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SCHWEINFURT
Mieten und Immobilienpreis steigen
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:12 Uhr

Die HypoVereinsbank hat zum Wohnimmobilienmarkt Schweinfurt einen neuen Marktbericht veröffentlicht. „Die guten ökonomischen und demografischen Rahmenbedingungen sowie ein günstiges Finanzierungsumfeld sorgen für einen belebten Wohnungsmarkt in Schweinfurt mit steigenden Mieten und Preisen“, sagt Filialleiter Marco Will. Während 2015 überdurchschnittlich viele Miet- und Eigentumswohnungen gebaut wurden, waren es 2016 besonders zahlreiche Eigenheime.

Anhaltende Preissteigerungen

Die Nachfrage nach Baugrundstücken und neuen Eigenheimen in Schweinfurt ist groß. „Bauland im Stadtgebiet ist knapp, was zu anhaltenden Preissteigerungen auch bei Eigenheimen beiträgt“, sagt Matthias Riedl, Leiter private Immobilienfinanzierung in Nordbayern. Große Entwicklungspotenziale bieten die ehemaligen Kasernen, vor allem „Askren Manor“, zukünftig „Bellevue“. Hier sind rund 650 Wohneinheiten überwiegend als Geschosswohnungen geplant, 100 davon sind Sozialwohnungen. Zudem werden gerade hier einige Grundstücke für den Eigenheimbau vermarktet. Schweinfurt steht im Eigenheimsektor in Konkurrenz zu den preiswerteren Umlandgemeinden mit guter Anbindung. Obwohl auch hier die Bodenpreise gestiegen sind, ist Baugrund in den nahegelegenen Gemeinden mit maximal 200 Euro pro Quadratmeter günstiger.

„Eigentumswohnungen sind in Schweinfurt aktuell gut verkäuflich“, sagt Matthias Riedl. Im Zentrum und in bevorzugten Stadtvierteln sind neue ebenso wie ältere Einheiten vor allem bei Eigennutzung gefragt. Mehrere Neubauprojekte bieten eine vielfältige Auswahl: Luitpold Carrée, Riedelhöfe, Luitpold Terrassen, STADTHaus sowie das Projekt Heinrich-Spieß-Straße. Die Preise für Eigentumswohnungen liegen bei 2700 bis 3800 Euro/Quadratmeter und ziehen vor allem in den bevorzugten Lagen an. Günstigere Objekte finden sich im Wiederverkauf, weshalb auch in weniger gesuchten Lagen eine lebhafte Nachfrage herrscht.

Bis zu 30 Jahre Zinsbindung

In Bezug auf die Finanzierung der Wohnimmobilien beobachtet die HypoVereinsbank bei ihren Kunden in der Breite ein sehr rationales Verhalten bei der Kauf- und Finanzierungsentscheidung. „Im Moment bringen unsere Privatkunden bei der Immobilienfinanzierung zwischen 20 und 40 Prozent Eigenkapital mit. Aufgrund der niedrigen Zinsen liegt die durchschnittliche Zinsbindung bei uns derzeit bei mehr als 15 Jahren und immer mehr Kunden entscheiden sich auch für sehr lange Zinsbindungen mit bis zu 30 Jahren, erklärt Will. „Wir empfehlen den Kunden, die Zinsersparnis in eine höhere Tilgung fließen zu lassen. Aktuell beträgt die anfängliche Tilgung bei unseren Privatkunden durchschnittlich drei Prozent“, erklärt der Filialleiter.

Die Bank stellt zudem einen Trend fest: Gerade jetzt in der Niedrigzinsphase nutzen immer mehr Kunden die günstigen Marktkonditionen zur Finanzierung für Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Da diese meist unter 50 000 Euro liegen, fragen Kunden gezielt Modernisierungskredite in Form klassischer Ratenkredite nach. „Gerade bei diesen kleineren Finanzierungsvorhaben schätzen Kunden die Vorteile von Ratenkrediten mit sehr schnellen Kreditzusagen und unkomplizierten Kreditanträgen“, so Will.

Gewerblicher Mietwohnungsbau legt zu

Die HypoVereinsbank verzeichnet in Mainfranken auch bei der Finanzierung von gewerblichem Wohnimmobilienbau eine anhaltend hohe Kundennachfrage. „Insbesondere Würzburg und auch Schweinfurt sind aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung für Investoren, Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften weiterhin attraktiv und bieten stabile Renditen. Durch den Abzug amerikanischer Streitkräfte sind große Areale frei geworden, die in den kommenden Jahren bebaut werden“, erklärt Markus Küffner, zuständig für gewerbliche Immobilienfinanzierung in Nord- und Ostbayern.

Zunehmende Verknappungstendenzen kennzeichnen den Mietwohnungsmarkt in Schweinfurt. Für attraktive innenstadtnahe Objekte sind die Mieten inzwischen auf bis zu zehn Euro/Quadratmeter gestiegen. Bei einem Leerstand von unter drei Prozent sind 2016 erstmals seit langer Zeit wieder Mietwohnungen gebaut worden. Mietwohnungen im Umland, wie in Haßfurt, sind mit 5,50 bis 8,50 Euro/Quadratmeter bei begrenztem Angebot günstiger. Das entspricht dem Preisniveau der einfachen bis mittleren Lagen von Schweinfurt.

Baugrund- und Eigenheimpreise steigen weiter

„Nichts spricht für eine baldige Änderung der aktuell günstigen Rahmenbedingungen hinsichtlich Arbeitsmarkt und Zinsniveau. Ungeachtet dessen werden ein Nachfragerückgang und eine Abschwächung des Preisanstiegs mit jedem weiteren Jahr des Immobilienbooms wahrscheinlicher“, prognostiziert Matthias Riedl. Die Nachnutzung der Kasernenflächen in Schweinfurt trägt mittelfristig zu einer Vergrößerung der Angebotsvielfalt und damit zur Steigerung der Attraktivität Schweinfurts als Wohnstandort bei. Zudem wird die große Zahl neuer Wohnungen für entspannte Marktverhältnisse und damit wieder für stabile Mieten und Kaufpreise sorgen.

 
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