Schon die ersten Worte des Gitarristen und Sängers Dennis Dennehy überraschten: mit eindeutig unterfränkischem Akzent begrüßte er das Publikum, um seine Worte sogleich in fließendem Englisch zu wiederholen. Im Gespräch am Rande des Konzerts klärte er auf, dass den gelernten Ingenieur englisch-irischer Herkunft der Beruf vor mehr als dreißig Jahren nach Bad Kissingen geführt hatte. Mittlerweile fühle er sich als „Drittelfranke“. Dennehy war in der Disharmonie mit seinem aktuellen Programm „Himalayan Star Train“ zu Gast. Seine Lieder stehen in guter Liedermachertradition. Er ist versiert auf der Gitarre. Dennyhy ist Linkshänder und greift die Saiten der Gitarre mit der rechten Hand.
Auf unvergleichliche Art sind seine Melodien von indischer Raga-Musik inspiriert und spiegeln seine Texte die Beschäftigung mit hinduistischen Gedanken wider. Die Spielkunst des legendären Sitar-Großmeisters Ravi Shankar hat seine unüberhörbaren Spuren in den Eigenkompositionen Dennehys hinterlassen. Das kommt nicht von ungefähr. Die Spiritualität des Hinduismus hat es dem Engländer in Franken angetan, den inneren Frieden und die Harmonie trägt er auch nach außen. Bisweilen muten seine Stücke monoton an, was auf die Machart im Stil des Raga zurückzuführen ist. Lieder zum Einschlafen sind sie nur im besten Sinne, sie strahlen eine beruhigende Wirkung aus.
Gern spielt Dennehy in kleinen Clubs, sucht den Kontakt zum Publikum. Er erzählt viel zu den Texten seiner Lieder, erläutert die Tänze und wovon sie handeln. Da gibt es „Bharata Vedam“, eine Hymne an Shiva, den Gott des Tanzes, die auch gleichzeitig eine Danksagung für die Schöpfung ist oder das frühe „Sitting in a dream“, das von der Kontrolle über die fünf Sinne handelt.
Einen exotischen Anstrich bekam das Programm durch die Tanzeinlagen der Inderin Auxilia Albert, die in Nürnberg eine Tanzschule für traditionellen und modernen indischen Tanz betreibt. Die malerischen Saris in leuchtenden Farben, durchwirkt von Gold- und Silberfäden, das rhythmische Stampfen mit den Glöckchen an den Fußfesseln und feurige Blicke aus schwarz umrahmten Augen machten ihre Tänze zu einem besonderen Erlebnis. Beim Titelstück begleitet Dennis Dennehy die Tanzgeschichte von Löwen, Elefanten und Vögeln, dargeboten von Auxilia Albert, selbst auf der Gitarre. Mit seinen einfühlsamen Erläuterungen hat Dennehy an diesem Abend viel zum Verständnis für seine besondere Liebe zu der exotischen Musik und dem indischen Tanz beigetragen. Erna Rauscher