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Schallfeld
Mit 660 PS über das Maisfeld
Der Maishäckslerfahrer Julian Brendler am Lenkrad, Joystick und darüber eine Kamera, die er auch überwachen muss – eine volle Konzentration auf der Maschine ist erforderlich.
Foto: Lothar Riedel | Der Maishäckslerfahrer Julian Brendler am Lenkrad, Joystick und darüber eine Kamera, die er auch überwachen muss – eine volle Konzentration auf der Maschine ist erforderlich.
Lothar Riedel
 |  aktualisiert: 09.09.2024 02:31 Uhr

Seit ein paar Tagen wird in der Region um Oberspiesheim Mais siliert – daraus entsteht Biogas. Laut dem gut informierten Mitarbeiter Ulrich Hegler wurde heuer die Anbaufläche, die sich je nach Bestand der Silage jährlich ändert, auf 650 Hektar vergrößert. Im vergangenen Jahr waren es 500 Hektar. Derzeit sind die Lager leer, Vorräte sind erforderlich, um die Gaserzeugung dauerhaft zu gewährleisten. Besonders schlecht war die Ernte 2022.

25 Landwirte aus der Umgebung sind an der Biogasanlage beteiligt und liefern dort ihren Mais ab. Bereits ab dem 28. August wurde mit der Ernte begonnen, die voraussichtlich in 20 Tagen abgeschlossen sein wird; üblicherweise dauert sie 16 bis 17 Tage. Aufgrund der großen Masse mit Stängelhöhen bis zu 3,80 Metern in der Schallfelder Flur und einem guten Maiskolbenbesatz dauert die Häckselaktion heuer etwas länger. Wegen des feuchten Frühjahrs und in Folge unterschiedlicher Aussaattermine sind die Ernteergebnisse mitunter sehr unterschiedlich. Durch die Trockenheit in den letzten Wochen reift der Mais ab (vertrocknet) und deshalb steigt der Wert der Trockensubstanz. Ein wichtiger Indikator für die Betreiber der Biogasanlage.

Der Ertrag liegt in diesem Jahr um 15 Prozent höher als im Durchschnitt. Gehäckselt wird von sieben bis 22 Uhr. Fahrer Julian Brendler aus Frankenwinheim löste Klaus Trautmann aus Wiesenbronn ab. Beide haben großen Spaß, den 660 PS starken Häcksler zu fahren. Brendler ist von Beruf Landwirt und steht als Fahrer abrufbereit, Trautmann ist Mitarbeiter eines Bauhofs und hat sich zwei Wochen Urlaub genommen, um bei mehreren Lohnunternehmen seinem Hobby zu frönen. Volle Konzentration ist erforderlich, damit kein Stängel stehen bleibt und das Häckselgut immer auf den nebenfahrenden Anhänger geblasen wird. Pausen gibt es nicht, nur wenn der Häcksler einen Schaden hat und das kommt so gut wie nie vor.

Auf dem sieben Hektar großen Feld des Schallfelder Landwirts Norbert Sahlmüller gibt es nur sechs Transportfahrer nach Oberspiesheim und deshalb gelegentlich kurze Pausen für Julian Brendler, die er sichtlich zur Entspannung genießt. Die Maschine häckselt 30 bis 35 Hektar am Tag und 180 Tonnen je Stunde, abhängig von der Maisfeuchte. Mit einer Schneidwerksbreite von 7,50 Metern erfasst sie damit 15 Maisreihen. Der Häcksler gehört der Lohnunternehmerfamilie Klein aus Atzhausen. Die Wagenfahrer unterstützen sich gegenseitig beim Transport und kommen aus Schallfeld, Lülsfeld, Brünnstadt, Frankenwinheim und Gerolzhofen; alle sind an der Biogasanlage beteiligt. Ihr größter Wagen hat ein Volumen von 37 Kubikmetern mit einem Transportgewicht von 15 Tonnen Mais.

 
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