mal wieder. Schon mal was vom Bundesnaturschutzgesetzt gehört? Falls nein - Sie haben eine Bildungslücke!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @heilhk: Blödsinn? Ja, Ihr Kommentar ist es mal wieder!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. H.
    @Gardner: Haben Sie jemals einen Kommentar geschrieben der NICHT Blödsinn war?
    NP ist genauso wenig eine Lösung wie das Welterbe in KG
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @heil: Hoppla, der Rhönkauz mischt sich jetzt auch sinnfrei in GEO ein!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @heilhk: Sie haben den Schuß wohl noch nicht gehört!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. H.
    ..und haben Sie denn jetzt mal ein Argument für NP? Oder zum Welterbe, das keinen Effekt zeigt?
    Auf den Schuß....darauf warten Sie wahrscheinlich.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @heil: Tatsächlich gibt es hunderte von Gründen. Ihnen ist halt Ihr Brennholz heilig und deshalb entwickeln Sie eine Denkblockade!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. H.
    Brennholz??? Wie kommen Sie eigentlich auf Brennholz?
    Davon habe ich ausreichend mir gehts um die Käseglocke die keinem einen Vorteil bietet sondern nur einschränkt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @heil: Sie sind und bleiben halt beratungsresistent !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten