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Schweinfurt
Mit den Christmas Friends rund um die Weihnachts-Welt
Volkslieder, Rock und ein paar Geschichtli, die mit Augenzwinkern erzählt werden: Warum sich die Christmas-Friends wieder Freunde gemacht haben.
Süßer die Blockflöten nie klingen: Die 'Christmas Friends' feierten zum zehnten Mal musikalische Weihnachten.
Foto: Uwe Eichler | Süßer die Blockflöten nie klingen: Die "Christmas Friends" feierten zum zehnten Mal musikalische Weihnachten.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 29.12.2018 02:14 Uhr

Heiligabend, da war doch mal was? "Schneeweiße Weihnacht" nennt sich die Eigenkomposition von Jörg Schöner, seines Zeichens Pianist der "Christmas Friends." Die swingenden Weihnachtsengel und singenden Nikoläuse aus dem Raum Schweinfurt haben sich die Pflege saisonalen Liedguts auf die Flügel (beziehungsweise Zipfelmützen) geschrieben.

Wenn's draußen wieder mal trübe plätschert, statt leise rieselt, im nasskalten "Winter Wonderland", darf sich, so die Botschaft, wenigstens die Seele über weiße Weihnachten freuen: "A Weihnacht, wies früher war", frei nach den Schürzenjägern, die auch zu Wort kommen. Das Jubiläumskonzert am 23. Dezember, in der Disharmonie, ist jedenfalls ausverkauft. Bei "Winter Wonderland" Nr. 10 stehen Christbäume auf der Bühne, leuchten schummrige Deko-Sterne, groovt die Christmas-Combo: Außer Jörg und Christine Schöner, im Duo bekannt als "Boulevard Ensemble", sind das Sängerin Nadine Butze, Gitarrist Walter Loos und Fritz Wenzel am Saxophon.

Wenn schon nicht der Schnee, dann wird wenigstens der Staub von gut konservierten Pop Songs und Traditionals geblasen, vom Tiroler Volkslied ("Es wird schon gleich dunkel") wie von "Santa Baby". Selbst ein alle Jahre wieder aus den Abgründen der Charts gezogener Musik-Ötzi wie "Last Christmas" klingt bei den fünf Freunden irgendwie herzerwärmend.

Das Quintett kann aber auch cool sein, dank Tattoo-Imitat-Armüberzieher und einem flotten Ausritt durch den Wilden Westen, mit den Country-Rockern von "The Boss Hoss": Die mit Alec Völkel (Boss Burns) und Sascha Vollmer (Hoss Power) sinnigerweise die Juroren für Ü60-Musikshow "The Voice Senior" stellen. Mit Cowboyhüten galopieren die Christmas Friends dem Schlitten von Santa Claus hinterher. "All I want for Christmas is you", in der rassigen Latino-Version von Marcela Mangabeira, wird von Moderatorin Christine Schöner einem angehimmelten Hollywood-Schauspieler gewidmet: Nein, nicht Gert Fröbe, wie die Band vermutet, sondern George Clooney.

The Boss Hoss traf Santa Claus: Die 'Christmas Friends' ritten durchs 'Winter Wonderland, Volume X'
Foto: Uwe Eichler | The Boss Hoss traf Santa Claus: Die "Christmas Friends" ritten durchs "Winter Wonderland, Volume X"

Schon im Sommer, bei 30 Grad, haben die Christmas Friends an ihren flotten Cover-Songs und augenzwinkernden Geschichtli gefeilt. Nun darf Rod Stewards "Red Suited Superman" ebenso gehuldigt werden wie Chris Reas "Driving home for Christmas". Oder der heiligen Nacht in der Bauernstubn: "Wenn es örschte Lichtla brennt" wirds nicht nur Frangn warm ums Herz. Für Jona Lewies Antikriegs-Weihnachtssong "Stop the Cavalry" bräuchte es eigentlich Kavallerie-Trompeten, zur Impro tuns auch Blockflöten. Das Mundart-Spiritual "Von da Weitn ist unsere Welt so schö" passt verblüffend zum viral gegangenen Video von "Astro-Alex", stellt die Truppe fest.

Kosmonaut Alexander Gerst ist ja gerade als moderner Weihnachtsengel auf die kasachische Steppe herniedergeschwebt, vom Himmel hoch von der Internationalen Raumstation ISS her. Nicht ohne Botschaft aus den Weiten des Weltalls, von wo aus all die endlosen Kriege, Konflikte und Umweltzerstörungen, die Müllmeere und der Klimawandel unten auf dem winzigen blauen Planeten nur zu erahnen sind. Aber besonders weh tun, in Sorge um die Enkelgeneration.

Während weit draußen die Sterne leuchten, hell und erhaben, wie damals über Schafen, Ochs und Esel: Nach "Happy New Year" von ABBA darf gemeinsam der "Stern von Bethlehem" besungen werden. Dankbarer Applaus für ein gelungenes Weihnachts-Revival. Bleibt zu hoffen, dass die Stimmung des Jahres 2019 ein wenig mehr "George Clooney" und weniger "Gert Fröbe" sein wird.

 
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