Wenn man in Schweinfurt die Worte Jazz und Bigband in den Mund nimmt, verbindet damit jeder sofort einen Namen: Edgar „Ed“ Sperber. Der Musiker und ehemalige Professor an der Hochschule für Musik in Würzburg feiert am Donnerstag, 23. März, im Kreis von Familie und Freunden seinen 80. Geburtstag. Und natürlich wird es dabei sicher das eine oder andere Ständchen geben und Sperber wird auch selbst zum Saxophon greifen, denn von der Musik lassen kann er nicht.
Musiker durch und durch
Ed Sperber ist Musiker mit Leib und Seele, „international spielen wir nicht mehr, aber in der Region durchaus noch Auftritte, die wir schon seit Jahren machen“, sagt er. Ein großes Geburtstagskonzert wie zu seinem 50. Bühnenjubiläum kurz vor seinem 75. Geburtstag 2012 wird es aber dieses Mal nicht geben, das ist ihm dann doch zu aufwändig.
Nach Anfängen auf der Geige mit neun Jahren, entdeckte Sperber mit 13 die Klarinette, mit 14 spielte er in einer ersten Band, mit 15 kam das Saxofon dazu. Mit 16 hatte er sein erstes Engagement im Schweinfurter Orchester Oskar Emmert. Und dann kam der Jazz, der sein ganzes weiteres Leben bestimmen sollte.
„Ich habe schon mit 17 in den Clubs der Amerikaner gespielt“, erinnert sich Sperber, der auch die Ballbearings-Jazzband 1961 mitgegründet hat. In den amerikanischen Clubs hat er den Jazz nicht nur entdeckt, sondern lieben gelernt.
Schnell erfolgreich
Seine erste eigene Band mit Henry Gresser, Harald Hutzler, Helmut „Stöss“ Sauer, Helmut Brändlein und Werner Meixelsperger gewann 1960 den Vorentscheid beim Nordbayerischen Jazzfestival der Amateure, auf Bundesebene gewann Sperber dann die Solisten-Wertungen für Alt- und Tenorsaxofon.
Danach wechselte er ins Profilager und ging auf Tournee durch Europa und Asien, spielte mit Größen wie Charly Antolini, Carola Grey oder Sandy Patton. Von 1977 bis 1998 leitete er das Tanzorchester des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg und nahm an zahlreichen Rundfunkproduktionen teil.
Generationen von Schweinfurter Musikern geprägt
Von 2001 bis in die zehner Jahre des neuen Jahrtausends war er Professor für die Fächer Bigband und Ensemble an der Hochschule für Musik in Würzburg. Ab 1978 prägte Sperber auch Generationen junger Schweinfurter Musiker, da er am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und am Celtis-Gymnasium zusätzlich lehrte. Außerdem spielte er zahlreiche Alben ein.
In den vergangenen Jahren spielte er auch hin und wieder auf Kreuzfahrten oder ging mit seinem Quartett „Kaleidoskop“ auf Tournee, unter anderem dreimal Südafrika.