Das Museum Georg Schäfer setzt seine Veranstaltungsreihe „Literatur!“ mit einem bedeutenden deutschen Erzähler fort. Am Donnerstag, 18. Januar, um 19 Uhr stellt der Autor Markus Orths seinen Roman „Max“ (August 2017, Hanser-Verlag) vor. Johanna Bonengel wird die Lesung moderieren.
Im Mittelpunkt steht – passend für das Museum – ein großartiger Maler, Grafiker und Bildhauer. Der Leser des Romans muss aber kein Kunstkenner sein. Mit „Max“ ist der Künstler Max Ernst (1891 – 1976) gemeint. Um ihn dreht sich in diesem temporeich und fesselnd erzählten Roman alles. „Sein faszinierendes, abenteuerliches Leben hat mir schier den Atem verschlagen. Kein Schriftsteller könnte etwas Ähnliches erfinden“, so Orths. Er hat das Leben von Ernst in einem Roman verdichtet. Er flieht vor dem wilhelminisch geprägten Vater, später vor den Nationalsozialisten. Er sucht die Frau, die er lieben kann. In Deutschland, im wilden Paris der Zwanzigerjahre, im Exil in den USA. Viele seiner Freunde und Frauen sind berühmte Menschen dieser Zeit: Pablo Picasso, Paul Éluard, André Breton oder Peggy Guggenheim. Sie alle sind getrieben von ihrer Verzweiflung, ihrem Rausch, ihrer Lust.
Der Leser trifft auf Paare, die einander leidenschaftlich und verzweifelt lieben, Menschen, die aus ihrer Heimat kriegsbedingt fliehen müssen, Künstler, die Unsinn machen um des Unsinns willen, die Surrealisten und Dadaisten. Orths gelingt es, ein ungemein lebendiges Bild des wilden und wahnwitzigen 20. Jahrhunderts zu entwerfen und das künstlerische Schaffen von Max Ernst darin zu verankern. Geschrieben in einem Stil, der große Freude macht zu lesen.
Orths, Jahrgang 1969, studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik, arbeitete als Fremdsprachenassistent und als Gymnasiallehrer. Heute lebt er als freier Schriftsteller mit seiner Familie in Karlsruhe. Den literarischen Durchbruch erzielte er mit „Lehrerzimmer“.
Karten im Vorverkauf 8 Euro (ermäßigt 6) an der Museumskasse. Abendkasse 10/8. Infos unter www.museumgeorgschaefer.de oder Tel. (0 97 21) 51 48 25.