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Schweinfurt
Mehr offene Stellen, aber auch mehr Langzeit-Arbeitslose
Arbeitsmarkbericht: Mit den Lockerungen kommt die regionale Wirtschaft wieder in Schwung.  Warum die Chancen gut stehen, jetzt den richtigen Ausbildungsplatz zu finden.
Der Stellenzugang seit Jahresbeginn stieg weiter an. Gerade bei Dienstleistern, im Gastronomie- und Tourismus-Sektor ist dies der Fall.
Foto: Sebastian Gollnow | Der Stellenzugang seit Jahresbeginn stieg weiter an. Gerade bei Dienstleistern, im Gastronomie- und Tourismus-Sektor ist dies der Fall.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 05.07.2021 02:26 Uhr

"Die sukzessiven Öffnungsschritte der regionalen Wirtschaft wirkten sich positiv auf den Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön aus. Im Juni setzte sich der mit Jahresbeginn abzeichnende positive Trend am Arbeitsmarkt weiter fort. 7769 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet", so erläutert Thomas Stelzer, der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die regionale Arbeitsmarktsituation. Im Vergleich zum Vorjahres-Juni (3,8 Prozent) sank die Arbeitslosenquote erneut um 0,7 Prozent auf nun 3,1 Prozent. 

Die Stimmung in den regionalen Unternehmen helle sich dank sinkender Infektionszahlen und der damit verbundenen Lockerungen auf, so Stelzer weiter.  Der Stellenzugang seit Jahresbeginn stieg weiter an. Gerade bei Dienstleistern, im Gastronomie- und Tourismus-Sektor ist dies der Fall. Auch im Baugewerbe bleibe die Stimmung gut, auch wenn sich dort die Materialknappheit verschärfe. Wie gut die Situation über alle Branchen hinweg ist, zeigt die Zahl der offenen Stellen. So lag der Stellenbestand im Berichtsmonat mit 5042 Stellen deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, erläutert Stelzer. Im Vergleich der aktuellen Arbeitslosenzahlen mit denen vom Juni 2019, also vor der Corona-Pandemie, zeigt sich allerdings, dass die Situation damals noch besser war. Seinerzeit betrug die Arbeitslosenquote 2,9 Prozent.

Von der insgesamt guten Entwicklung profitieren allerdings nicht alle. So wuchs die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen (ein Jahr und länger arbeitslos) während der Pandemie auf 2623 Personen an. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 31,7 Prozent. "Der Einbruch am Arbeitsmarkt durch die Pandemie ging zu Lasten der Helfertätigkeiten und das Risiko langzeitarbeitslos zu werden, hat sich verstärkt. Im Vergleich Juni 2019 zu Juni 2021 stieg die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um 56,3 Prozent". Zwar habe sich die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern deutlich wiederbelebt. Allerdings liege diese aber weiter unter dem Vorkrisenniveau. 

Mehr offene Stellen, aber auch mehr Langzeit-Arbeitslose

Weiterhin seien es die positiven Effekte der Kurzarbeit, die den Arbeitsmarkt stabilisieren. Im Juni lagen von 2361 Betrieben im Arbeitsagenturbezirk Schweinfurt Kurzarbeitsanzeigen für 29 422 Arbeitnehmer vor. Dies entsprach knapp einem Fünftel der Betriebe. Vor einem Jahr war es allerdings noch jeder dritte Betrieb, der für sein Personal Kurzarbeit angemeldet hatte. Zwar sei weiterhin eine Abnahme der Kurzarbeit zu beobachten, allerdings nicht in allen Branchen. Einige seien von Lieferschwierigkeiten betroffen. Dies gelte nicht nur für die Automobilbranche und deren Zulieferer, sondern auch für die Bau- und Holzbranche sowie die Möbelindustrie. "Hierdurch könnte es auch in unserer Region vorübergehend zu einem erneuten Anstieg in der Kurzarbeit kommen“, befürchtet Stelzer. 

Auf jeden Jugendlichen kommen 2,2 Ausbildungsplätze

Jugendliche haben nach wie vor sehr gute Chancen auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Im Juni waren noch 671 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dies waren 18,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dem stehen aktuell 1489 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Rein rechnerisch stehen 100 jungen Menschen 220 Ausbildungsstellen zur Auswahl. 

„Die Ausbildungsstellenvermittlung läuft aktuell auf Hochtouren und immer mehr Jugendliche erhalten jetzt eine Zusage für einen Ausbildungsplatz ab September 2021", so Stelzer. In sehr vielen Branchen gebe es noch viele freie Ausbildungsstellen. Jugendliche, die aktuell noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollten sich nicht scheuen, erneut auf unsere Berufsberater und Beraterinnen zuzugehen, um gemeinsam nach einer passenden Ausbildungsstelle zu suchen“, regt Stelzer an. "Die Chancen das Richtige zu finden sind sehr gut." 

 
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