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SCHWEINFURT
Mehr Lebensqualität bei Morbus Crohn
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Von unserem Redaktionsmitglied Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:03 Uhr

Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa waren bis vor wenigen Jahren in Deutschland kaum bekannt. Morbus Crohn tritt im gesamten Magen-Darm-Trakt von der Mundhöhle bis zum After auf. Bevorzugt befallen sind der untere Dünndarm und der Dickdarm, seltener die Speiseröhre und der Mund. Gleichzeitig können mehrere Darmabschnitte betroffen sein, die durch gesunde Bereiche voneinander getrennt sind. Colitis ulcerosa ist beschränkt auf die Darmschleimhaut, auf Mastdarm und Dickdarm.

Nach aktuellen Hochrechnungen sollen mittlerweile mehr als 300 000 Menschen in der Bundesrepublik betroffen sein, wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Überwiegend handelt es sich um Frauen und Männer im zweiten bis vierten Lebensjahrzehnt. Die Erkrankungen können allerdings in jedem Alter auftreten. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen oft zu quälenden Schmerzen, Durchfall, zu diversen Mangelerscheinungen und vielfältigen Begleitumständen – insbesondere Haut, Augen und Gelenke sind betroffen.

Beide Krankheiten verlaufen individuell sehr unterschiedlich – im Wechsel zwischen nicht vorhersehbaren Schüben und relativ beschwerdefreien Phasen. Die Betroffenen müssen sich auf die langfristige Einnahme von Medikamenten mit möglicherweise erheblichen Nebenwirkungen einstellen. Klinikaufenthalte, belastende Untersuchungen und gravierende Operationen lassen sich häufig nicht vermeiden. Bei längerer Erkrankungsdauer droht soziale Isolation als Folge des durch die Krankheit bedingten Rückzugsverhaltens. Die Ursachen des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa sind trotz intensiver Forschung bisher unbekannt.

Seit 1994 besteht in Schweinfurt eine Selbsthilfegruppe, in der sich Betroffene und Angehörige zum Informationsaustausch treffen. Vorträge, Veranstaltungen, Gespräche, Kontakte mit Betroffenen und Hilfe zur Selbsthilfe sind Anliegen der Gruppe.

Im Erfahrungsaustausch lernen die Gruppenmitglieder, wie man im Alltag besser mit der Krankheit leben kann. Ziel ist es, die Isolation des Einzelnen aufzuheben. Vermittelt werden neue soziale Bindungen, die das Gefühl, verstanden zu werden, und die das Selbstvertrauen stärken. Durch die regelmäßigen Treffen entsteht ein stützender Zusammenhalt, der zu einer positiven Lebenseinstellung verhilft.

In der Selbsthilfegruppe sind alle Altersgruppen aus Stadt und Land vertreten. Mehrmals im Jahr ist ein Referent zu Gast, der mit den Betroffenen ein Thema vertieft. Jeweils zum Jahresbeginn wird ein Programmheft mit den Jahresterminen, den Vorträgen und mit verschiedenen Informationen an alle Mitglieder verschickt.

Die Morbus Crohn – Colitis ulcerosa - Selbsthilfegruppe trifft sich immer am ersten Dienstag  im Monat um 19 Uhr in der Kolping-Gaststätte „Zum Gesellen“, St. Kilian-Straße 16, Schweinfurt. Neu Erkrankte und deren Angehörige sind hierzu jederzeit eingeladen.

Kontakt über Tel. (09721) 87 85 0 oder (09721) 46 80 4.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen oft zu quälenden Schmerzen, Durchfall und diversen Mangelerscheinungen.
Foto: Thinkstock | Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen oft zu quälenden Schmerzen, Durchfall und diversen Mangelerscheinungen.
 
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