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WIEBELSBERG
Mit dem Traktor zum historischen Feldtag
Bei der Abfahrt in Grettstadt konnten nur fünf von sechs Schlepperfahrern ihre Fahrt antreten.
Foto: Herbert Volk | Bei der Abfahrt in Grettstadt konnten nur fünf von sechs Schlepperfahrern ihre Fahrt antreten.
Gudrun Theuerer
 |  aktualisiert: 10.08.2017 03:24 Uhr

Mit rund 2500 historischen Landmaschinen auf 17 Hektar Ausstellungsfläche ist der historische Feldtag in Nordhorn in Niedersachsen die größte Veranstaltung ihrer Art in Deutschland.

Alles was in der historischen Landtechnik Rang und Namen hat ist hier vertreten. Für Traktorfreunde aus nah und fern ist das eine beliebte Veranstaltung, bei der man natürlich gerne seinen eigenen Traktor präsentiert. Um bei der Ausstellung mitmachen zu können, muss man sich allerdings vorher anmelden.

Das haben auch sechs Schlepperfreunde aus Franken gemacht. Sie wollen vom 11. bis 13. August ihre Schmuckstücke in Nordhorn präsentieren. Um rechtzeitig dort anzukommen, haben sie ihre Reise bereits vor Tagen angetreten, denn Nordhorn, die Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, liegt fast an der niederländischen Grenze.

Planung seit Oktober

Rund 500 km Landstraße liegen zwischen Grettstadt, dem Startpunkt der Schlepperfreunde aus Franken, und dem Ziel. Eine Strecke, für die sie mit ihren historischen Traktoren neun Tage Fahrtzeit eingeplant haben.

Seit Oktober des vergangenen Jahres laufen die Detailplanungen der Route. Tagesetappen und Zwischenstopps wurden festgelegt. Albert Melber aus Grettstadt hat die Route ausgearbeitet und führt die Kolonne als Pfadfinder an.

Selbst die Reihenfolge der Gespanne haben die Traktorfans vorher ausgetüftelt. Erst die drei Fendt-Traktoren, dann zwei Eicher-Bulldogs, der Güldner-Traktor und der Holder-Schlepper mit Feldspritz-Holzfass auf einem Tieflader wurde geplant.

Den Abschluss bildet Rudi Berndt aus Krettenbach bei Oberscheinfeld, in der Mitte fahren Paul und Jürgen Schlereth aus Wiesentheid und Herbert Volk aus Wiebelsberg.

Maximal 20 Stundenkilometer

Kurzfristig passen musste der Sechste im Bunde, Hilmar Mehling aus Ostheim bei Hofheim. Ihm fuhr bei der Anfahrt nach Grettstadt ein Auto in das Gespann. Das Ergebnis: ein Totalschaden am Hänger und Schäden am Schlepper. Mehling blieb zum Glück unverletzt. Er konnte die Kollegen wenigstens noch verabschieden.

Um bei ihrer Höchstgeschwindigkeit von gerade mal 20 Kilometer pro Stunde kein allzu großes Verkehrshindernis für andere Fahrzeuge darzustellen, halten die Schlepperfreunde bei der Kolonnenfahrt einen Abstand von rund 150 Metern zwischen den Gespannen. Außerdem vermeidet ihre Route die Fahrt durch große Städte oder auf stark befahrenen Straßen.

Übernachtet wird auf Campingplätzen, wo die Traktoren mit den angehängten Wohnwagen bisher immer für Aufsehen sorgten. Mit ihren roten Campingzelten zwischen den Traktoren und den zum Teil bunt bemalten Wohnwagen sind sie immer wieder ein beliebtes Fotomotiv.

Neben der Landkarte mit der Fahrtroute und dem üblichen Reisegepäck haben die Oldtimerfreunde auf ihrer Fahrt auch eine mobile Werkstatt dabei, um bei möglichen Pannen gerüstet zu sein. Auf der Packliste stehen neben Motor- und Getriebeöl ein Wagenheber, Starthilfekabel und zwei Abschleppstangen. Und falls die mitgenommenen Hilfsmittel nicht ausreichen sollten, setzen sie darauf, wie bei früheren Fahrten, hilfsbereite Menschen zu finden, die aushelfen.

Zwischenstopp am Edersee

Nach rund 200 Kilometern war ein längerer Zwischenstopp am Edersee, einem Stausee im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordhessen, geplant. Weiter ging es über Stemwede, wo an der Leverner Mühle ein erstes Schleppertreffen zum Besuch einlud. Dort blieb die Traktorkolonne aus Franken übers Wochenende. Bis Donnerstag werden dann die restlichen Kilometer zurückgelegt, denn spätestens am 10. August um 19 Uhr müssen die Fahrzeuge auf dem Ausstellungsgelände in Nordhorn stehen.

Die Oldtimerfreunde wollen gemeinsam mit nachgereisten Familienmitgliedern drei Tage auf den Historischen Feldtagen genießen, bei denen sie alte Gerätschaften auch in Aktion beobachten können.

Zum Auffüllen der mitgebrachten Werkzeugkiste ist ein Besuch auf dem großen Teilemarkt vorgesehen. Die Rückreise ab Montag muss dann zügig vonstatten gehen, denn bereits am Samstag darauf wartet die nächste Veranstaltung in Gochsheim auf die Traktorfreunde.

Ein beliebtes Fotomotiv auf dem Campingplatz: Die Schlepperfreunde mit ihren historischen Traktoren, den bunten Wohnanhängern und den Campingzelten.
Foto: Herbert Volk | Ein beliebtes Fotomotiv auf dem Campingplatz: Die Schlepperfreunde mit ihren historischen Traktoren, den bunten Wohnanhängern und den Campingzelten.
Da die Fahrt mit dem Holder-Traktor zu langsam wäre, wird er auf einem Tieflader zu den Feldtagen in Nordhorn transportiert.
Foto: Herbert Volk | Da die Fahrt mit dem Holder-Traktor zu langsam wäre, wird er auf einem Tieflader zu den Feldtagen in Nordhorn transportiert.
 
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