
Zwischen 1966 und 1968 zog es die damals 18-jährige Schweinfurterin Anita Rüd hoch in den Norden der Rocky Mountains, nach Kanada und Alaska. Jetzt, knapp 60 Jahre später, erfüllte sie sich einen Wunsch ihrer im Englischen "bucket list" genannten "Löffel-Liste", also einer Aufstellung mit Dingen, die sie unbedingt noch erleben will. Diesmal zog es sie in den Süden Amerikas, nach Patagonien.
Der Redaktion schilderte sie ihre Motivation und gab einen kurzen Abriss der Reise, auf der sie von Tochter Pamela begleitet wurde. "Jetzt oder nie mehr", sagte sich die 78-jährige Anita Mayer-Rüd und intensivierte ihre Reisepläne für den südlichsten Zipfel Südamerikas. Im November ging es los. Ziele waren unter anderem der Nationalpark Torres del Paine im chilenischen Teil Patagoniens, und der Fitz Roy, ein 3406 Meter hoher Granitberg in den argentinisch-chilenischen Anden. Er ist eine der Hauptattraktionen im argentinischen Nationalpark Los Glaciares.

Anita Mayer-Rüd beließ es aber nicht nur beim Anschauen der Berge, sondern sie setzte nach eigener Aussage alle Energie ein und schaffte sogar zwei schwierige Wandertouren, jeweils über 20 Kilometer und je zehn Stunden lang.
Da das Wetter mitspielte, konnte 78-Jährige ihren Plan in die Tat umsetzen und alle ihre Highlights erleben. Darunter zum Beispiel in Chile den Marmorsee beim Kajakfahren, den Cerra Castillo, in Santiago de Chile den 880 Meter hohen Cerro San Cristobal, die Milodon-Höhle, wo man 1885 die Überreste eines Riesen-Faultieres entdeckte, dann den Torres del Paine mit Aufstieg bis zur Base, gefolgt vom fantastischen Perito Moreno Glacier und in El Chalten den großen Traum Fitz Roy mit Aufstieg zur Laguna de los Tres! "Eine wahnsinnige, aber traumhafte Tour in unvergesslicher Natur", schwärmt Mayer-Rüd.

Auf der Rückreise ging es nach Buenos Aires und zu den Iguazu-Wasserfällen an der brasilianisch-argentinischen Grenze. Die beiden Frauen legten in Summe tausende Kilometer mit einem Truck auf Sand- und Kies-Pisten zurück und wechselten zwölfmal das Flugzeug. Voller Glücksgefühle und Dankbarkeit kamen sie zurück und möchten mit diesen Fotos unseren Lesern einen Eindruck von der Reise vermitteln.

