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Niederwerrn
Mit Roosevelt ins neue Haushaltsjahr
Mit Roosevelt ins neue Haushaltsjahr
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 31.01.2022 02:18 Uhr

"Die Kunst des Sparens liegt darin, die Mitte zwischen Geiz und Verschwendung zu finden": Mit diesem Sprichwort fasste Kämmerer Andreas Harth den Anspruch des  Niederwerrner Haushalts 2022 zusammen, der einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet wurde.

Der 14,77 Millionen-Euro-Verwaltungshaushalt ist um 6,7 Prozent gestiegen. Er gibt immerhin 689 000 Euro an den Vermögenshaushalt ab, der nicht ganz 5,7 Millionen Euro umfasst: 1,5 Millionen Euro weniger als im Jahr 2021. Zur Finanzierung werden 3,8 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen. Angesichts von Mammutprojekten, wie der Generalsanierung der Schule oder der "Neuen Mitte" wird das Ersparte in den kommenden Jahren schwinden und könnte Mitte des Jahrzehnts bei 808 000 Euro liegen.

Gemeinde ist seit 2008 schuldenfrei

Die Gemeinde, die seit 2008 schuldenfrei ist, denkt dann an ein Darlehen von sieben Millionen Euro. Schon jetzt werden die Grundsteuern A und B von 310 auf 330 Prozent steigen, was einige zehntausend Euro Mehreinnahmen bringt. Die Gewerbesteuer bleibt unverändert. Die Finanzverwaltung plane, so Harth, ihre Einnahmen für die nächsten Jahre "relativ linear", ohne größere Einbrüche. Der Kämmerer betonte zudem die zahlreichen freiwilligen Leistungen.

"Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen", meinte Bürgermeisterin Bettina Bärmann zum Bau der "Neuen Mitte", der nach längerer Vorplanung 2022 startet. Dank Ankerzentrum sind die Einwohnerzahlen und damit die Schlüsselzuweisungen gestiegen. Die Asyleinrichtung sei aber zugleich kostenintensiv, sagte Bärmann. Die Schule, der Friedhof und die Gestaltung des Bereichs Kimmelhaus in Oberwerrn, die Mobilitätstation und die E-Ladesäulen in der Wittelsbacher Straße: auch das kostet Geld.

Rücklagen würden jetzt ihrer Bestimmung zufließen, betonte die Rathauschefin. Roland Fick (FW) erwartet keine besorgniserregende Entwicklung, angesichts eines "maßvollen, unspektakulären, realistischen" Budgetwerks. Man arbeite die Projekte nach Priorität ab. Angesichts der Belastung der Verwaltung brauche es aber Disziplin des Gemeinderats, statt "Sonderwünsche" oder Nachhaken. Fick zitierte US-Präsident Roosevelt: "Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, um die Aufgaben an die richtigen Leute zu übergeben – und genug Selbstdisziplin, um ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen."

Fair-Trade-Gemeinde erst 2023

Die SPD habe mit ihren Anträgen nicht zu großen Kostensteigerungen beigetragen, sagte Wolf-Dietrich Lang. 100 000 Euro habe man sich für den Projektplan in Sachen Windparkbeteiligung gewünscht. Das sollte nicht nur ein "Erinnerungsposten" sein. Im aktuellen Haushalt sei man für eine Mehrung von 17 500 Euro verantwortlich, von der Baumbestattung über Schwimmkurse bis zum Spielgerät. Man hätte gerne die Medienkompetenz der Schüler gefördert, die gewünschte Fair-Trade-Gemeinde solle erst 2023 kommen. Die Verwaltung habe die SPD-Anregungen aber aufgegriffen, so Lang. Auch die Steueranhebung wäre nötig.

Martin Pensel (CSU) war über die Erhöhung der Hebesätze wenig erfreut, im Finanzausschuss habe man dagegen gestimmt. Man müsse auch wieder verstärkt auf Einzelpositionen achten. Mit Ausnahme des Kimmelhauses habe man die Anträge flach gehalten, stellte Gabriele Reuß (CWVO) fest, Bettina Häckner ist seitens der Grünen die konsequente Umsetzung des Themas öffentliche PV-Anlagen wichtig.

 
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