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Schweinfurt
Menschenkette am Schweinfurter Marktplatz: 300 Kerzen für Corona-Todesopfer
Das Schweinfurter Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt setzte am Sonntag ein sichtbares Zeichen "gegen die illegalen Aufmärsche". Es soll weitere Aktionen geben.
Das Bündnis 'Schweinfurter Erklärung' organisierte eine Menschenkette mit Gedenken der an Corona verstorbenen Menschen in Stadt und Landkreis Schweinfurt auf dem Marktplatz.
Foto: Martina Mueller | Das Bündnis "Schweinfurter Erklärung" organisierte eine Menschenkette mit Gedenken der an Corona verstorbenen Menschen in Stadt und Landkreis Schweinfurt auf dem Marktplatz.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 14.02.2024 06:17 Uhr

300 Kerzen für 300 Corona-Todesopfer in Stadt und Landkreis Schweinfurt brannten am späten Sonntagnachmittag vor dem Rückert-Denkmal. Mit einer Menschenkette rund um den Marktplatz setzte das "Schweinfurter Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt" ein erstes sichtbares Zeichen nach Start der als Online-Petition veröffentlichten "Schweinfurter Erklärung", die bereits über 21 700 Menschen unterzeichnet haben. Und es soll weitere solche Zeichen geben.

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"Wir wollen dem Negativen in unserer Stadt etwas Positives, Kreatives und Wertorientiertes entgegen setzen", sagte  Bündnis-Sprecher Ralf Hofmann. Die große Resonanz aus ganz Deutschland und die vielen tausend Unterschriften für die "Schweinfurter Erklärung" machten dazu Mut. Die angemeldete Aktion mit rund 120 Teilnehmenden sollte auch ein Appell sein, sich nicht an den Protestmärschen zu beteiligen, die seit mehreren Wochen an den Sonntagen durch Schweinfurt ziehen oder ziehen wollen. Auch an diesem Sonntag war in den Messengerdiensten wieder zu einem Protestzug aufgerufen worden.

300 Kerzen brannten am Sonntagabend am Rückert-Denkmal für die 300 Corona-Todesopfer.
Foto: Martina Mueller | 300 Kerzen brannten am Sonntagabend am Rückert-Denkmal für die 300 Corona-Todesopfer.

"Es ist die Ignoranz und Rücksichtslosigkeit, die schwer zu ertragen ist" und die für dritte Bürgermeisterin Ayfer Rethschulte so frustrierend ist. Gemeinsam mit Norbert Lenhard hatte sie die Versammlungsleitung inne und achtete auf die Einhaltung der Corona-Regeln. Alle Teilnehmenden hielten Abstand und trugen Mund-Nasenschutz. Selbst Dichter Friedrich Rückert auf seinem steinernen Sockel bekam eine Maske aufgezogen.

In seiner Rede forderte Ralf Hofmann Solidarität und Zusammenhalt. Der Weg aus der Pandemie gehe vor allem über eine flächendeckende Impfung. An die Gegner der Corona-Maßnahmen richtete er den Appell, genau zu schauen, mit wem sie auf die Straße gehen. "Ein Teil dieser Menschen will das Ende der freiheitlich, demokratischen Gesellschaft, und dagegen müssen wir uns mit aller Kraft stellen." Hofmann appellierte aber auch an alle Anwesenden, nicht aufzugeben, den Dialog zu suchen. Die "Schweinfurter Erklärung" solle ein Weg des Dialogs sein.         

Auch die evangelische Kirche in Schweinfurt setzte ein Zeichen: In der St.-Johanniskirche fand mit Pfarrerin Barbara Renger wieder ein Friedensgebet statt. 
Foto: Martina Mueller | Auch die evangelische Kirche in Schweinfurt setzte ein Zeichen: In der St.-Johanniskirche fand mit Pfarrerin Barbara Renger wieder ein Friedensgebet statt. 

Auch in der evangelischen Johanniskirche setzten am Sonntagabend wieder Menschen beim Friedensgebet um 18 Uhr ein Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt. Diesmal predigte Pfarrerin Barbara Renger. Zeitgleich gab es eine weitere angezeigte Gegendemonstration zu den Corona-Protesten am Schillerplatz. Dort hatte eine "Schweinfurter Initiative gegen Schwurbler und Verschwörungstheoretiker" eine Versammlung mit rund 200 Menschen angemeldet. Laut Polizei nahmen daran zwischen 18 und 19 Uhr etwa 40 Menschen teil.

Beide Versammlungen seien friedlich und ohne Sicherheits- oder Ordnungsstörungen verlaufen. Die Teilnehmer hätten sich an alle Beschränkungen gehalten, insbesondere an die Maskenpflicht und das Abstandsgebot. Dies zeige, so Polizeisprecher Enrico Ball, "dass die freie Meinungsäußerung uneingeschränkt möglich ist und in kooperativer Zusammenarbeit mit der Stadt Schweinfurt sowie der Polizei ordnungsgemäß angezeigte Versammlungen durchgeführt werden können". Die unterfränkische Polizei appelliert deshalb vor allem an die Kritiker der Corona-Maßnahmen, ihre Versammlungen ordnungsgemäß und rechtzeitig anzuzeigen.

