Schon wieder wurde in Schweinfurt auf Tauben geschossen. Schon wieder wurde dabei ein Tier getötet und ein zweites verletzt. Doch diesmal hat eine Zeugin den Schützen beobachtet. Laut Polizei schoss ein Mann von seinem Balkon aus in der Oberen Straße mit einer Langwaffe auf die Tauben. Die Zeugin fand kurz darauf in der Nähe eine tote und eine verletzte Taube. Eine Taube hatte Küken.

Als bei Jasmin Poyotte von der Tierschutzorganisation White Angels der Notruf einer Frau einging, dass jemand in der Oberen Straße eine Ringeltaube angeschossen hat, machte sie sich sofort mit Helfern auf dem Weg und alarmierte auch die Polizei. Schon vor einer Woche hatte die Tierschützerin fast genau an der gleichen Stelle eine tote Taube gefunden, möglicherweise wurde diese auch erschossen. Jasmin Poyotte will nun die Tauben vom Tierarzt röntgen lassen, um eventuelle Projektile zu entdecken. Denn die Zeugin habe ihr gegenüber mitgeteilt, schon oft Schüsse in der Gegend gehört zu haben. Auch einige tote Tiere seien dort schon gefunden worden.

Die Polizei geht bei dem aktuellen Vorfall nach erstem Anschein davon aus, dass die beiden Tauben durch Projektile verletzt beziehungsweise getötet wurden. Aufgrund der Zeugenaussage konnten die Polizisten einen 74-jährigen Tatverdächtigen ausmachen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stellten sie ein Kleinkalibergewehr mit Schalldämpfer und Zielfernrohr sicher. Damit könnte auf die Tauben geschossen worden sein, heißt es im Polizeibericht.

Auf jeden Fall habe man mehrere Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt, so die Polizei, weil Vorschriften über die Lagerung von Schusswaffen nicht eingehalten worden seien. Der Mann muss sich deswegen und wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz strafrechtlich verantworten. Auch werde eine Überprüfung der Zuverlässigkeit des Mannes in die Wege geleitet. Diese entscheidet darüber, ob der 74-Jährige weiter Waffen besitzen darf.