Seine Jahresversammlung hielt der Fischerverein Rauhenebrach am Dreikönigstag in der Gaststätte Michel in Untersteinbach ab. Vorsitzender Holger Höfer konnte hierzu 47 Mitglieder begrüßen. In seinen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2014 hob er den guten Mitgliederstand des Fischervereins hervor. Zwar sei die Zahl der Mitglieder mit derzeit 120 leicht zurückgegangen, Höfer freute sich aber über die fünf, die neu hinzugekommenen waren.
Er führte aus, dass die Arbeitseinsätze im Jahre 2014 gut angenommen wurden. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass die Gewässer des Vereins in einem tadellosen Zustand sind. Eine Baumfällaktion war im vergangenen Jahr auf Grund zu warmer Witterung nicht möglich. Diese soll heuer nachgeholt werden.
Am Fürnbacher See wurden im März Bäume und Büsche zurückgeschnitten. Diese Aktion ist auch heuer wieder geplant, gab Vorsitzender Höfer bekannt. Bei den übrigen Einsätzen wurden fast ausschließlich Mäharbeiten durchgeführt.
Bei einem Sommereinsatz wurde das Dach der Hütte gereinigt. Dabei stellte man fest, dass es undicht ist. Der letzte Arbeitseinsatz, der 2014 an den Theinheimer Seen stattfand, sei zwar gut besucht gewesen, allerdings blieben beim anschließenden Kesselfleischessen nur noch sechs Helfer da. Dieser Trend habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt. Daher habe der Vorstand beschlossen, kein Kesselfleischessen mehr durchzuführen, so Höfer.
Nicht mehr beim Ostermarkt
Das Füttern der Fische an den Seen klappte im vorigen Jahr sehr gut, sagte er. Rainer Vetter und der stellvertretende Vorsitzende Siggi Reitz führen die Arbeiten im Wechsel durch. Mitglied Heinz Herzberg kümmert sich um das Füttern am Zehnersee und kontrolliert dort Zu- und Ablauf. Die Mäharbeiten am Zehnersee führte Tobias Ehrlich durch. Ihnen dankte Vorsitzender Höfer.
Beim Ostermarkt in Prölsdorf war der Fischerverein nicht mehr vertreten, weil die Auflagen des Landratsamtes immer erdrückender werden, so Höfer. Der Verein könne sie nicht mehr erfüllen.
Das Anangeln im Frühjahr sei gut besucht gewesen. An der Dorfmeisterschaft des Schützenvereins nahmen die Angler teil. Leider gelang es diesmal aber nicht, einen der vorderen Plätze zu belegen.
Im August führte man zusammen mit der Feuerwehr ein Steckerlfischessen durch. Es wurde gut angenommen und war ein voller Erfolg, bilanzierte Höfer. Das Königsangeln, das immer am dritten Sonntag im September stattfindet, war trotz des schlechten Wetters gut besucht. Beim Kirchweihumzug in Untersteinbach nahm der Fischerverein mit einem originellen Wagen teil.
Bachforellen, Zander, Karpfen
Der Fischbesatz im Jahr 2014 könne sich sehen lassen, führte Vorsitzender Höfer aus. In der Rauhen Ebrach wurden drei Zentner Bachforellen eingesetzt. Der Zehnersee wurde mit Karpfen besetzt. In den Theinheimer Seen wurden rund 15 Zentner Karpfen und ein Zentner fangfähige Zander eingesetzt. Der Fürnbacher See wurde mit rund drei Zentner Karpfen besetzt. Außerdem wurde mehr als eine Tonne Getreide verfüttert, das Mitglied Ewald Pfuhlmann aus Untersteinbach kostenlos zur Verfügung stellte.
Vorsitzender Höfer dankte allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern, die den Fischerverein durch Geld- und Sachspenden am Leben halten.
Der stellvertretende Vorsitzende Siggi Reitz berichtete, dass die Fangquoten des Fischervereins mit durchschnittlich 600 gefangenen Fischen pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren recht kontinuierlich seien. Er lobte auch die Disziplin der Angler beim Erstellen der Fanglisten. Diese seien in den vergangenen Jahren stets zuverlässig und vollständig bei ihm abgeliefert worden.
