Wegen des äußerst schlechten Zustands von Fahrbahn, Kanal- und Wasserleitungen hatte sich der Wernecker Marktgemeinderat im Mai dafür ausgesprochen, den Straßenausbau im Bereich Wiesengarten und Weststraße in Stettbach schnellstmöglich umzusetzen. Dazu stellte Markus Schraub vom beauftragten Schweinfurter Ingenieurbüro fmp in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Entwurfsplanung vor. Bereits im Juli sei den Anwohnern diese Vorplanung bei einem Infoabend erläutert worden und auf Zustimmung gestoßen, erklärte Bürgermeister Sebastian Hauck.
Laut dem Planer können die Kanäle aufgrund der festgestellten Schäden größtenteils nicht mehr saniert werden, sondern müssen ebenso wie die Hausanschlüsse in offener Bauweise erneuert werden. Auch die Wasserleitungen müssten komplett ausgewechselt werden. Eine wesentliche Änderung sieht die Planung beim Straßenausbau in den zwei schmalen Stichstraßen vor. Auf den einseitigen Gehsteig wird verzichtet, weil bei der heutigen Regelbreite von 1,5 Meter ein Parken in den Straßen sonst nicht mehr möglich wäre.
Stattdessen wird ein Mehrzweckstreifen gebaut, der auch zum Parken genutzt werden kann. Er wird gepflastert und auch farblich von der asphaltierten Fahrbahn abgesetzt um die Straße optisch schmäler zu machen. Einen echten Gehsteig mit Bord bekommt dagegen die etwas breitere untere Straße. Wegen des weichen Lehmuntergrundes ist laut Planer bei den Straßen ein 75 Zentimeter hoher Aufbau erforderlich und der Einbau von Dränagen zur Sickerwasserableitung.
Gerechnet wird laut Schraub mit Gesamtkosten von 2,1 Millionen Euro, wobei 500.000 Euro auf den Kanal und 395.000 Euro auf die Wasserleitungen entfallen. Der Gemeinderat hatte keine Einwände und beauftragte das Büro fmp mit der Ausführungsplanung als nächsten Schritt.
Notstromaggregat für das Abwasserpumpwerk muss erneuert werden
Auf 171.000 Euro belaufen sich die Gesamtkosten zur Erneuerung des über 60 Jahre alten Notstromaggregats für das Abwasserpumpwerk II beim Wernecker Bauhof. Das Pumpwerk befördert das Abwasser mehrerer Gemeindeteile in die Mühlhäuser Kläranlage. Klaus Seubert und Stefan Wahler vom Ingenieurbüro MSR-Plan stellten dazu einen Planungsentwurf vor, den der Gemeinderat bei vier Gegenstimmen genehmigte. Im Zuge des Austausches wird es einen Standortwechsel in die ehemalige Trafostation der Telekom geben. Der Großteil der Kosten entfällt auf eine neue Schaltanlage mit Wandlermessschrank und die ebenfalls notwendige Verlegung der Bauhof-Hauptverteilung. Das 45-KW-Dieselaggreat kostet 28.000 Euro.
In drei separaten Beschlüssen legte der Gemeinderat bei der Abwasserbeseitigung, der Wasserversorgung und beim Bestattungswesen den kalkulatorischen Zinssatz mit 2,1 Prozent fest. Laut Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband sind Gemeinderatsbeschlüsse notwendig, weil sich der Zinssatz auf die Gebührenbemessung auswirkt. Der Zinssatz bezieht sich auf alle Anlagengüter und orientiert sich in der Höhe an den Veröffentlichungen der Deutschen Bundesbank. Auch bisher hatte die Verwaltung dies so gehandhabt, allerdings ohne Beschluss, sagte Bürgermeister Hauck.
Bekannt gab Hauck einen in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss. Demnach bestellte der Gemeinderat für die vierjährige Amtszeit 2024 bis 2028 den Bürgermeister, seine beiden Stellvertreter Stephan Schäflein und Hans Spahn sowie Ewald Öftring und Albin Seufert in den Stiftungsrat der Bürgerstiftung Werneck.
Für den Einbau neuer Galgenstockfenster als Ersatz für die vormaligen Einscheibenfenster erhält der Eigentümer eines denkmalgeschützten Anwesens an städtebaulich prominenter Stelle in der Schönbornstraße in Werneck einen Förderbetrag von 12.500 Euro aus dem kommunalen Förderprogramm für die Ortskernsanierung. Die Kosten des Fenstertausches beliefen sich auf über 70.000 Euro. Die Förderung entspricht dem Höchstförderbetrag für den Teilbereich Fassaden- und Dachverbesserung.