Oswald von Wolkenstein wird den diesjährigen internationalen „Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb für Mandoline solo“ des Musikforums Schweinfurt eröffnen. Am Freitag, 8. Mai, hebt sich quasi der Vorhang für das Auftaktkonzert, das um 19.30 Uhr in der Aula des Celtis-Gymnasiums stattfindet.
Unter dem Motto „Die Geschichte der Mandoline vom Mittelalter bis zur Neuzeit“ erklingen zunächst Weisen des Minnesängers, authentisch gesungen und auf der Quinterne begleitet von Silvan Wagner. Habilitiert im Fach Ältere Deutsche Philologie, hat sich Wagner viel mit historisch informierter Aufführungspraxis von mittelalterlichem Minnesang und Sangvers-Epik beschäftigt.
Im weiteren Programm wird die Entwicklung der Mandoline hörbar gemacht – im Spiegel von barocken Werken, gespielt auf Originalinstrumenten des 16. Jahrhunderts, mit klassischen und romantischen Kompositionen, ebenfalls auf Instrumenten der Zeit, bis hin zum 20. Jahrhundert.
Die Gesamtleitung und -konzeption liegt in den Händen von Marga Wilden-Hüsgen. Bis zu ihrer Emeritierung 2007 als Professorin für Mandoline an der Musikhochschule Köln war einer ihrer Forschungsschwerpunkte die Geschichte der Mandoline mit Wiederbelebung des Spiels der Barockmandoline/Sopranlaute in den historischen Spieltechniken.
Gertrud Weyhofen, Dozentin an der Musikakademie Kassel, gilt mit der Neapolitanischen, der Cremonischen, der Mailänder und der Barockmandoline ebenfalls als Spezialistin für historische Interpretationspraktiken. Die Mandolinistin Natalia Marashova, Absolventin unter anderem des St. Petersburger Konservatoriums Rimsky-Korsakov, arbeitet seit vielen Jahren mit Ensembles wie dem Orchester des Marijnsky-Theaters oder der Art-Rock-Band Vermicelli Orchestra. Der St. Petersburger Pianist Denis Ivanov wird für seinen Klangausdruck und seine gefühlvollen Interpretationen gerühmt. Das Schweinfurter Konzert wird er auch auf dem Cembalo bereichern. Marlo Strauß, viele Jahre Korrepetitor an der Hochschule für Musik Köln, hat sich als auf Continuospiel und historische Zupfinstrumente spezialisiert.
Am Samstag und Sonntag folgen die drei Wertungsrunden des internationalen Wettbewerbs, zu dem sich zwölf Künstler aus Deutschland Spanien, Russland und Weißrussland angemeldet haben. Neben zeitgenössischen Pflicht- und Wahlwerken sind ein klassisches oder ein Barockprogramm vorzutragen. Wer es unter die drei Finalisten schafft, wird dann noch mit einem großen romantischen Mandolinenkonzert zu hören sein.
Die Jury wird geleitet von Prof. Dieter Kirsch. Der Musikwissenschaftler war mehrere Jahre Präsident der Würzburger Musikhochschule, dazu als Lautenist unter anderem mit dem Ulsamer-Collegium sowie als Solist international aktiv. Weitere Mitglieder der Jury sind Gertrud Weyhofen, Natalia Marashova und der Schweinfurter Schulmusiker Thomas Kerzel.
Die Bewerber spielen um Preisgelder in Höhe von 6900 Euro. Der Wettbewerb wird gefördert durch die Stiftung Musikforum Schweinfurt, die Unterfränkische Kulturstiftung, die Musikstiftung Schweinfurt, die Kulturstiftung Schweinfurt sowie private Stiftungen. Alle Wertungsspiele (ebenfalls im Celtis-Gymnasium) sind öffentlich, der Eintritt ist frei.
Karten für das Eröffnungskonzert: Buchhandlung Collibri und an der Abendkasse.