Über die Jugendarbeit berichtete Jugendleiter Bernd Meichsner. Von den vielen Aktivitäten der Jugendlichen nannte er vor allem das Abangeln Ende April, an dem neun Jugendliche teilnahmen. Den Höhepunkt des Jahres bildete das Nachtangeln Ende Mai. Elf Nachwuchsangler waren an einem Wochenende mit Angel, Zelt und Grill dabei. Sie zogen an zwei Tagen insgesamt 18 Kilogramm Fisch an Land. Besonders erfolgreich war Lukas Metzger, mit mehreren Karpfen und einem Hecht.
Mitte Juli gab es ein Anglertreffen am Zehner-See. Doch dabei waren die Jungangler vom Pech verfolgt: Sie fingen so gut wie nichts, so Meichsner. Nur Marcel Oppelt zog eine Karausche an Land.
Am Königsangeln im September nahmen 13 Jugendfischer erfolgreich teil. Jugendkönig wurde Nico Bäuerlein aus Geusfeld mit einer 600-Gramm-Forelle. Sieger beim „Allroundfischer“-Wettbewerb wurde Lukas Metzger mit 3242 Punkten. Auf Platz zwei kam Marcel Oppelt mit 3022 Punkten. Der dritte Platz ging an Patrick Schumm mit 1651 Punkten. Den Kassenbericht gab Bernd Meichsner in Vertretung von Kassenwart Martin Kregler. Hauptausgaben sind die Pachtgebühren für die Gewässer sowie die Kosten von Fischbesatz und Fischfutter. Die Einnahmen resultieren aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden.
Bei der Wahl wurde Vorsitzender Holger Höfer einstimmig wiederge-wählt. Da sein bisheriger Stellvertreter Siggi Reitz nicht mehr kandidierte, wurden Vorschläge gemacht. Die Wahl fiel schließlich auf Michael Schumm aus Unterschleichach, der einstimmig gewählt wurde.
Auch alle übrigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt: Kassenwart ist weiter Martin Kregler aus Theinheim. Schriftführer bleibt Robert Brühl aus Prölsdorf. Jugendwart ist weiter Bernd Meichsner aus Fürnbach. Gewässerwart ist künftig Benjamin Greweling aus Untersteinbach. Sportwart bleibt Ludwig Ehrlich aus Obersteinbach. Zu Kassenprüfern wurden Benedikt Schmitt aus Geusfeld und Roland Schuck aus Untersteinbach bestellt.
Undichtes Hüttendach
Vorsitzender Höfer informierte die Mitglieder noch über den geplanten Fischbesatz in den einzelnen Gewässern des Vereins. Er wies außerdem darauf hin, dass das Hüttendach an den Theinheimer Seen undicht ist. Das war bei einem Arbeitseinsatz im Sommer festgestellt worden. Er habe inzwischen mit Bürgermeister Matthias Bäuerlein einen Besichtigungstermin anberaumt, um den Schaden genau festzustellen.
Höfer wies darauf hin, dass die Hütte – wie der See – Eigentum der Gemeinde sei. Diese müsste also für die Reparaturkosten aufkommen. Allerdings sei auch eine Eigenbeteiligung des Vereins erforderlich, in Form von Arbeitseinsätzen. Man müsse aber erst einen Gemeinderatsbeschluss abwarten.
Ein Mitglied fragte an, wer für die Säuberung der Rauhen Ebrach zuständig sei. Es liege momentan „viel Unrat“ im Bach. Dieser müsse dringend gesäubert werden, meinte er. Vorsitzender Höfer führte aus, dass das Wasserwirtschaftsamt in Schweinfurt und die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Hassberge für das Gewässer zuständig seien. Höfer sieht derzeit aber so gut wie keine Chancen für eine Säuberungsaktion an der Rauhen Ebrach, weil der Biber, der unter Naturschutz steht, dort Dämme baut.
Abschließend bedankte sich Vorsitzender Höfer beim Vorstand sowie bei den Mitgliedern für die Mithilfe und Unterstützung im vergangenen Jahr. Mit der Ausgabe der Jahreskarten für die aktiven Angler und der obligatorischen deftigen Brotzeit klang die Jahresversammlung des Fischervereins Rauhenebrach aus.