So etwas hat Alexander Barth zuvor auch noch nicht erlebt. Eigentlich wollte der Elektromeister und Dachdecker zusammen mit zwei Handwerkern am Montagabend nur ein paar anstehende Renovierungsarbeiten auf seinem Grundstück in der Schweinfurter Leibnitzstraße besprechen, bis sie plötzlich von einem dort ansässigen Mieter angefeindet und bedroht wurden. "Plötzlich stand er mit gezogenem Pfeil und Bogen in drei Meter Entfernung vor uns und hat kerzengerade auf uns gezielt", erzählt Barth im Gespräch mit der Redaktion.
Barth hatte das Grundstück erst Anfang des Jahres gemeinsam mit seinem Bruder erworben. Zusammen führen sie eine im Landkreis ansässige Immobilienfirma. Gegen 18 Uhr dann hatte sich Barth mit zwei Handwerkern zu einer Bauvoransicht auf dem Grundstück getroffen.
Gerade als sie sich im Hof über die Außendämmung eines Gebäudes unterhalten hatten, habe auf einmal der ansässige Mieter vor ihnen gestanden und verlangt, dass sie das Grundstück verlassen sollten, wenn ihnen ihr Leben etwas wert sei, schildert Barth. "Da ist uns natürlich das Herz in die Hose gerutscht." Daraufhin haben der Elektromeister und seine Kollegen das Grundstück verlassen und die Polizei alarmiert.
Laut Polizei wurde niemand verletzt
Diese schickte anschließend mehrere Streifen in die Leibnizstraße. Laut Polizeihauptkommissar Enrico Ball vom Polizeipräsidium Unterfranken forderten die Beamten den Mann telefonisch dazu auf, das Haus unbewaffnet zu verlassen. "Dieser Forderung kam er nach und konnte widerstandslos in Gewahrsam genommen werden." Pfeile wurden laut Beamten nicht geschossen. Auch verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Aufgrund seines psychischen Gesundheitszustandes sei der Mann anschließend in ein Bezirkskrankenhaus gebracht worden. Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Strafverfahren wegen Bedrohung eingeleitet.
Man sei am Ende mit einem Schrecken davon gekommen, sagt Barth. Was für den Elektromeister bleibt, ist die Frage danach, wie es zu der Eskalation kommen konnte. Die Häuser auf dem Grundstück seien aus den 50er Jahren und renovierungsbedürftig, sagt Barth. Weder sei man zu diesem Zeitpunkt in dem Haus gewesen, noch hätten er oder sein Bruder vorgehabt, den Mann aus seiner Wohnung zu werfen. Mittlerweile stehen die Eigentümer mit einem Anwalt in Kontakt und erwägen, rechtliche Schritte einzulegen.
Hinweis: In einer früheren Fassung des Textes hieß es, dass die Eigentümer erwägen, Rechtsmittel einzulegen. Dieser juristische Terminus ist so nicht korrekt und wurde daher korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Wer's glaubt wird seelig.
Zu welchem Zweck sonst kauft ein Immobilien-Hai eine alte sanierungsbedürftige Bude?
Zudem darf man auch mal nachfragen, seit wann bei der Polizei inzwischen ausgebildete Psycholgen arbeiten? "..psychischer Ausnahmezustand..." - da müßte so mancher Ampel- und Lokalpolitiker schon längst in klinische Behandlung.
Oder ist es etwa doch nur die beiderseitige Umschreibung für "ich weiß mir nicht anders zu helfen"?
Und, Herr Fischer, das ist doch klar. Rechtsmittel heißt, man klagt den Mieter jetzt aus dem Haus. Wegen des zerrütteten Verhältnisses und der Bedrohung.
Gerhard Fleischmann