Die bayerische Integrationsbeauftragte, die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer, hat das Projekt "Heroes" in Schweinfurt besucht und an einer Gruppenstunde zum Thema „Kulturelle Identitäten – Wertekonflikt“ teilgenommen, teilt die in einer Pressemitteilung mit .
Brendel-Fischer, die das Projekt bereits im Rahmen einer Zertifizierungsfeier im Jahr 2019 kennengelernt hat, stellte demnach fest: "Es geht hier weder um Umerziehung noch um Angriffe auf die Religion. Junge Migranten aus patriarchalisch geprägten Kulturen lernen tradierte Rollenmuster zu überdenken und entwickeln Empathie für die Frauenperspektive." Über die Workshops wird dieses veränderte Denken dann an andere Jugendliche weitergegeben.
Die Heroes-Projekte in Bayern werden seit mehreren Jahren durch den Freistaat gefördert. Grundlage ist das Prinzip der „peer education“ – Jugendliche werden am besten durch andere Jugendliche erreicht. Claudia Federspiel, Leiterin des Projekts in Schweinfurt, ist überzeugt vom ganzheitlichen Ansatz: „Die Jugendlichen werden für gewaltlegitimierende Gendernormen sensibilisiert. Durch die Trainings werden sie selbstbewusster und der spielerische Perspektivwechsel befähigt sie, Missstände in ihren Lebenswelten zu erkennen und zu verändern.“
Heroes arbeitet mit jungen Männern aus sogenannten Ehrenkulturen. Der Ausgangspunkt der Arbeit ist das Bewusstmachen, dass die auf der Unterdrückung von Frauen basierende Männerrolle mit den Wertvorstellungen der modernen westlichen Gesellschaft nicht übereinstimmt.
Nach einer einjährigen Ausbildung erhalten die jungen Männer ein Heroes-Zertifikat, das sie dazu berechtigt, ehrenamtlich Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen zu halten – gegen Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung.
Weitere Infos zum Projekt in Schweinfurt unter www.heroes-schweinfurt.de