„Unser Verein Nationalpark Nordsteigerwald mit seinen rund 1200 Mitgliedern ist stark, sehr aktiv und kämpft weiter für ein Großschutzgebiet im Staatswald.“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende Benedikt Schmitt bei der Jahresversammlung rund 100 Vereinsmitglieder im großen Saal der Gaststätte „Zum Hirschen“ in Untersteinbach.

Er belegte seine Aussage mit den zahlreichen Aktivitäten des Vereins im Jahr 2017. So habe die Reihe der Informationsveranstaltungen unter dem Motto „Vitaminspritze für den Steigerwald“ in sieben Kommunen der Landkreise Haßberge, Schweinfurt, Bamberg und Kitzingen große Resonanz gefunden, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.

Darüber hinaus war der Verein bei Markttagen, Festen und anderen Veranstaltungen mit seinem Informationsstand präsent gewesen, um Menschen für die Idee eines Buchennationalparks in einem Teil des Staatswalds zu begeistern.

Der persönliche Kontakt zu den Menschen habe einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass 7600 Menschen die Petition „Faire Chance für den Steigerwald“ unterzeichneten, so Schmitt. In Handthal seien spontan über hundert Menschen zusammengekommen, die sich in Form des Wortes „JA“ aufstellten, um auf diese Weise ihre Zustimmung zu einem Nationalpark zu demonstrieren.

Zahlreiche weitere Aktionen, beispielsweise eine Demonstration von mehr als 200 Nationalparkbefürwortern beim Tag der Franken in Kitzingen hätten großes Aufsehen erregt, so der Verein. Berichte über die Aktivitäten sowie zahlreiche Interviews könnten auf der Internetseite des Vereins nachgelesen werden unter der Adresse www.verein-nationalpark-nordsteigerwald.de

Als Gastredner bei der Jahresversammlung konnte der Verein den Vorsitzenden des Bund Naturschutz, Professor Hubert Weiger, begrüßen. Weiger zollte dem Verein großes Lob für seine Leistungen.

7600 unterzeichneten Petition

Aus der Mitte der Bevölkerung habe er der Nationalpark-Idee neuen Schub gegeben. Auch die „Allianz für eine faire Chance für den Steigerwald“ habe überregional Interesse erzeugt, so Weiger. Es sei großartig, dass es gelungen sei, über 200 Wirtschaftsvertreter und Kommunalpolitiker aus der Steigerwaldregion für einen Nationalpark zu begeistern.

Weiger registrierte zudem, dass in diesem Jahr die Stadträte von Gerolzhofen und Haßfurt Beschlüsse gefasst haben, die die Bayerische Staatsregierung auffordern, den Steigerwald in den Prozess für die Auswahl eines dritten Nationalparks in Bayern einzubeziehen.

In dieselbe Richtung gehe der Beschluss der Stadt Würzburg, wonach der Steigerwald als Naherholungsgebiet von Würzburg in das Auswahlverfahren für einen weiteren bayerischen Nationalpark aufgenommen werden solle. Vor diesem Hintergrund sei es nicht nachzuvollziehen, dass die Staatsregierung den Steigerwald vorab kategorisch ausschließt.

Wie positiv sich ein Nationalpark auf die wirtschaftliche Situation der Bürger einer ganzen Region auswirke, stelle die Staatsregierung selbst auf der Internetseite www.np3.bayern.de dar. Der BN-Vorsitzende sicherte den Mitgliedern zu, den Nationalparkverein intensiv zu unterstützen und sich weiterhin für den Schutz eines Großschutzgebiets im Steigerwald einzusetzen.

Er schloss laut Pressemitteilung mit den Worten: „In Bayern gibt es kein besseres Gebiet für einen Nationalpark, als den Steigerwald! Es ist eine historische Chance, dieses ökologisch wertvollste Gebiet dauerhaft zu schützen.“

Im Anschluss fanden Nachwahlen statt, die durch vorzeitiges Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern erforderlich wurden. Das Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit im Vorstand war so groß, dass nicht alle Bewerber berücksichtigt werden konnten. Der Verein Nationalpark Nordsteigerwald verfügt über vier Vorsitzende und elf Beisitzer.