
Die Musik tönt aus dem Gettoblaster. Erst klassisch, dann immer mehr mit Beat. Eine Schülerin in rotem Kleid tanzt auf Spitzenschuhen, eine andere auf den gleichen Sound Hip Hop. In der Ansprache heißt es später, die Performance sei Spiegel der Vernissage. Der ersten Vernissage des aktuellen Wissenschaftlichen Seminars in Kunst am Celtis-Gymnasium.
In eineinhalb Jahren sind die Werke der Schülerinnen entstanden. In dieser Zeit haben sie sich intensiv mit Künstlern des 20. Jahrhunderts beschäftigt und sich von diesen inspirieren lassen. Darunter Größen wie Gottfried Helnwein, Max Ernst, Giorgio de Chirico, Helmut Pfeuffer, Christo, Gerhard Richter, Edvard Munch, Daniel Spoerri, Auguste Rodin, Frida Kahlo sowie der Dadaist Kurt Schwitters und Bauhauslehrer Oskar Schlemmer.
Im Seminar sollten sich die Schülerinnen nicht eingeengt fühlen und vieles ausprobieren, wie Daniela Hübner, die Kunstlehrerin erzählt. „Es sollten keine Kopien entstehen, sondern Impulse um sich weiterzuentwickeln“, so Hübner weiter.
Daher ist die Palette der Arbeiten breit. Neben realitischen Porträt-Zeichnungen hängen moderne Bilder, bei denen Formen und Bewegungen im Mittelpunkt stehen. Es gibt Zeichnungen, die auf Holz gemalt sind und Gipsarbeiten. Da ist zum Beispiel der schwarz-braune Muffin, in dem ein Messer steckt von Ronja Deutsch oder der beklebte Schuhkarton mit Zigarettenkippe, Popcorn und Pina Colada-Flasche.
Aber auch Installationen, Fotografien und Plastiken haben die Schülerinnen geschaffen. So wie zum Beispiel das Werk von Luisa Siedler. Auf einer Holzplatte hat sie neben Zeitungsausschnitten Dinge wie eine Wodkaflasche, eine Kassette und einen Schwamm geklebt.
Laura Kaspar haben es Plastiken angetan. Sie hat sich von Auguste Rodin und dessen Technik des non-finito inspirieren lassen. Dabei ist der unfertige Stein ein Teil der Plastik. So hat Kaspar einen Fuß aus Speckstein gehauen – ganz ohne Vorlage. „Ich habe einfach angefangen“, sagt die 18-Jährige.
Für ihre Skulptur aus Gießharz hat sie sich im Internet informiert. Das Ergebnis: ein beleuchteter Männerkopf. Auf die Frage, woher ihr Interesse für Kunst kommt, lacht die Schülerin. „Ich habe schon, seit ich klein war, gerne gebastelt und gemalt“.
Die Ausstellung ist noch bis Mitte Februar im zweiten Stock des Altbaus zu den gewohnten Öffnungszeiten der Schule zu sehen.