
Die Frieden-Mittelschule in Schweinfurt hat eine neue Schulleitung. Melanie Ebner wurde in einem Festakt in ihr neues Amt eingeführt. Mit der 47-Jährigen soll nun endlich Kontinuität an der Spitze der größten Schweinfurter Mittelschule einkehren.
Gregor Metzner ist ein Urgestein im Kollegium der Schule in der Schweinfurter Innenstadt, nur einen gefühlten Steinwurf vom St.-Josef-Krankenhaus gelegen. Seit 1991 unterrichtet er dort an der Mittelschule – und seit dem hat er viele Schulleiter und -leiterin kommen und gehen sehen. "Ein bisschen hat es Murmeltiercharakter", findet er mit Blick auf die Veranstaltung.
Melanie Ebner müsste die jetzt achte Schulleiterin in Metzners Zeit sein, rechnet Metzner im Rahmen seiner launigen Begrüßungsrede vor. Seine Tante warnte ihn damals, bevor er als ganz junger Lehrer seinen Dienst antrat, dass die Friedenschule "einen ganz schlechten Ruf" hätte. Das bestätigte sich in über drei Jahrzehnten nicht, berichtet Metzner. Alle Aufgaben und Probleme seien händelbar gewesen, erklärt der Pauker - "durch Geschlossenheit, Kontinuität und Heiterkeit."
Miniaturschule zur Einführung
Vom neuen Kollegium bekam Ebner zur Amtseinführung ein Geschenk, eine kunstvolle Miniatur-Nachbildung der Frieden-Mittelschule, und den kollektiven Wunsch. "Nach vielen Schulleitungswechseln in den vergangenen Jahren es auch mir persönlich ein Anliegen, dass du uns als kluge und beständige Führungspersönlichkeit die nächsten Jahre begleitest", sagte dazu dann auch Andre Dippbacher aus dem Lehrerkollegium.
Ebner ist gekommen, um zu bleiben, erklärte sie in ihrer Antrittsrede. Die gebürtige Schweinfurterin ging als Kind in Kolizheim in die Grundschule und später absolvierte sie ihr Abitur am Olympia-Morata-Gymnasium in Schweinfurt. In Würzburg studierte sie anschließend Lehramt an Hauptschulen an der Julius-Maximilians-Universität. Danach wagte sie einen einjährigen Abstecher als Fremdsprachenassistentin nach London.
Es folgte eine Karriere an Mittelschulen in der Umgebung, in Zeil, Gerolzhofen, Niederwerrn und Bad Kissingen, unter anderem als stellvertretende Schulleitung, Konrektorin und Seminarleiterin. Abseits ihrer Berufslaufbahn kandidierte Ebner vor knapp fünf Jahren für den Posten der Bürgermeisterin in der Gemeinde Kolitzheim. An der Frieden-Mittelschule in Schweinfurt arbeitet sie seit diesem Schuljahr.
Werte vermitteln
Dort hat sie jetzt, so beschrieb es Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei seiner Begrüßungsrede, "eine der schönsten Mittelschulen Schweinfurts zu verwalten." Der OB sagte Ebert und der Schule die bestmögliche Unterstützung durch die Stadt zu. "Ich hoffe, dass sie hier ihre Bestimmung und ihre Heimat finden", so Remelé. "Schule ist immer auch ein wichtiges Stück Heimat", fügt der OB an – auch mit Blick auf die vielen Schülerinnen und Schüler der Frieden-Mittelschule mit Migrationsgeschichte.
Als "wertvollsten Ort" beschreibt die neue Schulleiterin Ebner Schule. "Ein Ort, an dem wir Schüler stärker und größer machen und sie unterstützen." Besonders wichtig seien die Mittelschulen, die an den Ursachen der Probleme, auch derer der Stadt Schweinfurt, arbeiten. "Wir sorgen für Integration", sagt Ebner. "Wir vermitteln Demokratie und Werte." An der Frieden-Mittelschule werden auch Fehler verziehen, erklärt sie. "Hier geht es uns allen um Kinder und Jugendlichen und, dass wir diesen Menschen ins Leben verhelfen wollen." Dabei wird sie in der Zukunft eine führende Rolle einnehmen.
