Der sogenannte Schulz-Zug ist entgleist. Nach der „krachenden Niederlage“ bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wird mit Spannung erwartet, wie SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz seine Kampagne wieder in Schwung bringen möchte. Am Sonntag spricht der 61-Jährige in Schweinfurt beim Landesparteitag der Sozialdemokraten in Bayern.

Die Genossen erwarten im Tagungszentrum auf der Maininsel (Beginn 11.30 Uhr) eine Grundsatzrede des Kandidaten, wie es im Wahlkampf weitergehen soll, wie der Schulz-Zug – um im Bild zu bleiben – wieder aufs Gleis kommt.

Damit kommt es innerhalb weniger Wochen zum zweiten bedeutenden Auftritt des SPD-Hoffnungsträgers in Mainfranken. Am 4. März, hatte er sich auf dem Höhepunkt der Schulz-Euphorie bei einer Veranstaltung im Vogel Convention Center (VCC) Würzburg seinen Anhängern präsentiert. Damals sahen ihn die Umfragen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Amtsinhaberin Angela Merkel.

Viel geblieben ist davon nicht. Absoluter Tiefpunkt ist die Niederlage der Genossen am Sonntag im SPD-Stammland Nordrhein-Westfalen – gerade mal zehn Wochen nach Würzburg.

In Schweinfurt steht am Wochenende ein Parteitag der SPD Bayern an. Eigentlicher Höhepunkt sollte am Samstag die Wahl des Nachfolgers von Parteichef Florian Pronold sein. Natascha Kohnen ist nach ihrem klaren Sieg bei der Mitgliederbefragung die einzige Kandidatin. Ihre Kür dürfte angesichts des bevorstehenden Auftritts von Schulz nun etwas in den Hintergrund geraten.