Einen schönen, interessanten und geselligen Nachmittag und Abend erlebten die Sänger des Männerchors aus dem baden-württembergischen Creglingen in Stammheim. Eingeladen worden waren die Gäste von der Kirchenverwaltung und vom örtlichen Gesangverein.
Höhepunkt des Besuchs war am Abend ein Chorkonzert im Pfarrheim, bei dem die Sängerinnen und Sänger des Stammheimer Chores und der Creglinger Männerchor den Zuhörern eine Kostprobe ihres reichhaltigen und sehr unterschiedlichen Repertoires boten. Beide Chöre ernteten großen Applaus.
Stammheimer machen den Anfang
Den Anfang machten die Stammheimer unter der Leitung von Herbert Bierlmeier, die für ihre schwungvollen, rockigen und teilweise mit einer Fantasiesprache ausgestatteten Darbietungen mit donnerndem Applaus und mit begeisterten Pfiffen belohnt wurden.
Dass sie auch ruhiger und nachdenklicher können zeigten die Chormitglieder mit „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay oder mit der ersten Aufführung des Stücks „Wie hast du mich gefunden“ nach Max Giesinger. In vergangene Jahre wurde das meist etwas ältere Publikum mit den Evergreens „Island in the sun“ von Harry Belafonte und „Diana“ von Paul Anka versetzt.
Der stimmengewaltige Creglinger Männerchor unter der Leitung von Gaby Jung-Beitz grüßte die Stammheimer Zuhörer mit einem Lied über seine Heimatstadt Creglingen und erzählte dann in „Oh du mein Taubertal“ von deren Umgebung. Bei „Come together“ wünschten sie sich, in der Fremde Freunde zu finden. Natürlich durfte auch ein Weinlied nicht fehlen. Bei diesem leitete Ehrenchorleiter Karl-Heinz Rehfeld, der dem Creglinger Chor 31 Jahre lang vorstand, die Sänger. Bei anderen Stücken hatte er sie am Keyboard begleitet.
Romantisch wurde es bei „Sierra madre del sol“, volkstümlich bei „Jetzt kommen die lustigen Tage“. Der Ohrwurm „Wochenend und Sonnenschein“ wurde begeistert beklatscht, ehe der Männerchor mit dem weniger bekannten „Fliegermarsch“ sein Programm beendete. Ohne Zugabe kamen die Gäste allerdings nicht davon. Sie wagten sich im Weindorf Stammheim an ein Bierlied.
Informationen über die Gäste
Zwischen den Liedern erfuhren die Zuhörer einiges über Creglingen und den Männerchor. Die kleine Stadt ist durch den Riemenschneider-Altar in der Herrgottskirche bekannt. Im Gegensatz zu Stammheim gibt es dort heute nur noch einen Weinberg. Wegen den schwierigen Arbeitsbedingungen an den steilen Hängen des Taubertals wurden die anderen aufgegeben. Der Chor selbst hat zur Zeit 36 aktive Sänger. Dafür haben sich drei Männerchöre aus Creglingen und zwei Ortsteilen zusammengeschlossen.
Abschluss mit dem Frankenlied
Beide Chöre sangen mit den Zuhörern gemeinsam unter Leitung von Stefan Ebert das Frankenlied.
Der Stammheimer macht bei den Auftritten der Musikgruppe „Häisd 'n' däisd vomm Mee“ den Konferencier. Und weil die Mundart-Kultgruppe jedes Jahr einen Auftritt in Creglingen hat, knüpfte er die Verbindungen. Durch ihn lernte der Vorsitzende des Stammheimer Gesangvereins, Gerhard Scheller, Hans Schuch aus Creglingen kennen. Beide vereinbarten das Treffen der Chöre.
Begonnen hatten die Gäste den Besuch in Stammheim am Nachmittag. Mit Gästeführerin Gabriele Prowald unternahmen sie eine kleine Wanderung durch die Weinberge, mit Weinprobe. Dabei durfte natürlich ein Besuch des Stammheimner Wahrzeichens, des großen Bocksbeutels, nicht fehlen.