"Mein Wochenende" mit Harry Potter: Feuerblitz und Bulle
Bist Du schon bei Harrys Geburtstagsgeschenken“, fragt meine Frau unvermittelt beim Frühstück. Oder: „Sag mir, wenn Du auf Seite 106 bist. Da passiert etwas, darüber muss ich unbedingt mit Dir reden.“ Seit Samstag kennen wir nur ein Thema: Harry Potter, Band 7. Wir haben ihn gleich zweimal gekauft. Mit einem wäre es nicht gegangen. Einer hätte gelesen, der andere wäre nur ungeduldig auf- und abgetigert. So hat jetzt jeder sein Exemplar von „Harry Potter and the Deathly Hallows“. Das einzige kleine Problem ist nur, dass wir unterschiedlich schnell lesen. Mit Verkehrsmitteln verglichen, wäre meine Frau eine Concorde und ich ein Fahrrad. Oder, in Harry-Potter-Begriffen: sie der Rennbesen „Feuerblitz“ und ich ein „Bulle“ („Der Besen für die ganze Familie“). Was dazu führt, dass sie immer schon mehr weiß als ich. Jedesmal, wenn ich über eine spannende Wendung aufstöhne, nickt sie mir nur weise und wissend zu. Seit Sonntag Früh aber zerbreche ich mir den Kopf: Band sechs hatte mit einer mysteriösen Figur geendet, die mit den Initialen R.A.B. zeichnet. Jetzt sagt meine Frau plötzlich: „Also, wer R.A.B. ist, darauf hätte man kommen können.“ Hätte man? Natürlich werde ich auf die Stelle stoßen. Aber bis dahin kann ich jetzt die Namen aller bisher aufgetretenen Personen hin- und herwälzen und versuchen, selber draufzukommen. Ich könnte es ja mal mit dem Zauberspruch „Legillimens“ versuchen. Aber meine Frau ist eine ziemlich gute Okklumentikerin. Sie verstehen das nicht? Dann lesen Sie erst mal Band 5, dann reden wir weiter.
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