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Marktsteinach
Melina: "Ich box die bösen Zellen weg"
Auf die Leukämie der Tochter antwortet Familie Hubert mit einer Benefizaktion und der Typisierung für krebskranke Kinder. Am 18. Mai hilft das ganze Dorf mit.
Die kleine Melina ist wieder auf der Kinderkrebsstation. Der Teddy spendet Trost.
Foto: Ursula Hubert | Die kleine Melina ist wieder auf der Kinderkrebsstation. Der Teddy spendet Trost.
Ursula Lux
Ursula Lux
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:13 Uhr

Melina ist ein aufgewecktes, freundliches, kleines Mädchen mit vielen Interessen. Sie liebt es, zu basteln und zu malen, versorgt mit großer Freude mit ihrem Papa die Hühner und kocht gerne mit der Mama. Sie geht mit Freude in den Kindergarten und spielt mit ihren Freunden. Vor allem aber ist Melina ein tapferes kleines Mädchen. Die Fünfjährige hat in ihrem kurzen Leben schon viel zu viel mitmachen müssen.

Im Januar des vergangenen Jahres bekam sie die Diagnose Leukämie. Neun Monate lang hat sie auf der Kinderkrebsstation Regenbogen in Würzburg gegen die Krankheit gekämpft. Immer unterstützt von ihren Eltern, die wiederum sehr viel Hilfe von Freunden und Bekannten bekamen. Im Oktober schien der Krebs besiegt, Melina durfte in die Erhaltungstherapie. "Wir waren sehr dankbar und glücklich und planten eine Benfizveranstaltung zugunsten krebskranker Kinder in unserem Dorf, weil wir was zurückgeben wollten", erzählt Mutter Ursula Hubert.

Auf der Reha war die Hoffnung groß, dass Melina den Krebs überwunden hat. Die Familie verbrachte eine schöne und hoffnungsfrohe Zeit. Im Bild André, Melina und Ursula Hubert.
Foto: Ursula Hubert | Auf der Reha war die Hoffnung groß, dass Melina den Krebs überwunden hat. Die Familie verbrachte eine schöne und hoffnungsfrohe Zeit. Im Bild André, Melina und Ursula Hubert.

Im Januar ging die Familie vier Wochen gemeinsam auf Reha, um dann endlich wieder ein normales Leben zu führen. Melina durfte wieder in den Kindergarten, die Eltern zum Arbeiten, endlich war Zeit, all das nachzuholen, was im Jahr zuvor nicht möglich gewesen war.

Nach zwei Monaten war der Krebs wieder da

Das kleine Glück dauerte gerade einmal zwei Monate, dann kam der Schock: Der Krebs war zurück, alle Ängste und Sorgen waren wieder da. "Unsere Welt bleib erneut stehen, es ist die Hölle", sagt die Mutter. Sie weiß inzwischen nur zu gut, was auf Melina und die Familie zukommt. "Viele Piekser, ständig mit dem Infusionsständer unterwegs, Tabletten schlucken, immer wieder Schmerzen, Verbandswechsel, Chemos mit unschönen Nebenwirkungen". Melina "macht voll gut mit, das ist der Hammer", staunt Vater André Hubert. Die Eltern haben volles Vertrauen zu den Ärzten, fühlen sich in besten Händen "aber durch müssen wir selbst", stellen sie fest.

Für Melina ist es schlimm, dass sie wieder ihre schönen langen Locken verlieren wird und den Frühling, den sie so mag, nur durch die Scheibe betrachten kann. "Sie muss sich an so viele Verbote und Regeln halten, das lässt mein Herz als Mutter bluten", sagt Ursula Hubert.

Freunde und Bekannte stemmen das Dorf-Benefizfest

Und was sollte jetzt aus dem Dorf-Benefizfest werden. Eigentlich hätten die Eltern das Fest absagen müssen, denn sie brauchen jetzt ihre ganze Kraft für Melina. Viele Freunde und Bekannte aber sind wieder einmal eingesprungen, sie organisieren das Fest nun weiter, das ganze Dorf ist mobilisiert. "Jetzt erst recht, für Melina." Ein Familientag zugunsten krebskranker Kinder wird es werden. Mit vielen Attraktionen für Kinder und Erwachsene und der Einladung, sich typisieren zu lassen, um als Stammzellenspender anderen zu helfen.

"Wir möchten den Menschen mitgeben, dass man viel bewegen kann und es noch so viele kleine und große Kämpfer gibt, die auf Hilfe angewiesen sind. Es ist wichtig, sich typisieren zu lassen, weil es Leben rettet, hoffentlich auch das Leben unserer Tochter", wünschen sich die Eltern.

Die Benefizveranstaltung ist ein Familientag zugunsten krebskranker Kinder. Staatsekretär Gerhard Eck und Landrat Florian Töpper haben die Schirmherrschaft übernommen und beide haben ihr Kommen zugesagt. Der Erlös geht an die Elterninitiative der Station Regenbogen in Würzburg, an den Förderverein krebskranker Kinder in Hambach, an das Palliativteam der Malteser und an die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei), die die Typisierung in der Kirche durchführen wird.

Und während in Marktsteinach ein Benefiz-Familientag mit Angeboten für alle Generationen gefeiert wird, kämpft die kleine Melina weiter. Sie sagt: "Ich box die bösen Zellen weg und der Doktor macht den Rest."

Das Benefiz-Familienfest zu Gunsten krebskranker Kinder startet am 18. Mai um 13 Uhr am Dorfplatz von Marktsteinach.

 
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Kommentare
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    "Du musst kämpfen!"

    Ich wünsche ihr und den Angehörigen viel Kraft!
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  • G. E.
    So eine tolle und großartige Aktion der Marktsteinacher. Finde es stark, wie der Ort die kleine Familie und vor allem die Kleine unterstützt. Wünsche euch allen viel Besucher, welche die Veranstaltung unterstützen!!!
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