„Eine gut erzählte Geschichte macht aus den Ohren Augen.“ Die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie blättern zusammen mit ihrem Chefdirigenten Jakub Hrùša auf einer Gastspielreise, die von Schweinfurt am Freitag, 10. Mai um 19.30 Uhr (Konzertmiete I und freier Verkauf) nach Prag, nach Baden-Baden, Zürich, Innsbruck und Lugano führen wird, in dem bekanntesten musikalischen Bilderbuch aus der böhmischen Heimat des Klangkörpers: Der Zyklus „Mein Vaterland“ ist ein Nationalepos aus der Feder von Smetana – dessen Leben ein Leben voller Kampf, Leid und Schmerz war. Denn ihm widerfuhr mit seiner völligen Ertaubung der schwerste Schlag, der einem Musiker widerfahren kann. Verzweifelt äußerte er darüber, dass er weder „Sprechen noch Spielen noch Singen höre“: „Der innerliche Apparat – diese wunderbare Klaviatur unseres inneren Organismus – ist gestört, verstimmt, die Hämmerchen klemmen, und kein Stimmer hat diese Klaviatur bis jetzt reparieren können.“ Konzertieren konnte er seitdem nicht mehr, dafür aber noch komponieren, da er sich die „Töne im Geiste“ vorstellte. Und so beschwor er trotz dieses Schicksals in „Mein Vaterland“ auf faszinierende Weise die sagenerfüllte Geschichte seines Volkes herauf. Dabei entstehen die einzelnen Szenen der sechs „Symphonischen Erzählungen“ plastisch vor den Augen der Zuhörer: die von einem Barden besungene Erinnerung an die glorreiche Zeit der Königsburg Vyšehrad, das Rauschen der böhmischen Wälder und die ergreifende Schönheit des weiten Landes. Legendäre Gestalten werden zum Leben erweckt: die wütende Amazone Šárka, die unerschrockenen Hussiten und das vom Heiligen Wenzel geführte Ritterheer, das in dem sagenhaften Berg Blaník schlummert. Die Moldau strömt beginnend von den Quellen in den Bergen frei dahin, am Nixenreigen in stiller Mondnacht und einer dörflichen Hochzeit vorbei, dann an den Türmen und Brücken von Prag – bis sie sich in der Tiefebene verliert. Dieses Meisterwerk Smetanas macht wahrlich „aus den Ohren Augen“!
Jakub Hrùša hat seit September 2016 die musikalische Verantwortung für die Bamberger Symphoniker. Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle nannte die Aufgabe des Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker „höchst anspruchsvoll“, er stehe wie kein anderer Musiker für die künstlerische Leistung dieses Ausnahme-Orchesters, dessen Musiker in der Nachkriegszeit von Prag nach Bamberg kamen.
Vorverkauf ab Samstag, 6. April, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de