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Marode Staatsstraße wird zum Dauerbrenner
Die Staatsstraße zwischen Rütschenhausen und Greßthal ist äußerst marode. Die Planung für eine Erneuerung dauert bereits acht Jahre.
Foto: Silvia Eidel | Die Staatsstraße zwischen Rütschenhausen und Greßthal ist äußerst marode. Die Planung für eine Erneuerung dauert bereits acht Jahre.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 05.04.2023 02:37 Uhr

Die äußerst marode Staatsstraße 2293 von Rütschenhausen nach Greßthal ist ein Dauerbrenner in den Bürgerversammlungen der Gemeinde. Seit acht Jahren wird vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt geplant, aber konkrete Bau-Termine oder Grunderwerb dafür gibt es noch immer nicht. Was bei der jüngsten Versammlung in der Wasserlöser Dr. Maria Probst-Halle mit Kopfschütteln quittiert wurde.

Bürgermeister Anton Gößmann ging vor den gut 90 Besucherinnen und Besuchern der Bürgerversammlung auf die Frage von Ernst Schlereth ein, der den Stand der Dinge wissen wollte. Die Gemeinde habe sogar von der vorherigen bayerischen Bauministerin Schreyer 2022 die Zusage erhalten, dass nun ernsthaft etwas geschehe, sagte er. Bundes- und Kreisstraßen würden gerichtet, aber "an den Staatsstraßen passiere seit Jahrzehnten nichts. Dafür will Bayern aber in den Weltraum fliegen", mokierte sich der Bürgermeister.

Kosten von rund 5 Millionen Euro

An der kaputten Staatstraße soll nicht die Decke saniert werden, sondern es sei eine neue Linienführung, eine Wasserableitung und auch Grunderwerb, unter anderem für einen Radweg, nötig, hatte das Bauamt ihm schriftlich geantwortet. Zudem möchte die Gemeinde eine Abzweigung in das Greßthaler Gewerbegebiet. "Fünf Millionen Euro bräuchte man wohl", sagte Gößmann. Das sei aber das Geld, das dem Staatlichen Bauamt nach dessen Angaben für den ganzen Landkreis pro Jahr zur Verfügung stehe.

Nachgefragt wurde die Entwicklung zur Windkraft, bei der ab Mai die Vorranggebiete – wie zwischen Greßthal und Obbach – privilegiert sind. Das heiße, so der Bürgermeister, dass jeder Investor Windräder errichten könne. Er bitte darum, dass niemand bei einem Investor unterschreibe. Die Gemeinde strebe mit der Nachbargemeinde Euerbach und der ÜZ ein Pooling-Verfahren an. Ob und wie eine Bürgerbeteiligung erfolge, wie Toni Blum wissen wollte, könne man noch nicht sagen, so Gößmann. Grundsätzlich sei die ÜZ da offen.

Bürger nicht schröpfen

Auf die großen aktuellen Investitionen des Wasserbeschaffungsverbands Kaistener Gruppe in Hochbehälter, Pumphaus, Brunnen und Fernleitung hatte der Bürgermeister, zugleich Vorsitzender des Verbands, zuvor in seinem Bericht aufmerksam gemacht. Mit viel Aufwand werde für das Trinkwasser gesorgt. Er verdeutlichte auch, dass der Grundwasserstand seit gut 20 Jahren permanent sinkt. Bei solchen Tatsachen sei es ein "großes Problem", wenn große Swimmingpools befüllt werden, appellierte er an die Vernunft der Bürger.

Zur neuen Grundsteuer wollte Richard Vollmuth wissen, ob und wie die Gemeinde den Hebesatz verändern werde. Es gebe sehr große Unterschiede bei den bisher eingegangenen, wenigen Messbetragsbescheiden, entgegnete Gößmann. Er hoffe aber, dass das ganze Procedere als verfassungswidrig erklärt werde, angesichts der reinen Flächenbetrachtung. Aktuell liege der Hebesatz bei 280, frühestens 2024 werde der Gemeinderat neu darüber bestimmen. Auf jeden Fall "wollen wir unsere Bürger nicht schröpfen". Gleichzeitig aber könne die Gemeinde nicht auf Einnahmen aus der Grundsteuer verzichten.

Gemeindlicher Zuschuss zu PV-Anlagen

Als gemeindliches Förderprogramm gibt es seit 2022 einen Zuschuss zu Photovoltaikanlagen und Speichern. Allerdings war die vom Gemeinderat bereitgestellte Summe von 4000 Euro 2022 und 7000 Euro 2023 schnell vergriffen. Das Los hatte dann 2022 entschieden. Oswald Wild ging dabei leer aus, sagte dieser und regte an, die vorhandene Summe durch alle Antragsteller zu teilen. Gößmann verwies auf die vom Gemeinderat festgelegten Förderrichtlinien, die eben anders wären.

Er nannte auch die Beteiligung der Gemeinde am Streuobstprogramm der Staatsregierung. 144 Bäume sind für private Interessen bestellt. Sie werden im Herbst ausgegeben. Die Besitzer müssen sich aber um die Pflege kümmern, mahnte der Bürgermeister.

Kritik am radikalen Rückschnitt einer Hecke in Greßthal am Weg nach Wasserlosen äußerte Rita Settler. Die dortigen Bauern sollten einen Streifen Acker abgeben, damit der Weg befahrbar sei und die Zweige nicht störten, wünschte sie. Laut Gößmann geht es um einen Windschutzstreifen, der dichter werden soll und bei dem Stämme herausgenommen wurden. Die Gemeinde habe sehr viele Hecken und Biotope, auch neue. Etwa wenn an der Deponie Wülfershausen ein Hektar Magerrasen angesät werden müsse oder der alte Steinbruch jetzt dem Naturschutz diene.

 
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  • U. S.
    Vermutlich hängt es am Grunderwerb. Reicht ja aus, wenn nur ein Sturkopf nicht verkauft. Dann sind solche Projekte gestorben und die Allgemeinheit hat das Nachsehen.
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