
Marcel Satzger hat als Nachfolger von Dr. Bernd Weiß die Notarstelle in Schweinfurt übernommen. Zusammen mit Notarin Bianca Muschel führt er fortan die Kanzlei in der Manggasse. Der neue Notar ist in Mindelheim geboren und wuchs im Unterallgäu aus. Satzger bestand nach dem Studium in Augsburg die Staatsexamina als einer der besten in seinem Jahrgang; nur die Notenbesten, das erläuterten er und Bianca Muschel, erhalten die Chance, als Notar tätig zu sein.
Erfahrungen sammelte Schweinfurts neuer Notar nach dem Studium an verschiedenen Stellen, unter anderem bei der Regierung von Schwaben. Zwischen drei und fünf Jahren dauert die zusätzliche Aus- und Fortbildung zum Notar. Ein Notarwechsel wird dann vollzogen, wenn der Vorgänger in Pension geht oder sein Amt nicht fortführen kann. Sein Vorgänger Bernd Weiß war über zwanzig Jahren als Notar in Schweinfurt tätig und wechselt zum 1. April nach Nürnberg.
Eine vielseitige Tätigkeit
Marcel Satzger versteht seine Rolle als "doppelter Übersetzer", das bedeutet, er "übersetzt" gerne Fakten und Formulierungen vom Juristendeutsch in allgemein verständliche Sprache und umgekehrt; die konkrete Ausdrucksweise seines Berufsstandes lobt der "Neue" dabei ausdrücklich. In der Praxis ist die Spanne der Tätigkeiten vielseitig, erklärte auch Bianca Muschel. Ein Notar erstellt mehr als nur (Ver-)Kaufsurkunden im Immobilienbereich. Denn immer wichtiger werden Testament und Co: die Vorsorge-Dokumente sind rechtlich zu prüfen und werden beim Notar hinterlegt. Eheverträge zählen genauso zum Arbeitsalltag, wie Satzungen von Vereinen.
Der Mensch, das betont Marcel Satzger, stehe für ihn im Mittelpunkt. Natürlich muss er als Organ der Rechtspflege auch die notwendigen Paragrafen prüfen, seine Arbeit endet aber nicht mit den Unterschriften unter einem Vertrag. Marcel Satzger möchte beraten und vermitteln oder, wie er es nennt, "als doppelter Übersetzer" für die Menschen tätig sein.
Lob für die neue Heimat
In seiner Freizeit segelt Marcel Satzger oder ist mit seinem Bike unterwegs. Einige Routen am Main hat er bereits gefunden, weitere will der Notar noch erkunden. Und dazu möchte er Land und Leute noch besser kennenlernen. Die Unterfranken, die er in seiner neuen Heimat bisher kennenlernen durfte, bezeichnet er als gastfreundlich und gesellig.
Bei der "Integration" wird er sicherlich auch von Notarin Bianca Muschel, die aus Leipzig stammt und längst auch hier verwurzelt ist, unterstützt: Sie hilft ihm beim sprachlichen Übersetzen ins Unterfränkische und wünscht sich, dass Marcel Satzger auch das Schafkopfspielen erlernt. Mit der Original Schweinfurter Schlachtschüssel kommt der Notar sowieso in Kontakt: Bayerns Juristen treffen sich alljährlich in Hausen und genießen dort das mehrgängige Menü vom Brett.