"Manitu ruft seine roten Schwestern und Brüder" hieß es im Ferienspaßprogramm der Gemeinde und tatsächlich schlichen über 50 kleine Indianer, durch die Büsche in Richtung Haselstaude. Sie kamen aus Hoppachshof, Üchtelhausen, Madenhausen, Weipoltshausen und Zell und wanderten sternförmig den Rauchzeichen des SPD-Ortsvereins Zell/Üchtelhausen entgegen. Der Rauch kam von den echten "Indianerwürstchen", mit denen die Kinder versorgt wurden, denn so ein Indianer braucht anständig Verpflegung, schließlich sorgten die 13 Helfer dafür, dass die Kinder gut beschäftigt waren. Indianerschmuck basteln, schmirgeln, hämmern und schnitzen für das Indianermesser und auch der Kopfschmuck musste hergestellt werden. Alle zwei Jahre lädt der SPD-Ortsverein an die Haselstaude ein und Willi Grebner freute sich besonders, dass es heuer keine Probleme gab Mitarbeiter zu finden. Ben bastelt gerade seinen Kopfschmuck und erzählt am Tisch, dass die Vorfahren von seinem Opa Indianer waren, der Opa kommt nämlich aus Amerika und hat noch einen echten Indianerhammer. Aber Federn will er keine in seinem Kopfschmuck. "Das kann er machen, wie er will", erklärt Fred Conrad und betont: "Wir haben hier keinen pädagogischen Anspruch, "der kommt in der Schule noch früh genug."
An den Nachbartischen werden Indianerschmuck und Traumfänger gebastelt und natürlich Pfeil und Bogen. Simon und Elias aber sind selbst kreativ geworden. Sie haben im Wald einen Pfosten gefunden, die Rinde abgeschält und machen jetzt daraus ihren Marterpfahl. Eigentlich gehört oben ein geschnitzter Kopf drauf, erklärt Elias, aber dann entscheiden sich die beiden Zehnjährigen doch eher für Federn. Den Marterpfahl wollen sie in Simons Garten aufstellen und dafür haben die kleinen Handwerker auch schon drei Stützen gefertigt, um ihm Standfestigkeit zu verleihen.
Auf der großen Wiese nebenan ertönt die Kommandostimme von Johannes Grebner. "Halt, alle schießen in die gleiche Richtung." Die Schießübungen mit den selbstgeschärften Pfeilen und den Bögen müssen koordiniert werden. Wirklich erschießen könne man sich damit zwar nicht, aber verletzten schon, erklärt Grebner und passt auf wie ein Schießhund, dass keiner losrennt, bevor nicht auch der letzte Pfeil abgeschossen wurde. Ein Stück weiter versuchen sich die Älteren an einem Compoundbogen. Sonja Heß ist Hobby-Bogenschützin und leitet sie an. Sie hat extra die Pfeile mit den runden Spitzen genommen, damit nichts passiert, die Durchschlagkraft der Pfeile ist hier schon einen andere. Finn hat sichtlich Mühe sie wieder aus dem Stroh und der Zielscheibe zu ziehen.