300 Kerzen für 300 Corona-Todesopfer in Stadt und Landkreis Schweinfurt brannten am späten Sonntagnachmittag vor dem Rückert-Denkmal. Mit einer Menschenkette rund um den Marktplatz setzte das "Schweinfurter Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt" ein erstes sichtbares Zeichen nach Start der als Online-Petition veröffentlichten "Schweinfurter Erklärung", die bereits über 21 700 Menschen unterzeichnet haben. Und es soll weitere solche Zeichen geben.
"Wir wollen dem Negativen in unserer Stadt etwas Positives, Kreatives und Wertorientiertes entgegen setzen", sagte Bündnis-Sprecher Ralf Hofmann. Die große Resonanz aus ganz Deutschland und die vielen tausend Unterschriften für die "Schweinfurter Erklärung" machten dazu Mut. Die angemeldete Aktion mit rund 120 Teilnehmenden sollte auch ein Appell sein, sich nicht an den Protestmärschen zu beteiligen, die seit mehreren Wochen an den Sonntagen durch Schweinfurt ziehen oder ziehen wollen. Auch an diesem Sonntag war in den Messengerdiensten wieder zu einem Protestzug aufgerufen worden.
"Es ist die Ignoranz und Rücksichtslosigkeit, die schwer zu ertragen ist" und die für dritte Bürgermeisterin Ayfer Rethschulte so frustrierend ist. Gemeinsam mit Norbert Lenhard hatte sie die Versammlungsleitung inne und achtete auf die Einhaltung der Corona-Regeln. Alle Teilnehmenden hielten Abstand und trugen Mund-Nasenschutz. Selbst Dichter Friedrich Rückert auf seinem steinernen Sockel bekam eine Maske aufgezogen.
In seiner Rede forderte Ralf Hofmann Solidarität und Zusammenhalt. Der Weg aus der Pandemie gehe vor allem über eine flächendeckende Impfung. An die Gegner der Corona-Maßnahmen richtete er den Appell, genau zu schauen, mit wem sie auf die Straße gehen. "Ein Teil dieser Menschen will das Ende der freiheitlich, demokratischen Gesellschaft, und dagegen müssen wir uns mit aller Kraft stellen." Hofmann appellierte aber auch an alle Anwesenden, nicht aufzugeben, den Dialog zu suchen. Die "Schweinfurter Erklärung" solle ein Weg des Dialogs sein.
Auch in der evangelischen Johanniskirche setzten am Sonntagabend wieder Menschen beim Friedensgebet um 18 Uhr ein Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt. Diesmal predigte Pfarrerin Barbara Renger. Zeitgleich gab es eine weitere angezeigte Gegendemonstration zu den Corona-Protesten am Schillerplatz. Dort hatte eine "Schweinfurter Initiative gegen Schwurbler und Verschwörungstheoretiker" eine Versammlung mit rund 200 Menschen angemeldet. Laut Polizei nahmen daran zwischen 18 und 19 Uhr etwa 40 Menschen teil.
Beide Versammlungen seien friedlich und ohne Sicherheits- oder Ordnungsstörungen verlaufen. Die Teilnehmer hätten sich an alle Beschränkungen gehalten, insbesondere an die Maskenpflicht und das Abstandsgebot. Dies zeige, so Polizeisprecher Enrico Ball, "dass die freie Meinungsäußerung uneingeschränkt möglich ist und in kooperativer Zusammenarbeit mit der Stadt Schweinfurt sowie der Polizei ordnungsgemäß angezeigte Versammlungen durchgeführt werden können". Die unterfränkische Polizei appelliert deshalb vor allem an die Kritiker der Corona-Maßnahmen, ihre Versammlungen ordnungsgemäß und rechtzeitig anzuzeigen.
Als Aufmarsch versteht man auch eine Demonstration oder angemeldete Versammlung im öffentlichen Raum, die häufig im rechtextremistischem Kontext steht. Nachdem bei diesem Spaziergängen auch Leute vertreten sind, die rechtsextreme Ansichten verbreiten, ist die Bezeichnung Aufmarsch nicht illegitim. Insofern kann ich Ihre Meinung nicht unbedingt teilen.
Ich gedenke hiermit all denen, die einsam und ohne Begleitung nicht an Corona gestorben sind!
Ich gedenke hiermit all denen, die vor lauter Corona-Blindheit einfach vergessen wurden!
Der Corona Toten explizit nicht zu gedenken ist nämlich total unmenschlich!
Vermutlich sind auch etliche Menschen an Krebs gestorben, weil Quarkdenker wie Sie ohne Impfung die Intensivstationen verstopften.
Lassen Sie sich impfen oder unterzeichnen Sie eine Patientenverfügung, dass Sie bei einer Corona Infektion auf eine ärztliche Versorgung verzichten!
Schon etwas zynisch und asozial wenn Ungeimpfte sich über das Leid anderer lustig machen.
Eins zeigt sich immer mehr. Was Querdenkern völlig fehlt ist EMPATHIE.
Und ich werde nicht nachlassen der Gegenseite die Leviten zu lesen wann immer es sein muss. Also immer.
Mit Rechten demonstriert man nicht. Grade diese Rechten missbrauen euch für eine neue Diktatur ohne Freiheit und Frieden.
Tausend Dank an alle, die sich nicht vor den rechten Karren spannen lassen,und danke an die vernünftigen Bürger.