 
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  • marcstef
    Man kann ja über die Spaziergänge denken was man will. Aber diese mit Aufmärschen zu vergleichen finde ich doch sehr unpassend. Aufmärsche hatten wir im 3 Reich. Das kommt mir dann doch sehr Geschichtsvergessen vor.
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  • kh070656
    Man kann zwar darüber denken was man will, aber nichtsdestotrotz sind diese Spaziergänge verboten. Man kann auch von Verboten halten was man mag, aber ein Verbot ist eine Anweisung zur Unterlassung einer Handlung. Verbote beschränken sowohl die Freiheit einer Person als auch deren Autonomie. Man kann zwar darüber denken was man mag, aber es bleibt verboten. Beim Verbot dieser Spaziergängen handelt es sich auch um eine Schutzmaßnahme zur Verhinderung von Infektionen mit dem Coronavirus. Dies lässt sich auch mit der Straßenverkehrsordnung vergleichen, wo verschiedene Verbote der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleisten.
    Als Aufmarsch versteht man auch eine Demonstration oder angemeldete Versammlung im öffentlichen Raum, die häufig im rechtextremistischem Kontext steht. Nachdem bei diesem Spaziergängen auch Leute vertreten sind, die rechtsextreme Ansichten verbreiten, ist die Bezeichnung Aufmarsch nicht illegitim. Insofern kann ich Ihre Meinung nicht unbedingt teilen.
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  • chrihand
    Ich gedenke hiermit all denen, die in den letzten Jahren an Krebs gestorben sind!
    Ich gedenke hiermit all denen, die einsam und ohne Begleitung nicht an Corona gestorben sind!
    Ich gedenke hiermit all denen, die vor lauter Corona-Blindheit einfach vergessen wurden!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Keinen Dank dafür weil ganz klar ist für wen Sie sind.
    Der Corona Toten explizit nicht zu gedenken ist nämlich total unmenschlich!
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  • kh070656
    Ehrbar, wenn dem wirklich so wäre, nur ich glaube Ihnen nicht. Was ist mit all den anderen, die auch gestorben sind und die Sie hier vergessen haben? Verdienen die nicht, dass man ihnen gedenkt?
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  • Lebenhan1965
    @ chrihand

    Vermutlich sind auch etliche Menschen an Krebs gestorben, weil Quarkdenker wie Sie ohne Impfung die Intensivstationen verstopften.

    Lassen Sie sich impfen oder unterzeichnen Sie eine Patientenverfügung, dass Sie bei einer Corona Infektion auf eine ärztliche Versorgung verzichten!
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  • Steler06501902
    Die hätten alle eine Behandung gehabt, aber statt dessen muss man ja die Ungeimpften Covid-Patienten verhätscheln.

    Schon etwas zynisch und asozial wenn Ungeimpfte sich über das Leid anderer lustig machen.
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  • Snacko
    😡😡😡
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  • TessaKraemer@t-online.de
    Wie geschmacklos für all die Krebspatienten die schon gestorben sind und noch sterben werden weil sie sich nicht zur Vorsorge und Nachsorge getraut haben und wichtige Behandlungen und OP‘s verschoben werden mussten.

    Eins zeigt sich immer mehr. Was Querdenkern völlig fehlt ist EMPATHIE.
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  • chrihand
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Mit solchen Corona Demos kann ich mich voll und ganz solidarisieren.
    Und ich werde nicht nachlassen der Gegenseite die Leviten zu lesen wann immer es sein muss. Also immer.
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  • willy.sachs
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  • willy.sachs
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  • chance.x@web.de
    Danke für die Aktion!
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  • willy.sachs
    Vielen lieben Dank für eure Aktion. Ein Zeichen gegen die von Rechtsextremisten Organisationen unterwanderten Spaziergängern. Die Spaziergänger fordern keine Diktatur, aber marschieren mit denen, die eine Diktatur wollen. Wenn ihr das Volk seid, schäme ich mich dafür. Denn. Ihr spaltet das Volk, zum Glück eine kleine Minderheit die sich von Rechts instrumentalisieren lassen.

    Mit Rechten demonstriert man nicht. Grade diese Rechten missbrauen euch für eine neue Diktatur ohne Freiheit und Frieden.

    Tausend Dank an alle, die sich nicht vor den rechten Karren spannen lassen,und danke an die vernünftigen Bürger.
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  • Meinungsvertreter
    Sparen Sie sich doch die gut gemeinte Differenzierung. Die Demonstrierenden müssten sich selbst distanzieren - tun sie in ihrer verstrahlten Ideologie aber nicht. Der auf den „Demonstrationen“ gezeigte willkürliche Individualismus ist Faschismus in absoluter Reinform. Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen Leuten, die das wissen und offen zeigen und Leuten, die das leugnen und „nur“ sympathisieren. Aber es ist und bleibt Faschismus. Wer da mitläuft ist Faschist.
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