Der Stadtverband für Sport wird weitere vier Jahre von Karl-Heinz Kauczok (TG 1848) und seinen gleichberechtigten Stellvertretern Karl-Heinz Knötig (DJK) und Klaus Dieg (Schwimmclub 1913) geführt. Bei der Jahresversammlung beim SC 1913 in der Wehr stellten sich auch alle anderen bisherigen Vorstandsmitglieder wieder zur Verfügung.
Wie die drei Vorsitzenden wurden Schatzmeister Gerhard Scheublein (Bowlingverein), Frauenwartin Karin Wehner (FTS), Jugendwart Martin Feuerbacher (MHV), Sportwartin Christina Rumpel (Sportamt der Stadt) und Schriftführer Horst Gock (MMC) einstimmig gewählt. Kauczok steht dem Stadtverband als Vorsitzender seit 1995 vor, zuvor war er sechs Jahre einer der Stellvertreter.
Die „Wechsel im großen Stil“ von Fußballern einiger Vereine am Jahresanfang nannte Kauczok in seinem Jahresrückblick eine „besorgniserregende Entwicklung“. Im Stadtverband habe es eine solche „Entwicklungstendenz noch nie gegeben“, sagte er, ohne zunächst Namen zu nennen. Später erfuhr die Versammlung, dass die Wechselei zumindest ein Opfer gekostet hat: Der FSV Schweinfurt hat seine Auflösung beschlossen, berichtete Sportwartin Rumpel.
Wegen der Inflation an Fußball-Wettbewerben im Juniorenbereich hat der Stadtverband einen Runden Tisch einberufen, der sehr konkrete Ergebnisse hatte. Eine Stadtmeisterschaft gibt es immer Ende Januar nur noch in der Halle für die D-, E-, F- und G-Jugend, nicht mehr für A-, B- und C-Jugend. Eine Stadtmeisterschaft der Senioren ist so lange ausgesetzt, bis es wieder mehr als die derzeit zwei Teams gibt.
An die Vereine denken
In Sachen Konversion forderte der Vorsitzende die Stadt auf, bei den Planungen auch an die Schweinfurter Vereine zu denken. Es müsse über eine neue Mehrzweckhalle als Sportstätte und/oder Veranstaltungshalle auf US-Gelände nachgedacht werden. Um beispielsweise Sportlehrgänge durchführen zu können, sei zu prüfen, ob man Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie schaffen kann.
Dass es die geforderten Nachrüstungen bei der gerade erst für 1,2 Millionen Euro sanierten Humboldt-Dreifachhalle jetzt doch gibt, schrieb Kauczok der Hartnäckigkeit des Stadtverbandes zu. Man habe die Anregungen zwar schon vor der Sanierung eingebracht, sie hätten aber keine Beachtung gefunden, kritisierte Kauczok. Nach einem Ortstermin und seiner Intervention im Stadtrat werde Folgendes nun doch erfüllt: Ein bisher fehlender Aufgang zur Tribüne soll über einen Geräteraum bis Ostern geschaffen werden; es wird wie in der Wichtermann-Halle eine kleine Versorgungsküche für angeblich 20 000 Euro eingerichtet; es werden stabilere Verankerungen für die Handballtore und engmaschigere Fangnetze für den Hockeysport installiert.
Einmal mehr landeten beim Stadtverband Klagen einzelner Vereine über die Übungsleitermüdigkeit und das nachlassende Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter. Wie positive Beispiele zeigten, sei ein Lösungsansatz, rechtzeitig junge Mitglieder in die Verantwortung zu nehmen und ihre Ideen ernst zu nehmen, statt sie auszubremsen, sagte Kauczok.
Am Ende warb der Vorsitzende zur Teilnahme am Sport-Aktionstag am 11. Mai auf dem Marktplatz. Erst zwei Vereine hätten ihre aktive Teilnahme erklärt. Möglich sind Mitmachaktionen, Bühnenaktivitäten oder eigene Stände.
Von den derzeit 80 Schweinfurter Sportvereinen gehören 66 Klubs und vier der sechs Betriebssportgemeinschaften dem Stadtverband an, berichtete Sportwartin Rumpel. Insgesamt zählen diese 86 Vereine und Sportgemeinschaften 22 465 Mitglieder. Da einige Klubs trotz Aufforderung die aktuellen Zahlen nicht gemeldet haben, habe sie von diesen Vereinen alte Zahlen verwenden müssen. Als Kassenprüfer bestätigte die Versammlung Hans Dauch und Karl Mayer.