Die CSU stellt sich nach dem Krisenjahr 2018 neu auf. Von Unterfranken könnte die Partei dabei einiges lernen, so die Überzeugung von Bezirkschef Gerhard Eck am Rande der Bezirksvorstandssitzung am Samstag in Schweinfurt. Vor allem der Zusammenhalt hierzulande sei vorbildlich. Dass die CSU Unterfranken bei der Landtagswahl mit 41,4 Prozent das beste Ergebnis aller regionalen Ergebnisse erzielte, sei "kein Zufall", so Eck.
Eine Woche vor seiner Wahl zum Parteivorsitzenden sollte Markus Söder seine unterfränkischen Parteifreunde auf den Sonderparteitag einstimmen. Das Schneechaos in Oberbayern machte dem Ministerpräsidenten einen Strich durch die Rechnung. Söders Besuch am Samstag in Schweinfurt fiel aus, Generalsekretär Markus Blume war allein aus München gekommen. Und berichtete hinter verschlossenen Türen, wie sich die Parteiführung die Rückkehr zu alter Herrlichkeit vorstellt.
CSU will lieber intern diskutieren
Vor der Presse kündigte Blume an, die CSU wolle "besser, moderner, digitaler, einfach cooler" werden, um verloren gegangenes Vertrauen und damit bürgerliche Wähler zurückzugewinnen. Die Debatte darüber, wie dies gelingen kann, sei "in vollem Gange". Den Einwand, dass davon nur wenig zu hören sei, wies der Generalsekretär zurück. Man wolle lieber intern mit der Parteibasis über den richtigen Weg diskutieren. Öffentlicher Streit um den richtigen Kurs, wie ihn die SPD pflege, sei "selbstzerstörerisch". Der geräuschlose Übergang von Horst Seehofer zu Markus Söder an der Parteispitze zeige, dass man es mit dieser Strategie ernst meine.
Blume warnte davor, zu sehr nach den anderen Parteien zu schauen. Dabei hatte er selbst zuletzt heftig verbal auf die Grünen eingeschlagen. In Schweinfurt hieß es, die CSU brauche bei der durchaus notwendigen "ökologischen Erneuerung" keine Ratschläge. Eck: "Das machen wir selber."
Der Parteivorstand tagt in Würzburg und würdigt Barbara Stamm
Der Generalsekretär kündigte an, Söder werde die CSU künftig mehr im Team führen. Zudem wolle man sich dezentraler aufstellen. Die regelmäßigen Partei-Vorstandssitzungen sollen künftig nicht mehr nur in der Zentrale in München stattfinden, sondern in ganz Bayern. Zum Auftakt werde der knapp hundertköpfige Vorstand für Montag, 25. März, nach Würzburg eingeladen. Auf der Tagesordnung steht dann die Verabschiedung des Wahlprogramms zur Europawahl. Letztere wird Ende Mai schon mal zur Nagelprobe, ob die CSU zumindest wieder die 40-Prozent-Hürde knacken kann.
Anlässlich der Vorstandssitzung in Würzburg soll es zudem einen Bürgerempfang geben, bei dem der dann neue Parteichef Markus Söder einmal mehr die Verdienste von Barbara Stamm würdigen möchte. Die 74-Jährige war nicht nur 42 Jahre lang Abgeordnete, stellvertretende Ministerpräsidentin und Landtagspräsidentin, sondern auch 24 Jahre lang stellvertretende CSU-Vorsitzende.
Ansonsten: sind wir als Nation schon wieder bereit dazu, einen Personenkult als cool zu empfinden? Hoffentlich nicht...
Christlich und sozial ist die Politik schon lange nicht mehr, dann kann man das doch auch gleich aus dem Namen streichen.
Der erste Schritt? Tauscht zunächst Euer Spitzenpersonal aus. Ihr müsst glaubwürdig werden. Der Egomane Söder an der Spitze vermittelt alles andere als Aufbruch.
Ich fürchte, meine Vorstellung von „cool“ und die Vorstellung der CSU von „cool“ werden wieder erheblich voneinander abweichen … (schmunzel).
Söders Vorstellung von modern, digital und cool ist wahrscheinlich, ein Kreuz als Hintergrundbild auf seinem Smartphone einzurichten …
Liebe CSU – für gut, modern, digital und cool fehlt Euch schlicht und ergreifend das passende Personal … 😉